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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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mehr. Gib es zu.«
    Tat­säch­lich wuss­te Svet­la­na viel mehr. Die gan­ze Nacht hat­te sie da­mit ver­bracht, an Floyds Com­pu­ter Do­ku­ment für Do­ku­ment durch­zu­se­hen und stieß da­bei auf Un­fass­ba­res.
    »Sagt dir der Name Bil­der­ber­ger et­was?«
    »Was ist das nun wie­der? Noch eine Wi­der­stands­grup­pe ge­gen ir­gend­was?«
    »Du hast über­haupt nicht ge­fragt, wo­ge­gen die Wei­ße Rose Wi­der­stand leis­ten will. Die Bil­der­ber­ger sind es. Es sind die Draht­zie­her der Macht, eine Ver­schwörung der Mäch­ti­gen aus Wirt­schaft, Po­li­tik und Me­di­en.«
    Svet­la­na er­klär­te, was sie auf Floyds Com­pu­ter dar­über ge­fun­den hat­te. Die Wi­der­stands­grup­pe Wei­ße Rose zu nen­nen, war gar nicht so ab­we­gig. Da­mals ging es ge­gen die Dik­ta­tur und heu­te? Durch­leuch­te­te man den Ein­fluss der Bil­der­ber­ger­grup­pe, so ver­wusch sich jede nach au­ßen statt­fin­den­de De­mo­kra­tie. In Wirk­lich­keit dik­tier­ten die Bil­der­ber­ger das welt­wei­te po­li­ti­sche und wirt­schaft­li­che Ge­sche­hen und ver­teil­ten die Macht­ver­hält­nis­se. Je­der kri­ti­sche Be­trach­ter muss­te zu der Er­kennt­nis kom­men, dassdie De­mo­kra­tie in der Rea­li­tät eine heim­li­che Dik­ta­tur war, die zu­neh­mend an Macht ge­wann.
    »Über­leg doch mal, Tor­ge. In den letzten Jahr­zehn­ten ent­wickelt sich im­mer mehr eine Kluft zwi­schen Arm und Reich. Die Ar­mut wird im­mer größer, während sich die Rei­chen die Ta­schen im­mer mehr voll­stop­fen. Die­se Ent­wick­lung fand völ­lig un­ab­hän­gig von der Par­tei statt, die ge­ra­de an der Re­gie­rung war. Stimmt's?«
    »Stimmt«, ant­wor­te­te Tor­ge.
    »Roo­se­velt sag­te ein­mal: In der Po­li­tik ge­schieht nichts zu­fäl­lig. Wenn et­was ge­schieht, dann kann man si­cher sein, dass es auf die­se Wei­se ge­plant war.«
    »Da­mit hat­te er doch auch recht, oder?«
    »Er mein­te aber nicht die Po­li­ti­ker, je­den­falls nicht die, die wir dar­un­ter verste­hen. Er mein­te, die wah­ren Macht­ha­ber pla­nen die Po­li­tik.«
    »Die Bil­der­ber­ger?«
    »Du be­greifst schnell. Al­ler­dings konn­te er da­mals noch nichts von den Bil­der­ber­gen wis­sen. Aber viel­leicht gab es eine ähn­lich Grup­pie­rung. Seit den 1950er Jah­ren sind es je­den­falls die Bil­der­ber­ger.«
    »Die Welt wird also von ganz an­de­ren Per­so­nen re­giert, als ge­mein­hin vom Volk an­ge­nom­men wird. Sehe ich das rich­tig?«
    »Nenn es eine Form der Kon­spi­ra­ti­on oder eine Form der Re­gie­rung. Mei­net­we­gen kannst du es auch als Ver­schwörungs­theo­rie ab­s­tem­peln. Fakt ist, die Bil­der­ber­ger exis­tie­ren.«
    »Ein Re­gime der Kri­sen, was?«
    »Wenn du so willst. In Floyds Auf­zeich­nun­gen habe ich et­was ge­fun­den, was mir das Blut in den Adern ge­frie­renließ. Die­se Herr­schaf­ten for­dern für die EU ein ganz neue Re­gie­rungs­form: eine De­mo­kra­tur.«
    »Was soll das be­deu­ten?«, hak­te Tor­ge nach, der mit die­sem Be­griff nichts an­zu­fan­gen wuss­te.
    »Be­greifst du nicht? Eine Mi­schung aus De­mo­kra­tie und Dik­ta­tur. Im In­ter­net habe ich ge­fun­den, dass der EU-Rats­prä­si­dent die­sen Be­griff in sei­ner letzten Neu­jahrs­an­spra­che be­nutzt hat. Die­se An­spra­che wur­de in Deutsch­land nicht ver­öf­fent­licht.«
    »Wenn das stimmt, kön­nen wir uns auf ei­ni­ges ge­fasst ma­chen.« Tor­ge war an­ge­spannt, wie schon lan­ge nicht mehr.
    Eine raue Män­ners­tim­me er­tön­te über die Bord­laut­spre­cher und mach­te dar­auf auf­merk­sam, dass sich die Ma­schi­ne im Lan­de­an­flug auf den Mos­kau­er Flug­ha­fen be­fand. Tor­ge und Svet­la­na folg­ten der An­wei­sung, die Sitz­gur­te an­zu­le­gen.
    »Ich bin wirk­lich neu­gie­rig, ob wir in Mos­kau et­was her­aus­be­kom­men«, be­merk­te Tor­ge, während Svet­la­na aus dem Fens­ter sah. Der Bo­den kam näher, bis die Ma­schi­ne auf­setzte.
    Nach­dem sie die Ein­rei­se­pro­ze­dur hin­ter sich ge­bracht hat­ten, stan­den sie nun vor dem Flug­ha­fen­ge­bäu­de in ei­ner frem­den Welt, die frem­der kaum sein konn­te. Tor­ge, der noch nie ins Aus­land ge­reist war, ab­ge­se­hen von sei­ner Hei­mat

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