Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Floyd verloren haben. Aber sollen wir deshalb aufgeben? Wir waren doch alle so von unserer Sache überzeugt und bereit zu kämpfen.«
»Richtig, wir waren es«, antwortete Bastian, »aber der Preis ist zu hoch. Die haben uns mit Plutonium in Berührung gebracht und wer weiß was gespritzt. Vielleicht sterben wir auch noch, morgen, übermorgen, in zwei Wochen. Tolle Aussichten.«
»Nun mach mal halblang«, mischte sich Pascal ein. »Dass es gefährlich werden kann, war uns allen bewusst. Die Bilderberger haben mit dem, was uns in Moskau passiert ist, nichts zu tun.«
»Woher willst du das wissen?«, fragte Bastian, »immerhin war es diese seltsame Polizeieinheit oder das Militär, was weiß ich, die für die Sicherheit der Konferenz verantwortlich waren.«
»Wollen wir uns jetzt über das, was wir in Moskau erlebt haben, streiten oder über das sprechen, was wir bei der Bremer Konferenz geplant haben?«, fragte Pascal.
»Vielleicht sollten wir erst einmal abstimmen, ob die Weiße Rose überhaupt weiter bestehen soll«, forderte Timo, während Bastian ihm Beifall zollte.
»Das ist nicht euer Ernst, oder?«, wollte Lars wissen.
»Würde ich es sonst sagen?«
»Das bringt doch nichts«, erklärte Pascal, »Lars und ich werden für die Rose stimmen, ihr beiden dagegen. Eine Mehrheit wird es also weder dafür noch dagegen geben.Wer aussteigen möchte – bitte. Ich halte niemanden auf.«
»Seid doch vernünftig«, sagte Lars, »lasst uns noch einmal darüber sprechen, weshalb wir das alles ins Leben gerufen haben, welche Ziele wir hatten und haben. Danach können wir immer noch entscheiden, ob die Weiße Rose weiter existiert oder nicht. Und wenn wir uns fürs Weitermachen entscheiden, bleibt es jedem selbst überlassen, ob er dabeibleibt oder nicht.«
»Das ist fair«, sagte Bastian.
»Übrigens, wir werden heute Abend nicht alleine bleiben«, warf Pascal ein. »Es kommt jemand, der sich sehr für unsere Bewegung interessiert.«
»Wer ist es?«, fragte Timo neugierig.
»Er ist Journalist und heißt Hauke Kaspar.«
»Bist du verrückt? Wie kannst du einen Pressefuzzi herbitten? Willst du alles an die große Glocke hängen? Vielleicht ist er auch ein Spitzel der Bilderberger.« Timo war aufgeregt. Er verspürte absolut kein Verlangen danach, seinen Namen im Zusammenhang mit der Weißen Rose und den Bilderbergern als formatfüllende Schlagzeile zu lesen.
»Beruhige dich, wir können ihm vertrauen. Er ist der Chef von Svetlana, Floyds Freundin.«
»Das sagt gar nichts«, meinte Bastian.
»Warten wir doch einfach ab, was er von uns will«, empfahl Lars, nahm seinen Queue, stieß eine Kugel und versenkte gleich zwei andere.
»Super Stoß. Hast du von mir gelernt, nicht wahr«, flachste Pascal, der schon auf den nächsten Stoß gespannt war. Doch dazu kam es nicht mehr, denn in diesem Moment kam der übergewichtige Hauke Kaspar herein. Wie immer war er korrekt gekleidet, trug einen leichten Mantel und einenklassischen Herrenhut.
»Guten Abend, meine Herren«, begrüßte er die Runde, ging um den Billardtisch herum, hängte seinen Mantel an einen Garderobenständer und seinen Hut dazu. »Mein Name ist Kasper«, stellte er sich vor, während er langsam um den Billardtisch weiter herumging und mit der Hand eine Kugel anschubste. Ich befinde mich also im Zentrum der Weißen Rose, richtig?«
Auf die vier Studenten wirkte das Auftreten von Hauke Kaspar befremdlich. Im ersten Moment wussten sie nicht, wie sie ihn einordnen sollten. Auch Pascal war etwas irritiert, der Kaspar anders kennengelernt hatte.
»Ich kann mir vorstellen, dass Sie misstrauisch sind, meine Herren. Aber der Schein trügt, wie so oft. Mein Anliegen ist es, Ihre Weiße Rose zu unterstützen.«
»Wollen Sie unserer Organisation beitreten?«, fragte
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