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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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das falsch?«
    »Un­ter­schät­zen Sie es nicht«, leg­te Gra­bow­ski ihm nahe.
    »Au­ßer­dem, wenn es eine Be­dro­hung gibt, dann gilt sie doch wohl eher den Bil­der­ber­gern als mei­ner Per­son. Wes­halb be­kom­me also ich dann die­se wei­ße Rose?«
    »Ganz ein­fach«, er­wi­der­te Gra­bow­ski, »Sie sind der­zeit der ein­zi­ge Ver­ant­wort­li­che und man will Sie ein­schüch­tern, da­mit Sie ge­nau das tun, was von Ih­nen ver­langt wird, zum Bei­spiel ver­schlos­se­ne Türen auf­sper­ren, Per­so­nal­auf­gän­ge zei­gen und so wei­ter.«
    Der Di­rek­tor wür­de die Sach­la­ge si­cher­lich an­ders ein­schät­zen, wüss­te er, was sich in Kür­ze ab­spie­len wür­de. Auch wuss­te er nicht, dass Svet­la­na nicht ein­fach nur die Rose ab­gab, son­dern sich mehr als eine Stun­de sehr ge­nau im Ge­bäu­de um­ge­se­hen hat­te. Selbst Gra­bow­ski wür­de sehr viel un­ru­hi­ger sein, hät­te er be­merkt, wie Svet­la­na in sei­ner Kanz­lei Fo­tos vom Grund­riss­plan des Ho­tels ge­macht hat­te und die­se Fo­tos nun be­nutzte, um sich ein ge­nau­es Bild von der Ho­tel­an­la­ge zu ma­chen. Wel­chen Grund soll­te es da­für ge­ben, als einen An­schlag zu pla­nen.
    Als Gra­bow­ski das Ho­tel ver­ließ, über­leg­te er, ob er zu Svet­la­na fah­ren soll­te, um sie mit sei­nen Kennt­nis­sen zu kon­fron­tie­ren. Kei­ne gute Idee, ent­schied er. Un­ter kei­nen Um­stän­den durf­te er sich jetzt selbst in Ge­fahr be­ge­ben und er wuss­te nicht, ob er wo­mög­lich meh­re­re Mit­glie­der der Wei­ßen Rose an­tref­fen wür­de, die ihn mühe­los über­wäl­ti­gen und kalts­tel­len könn­ten, bis die Kon­fe­renz be­zie­hungs­wei­se der An­schlag vor­über wäre. Das durf­te er auf gar kei­nen Fall ris­kie­ren. Nur in Frei­heit sah er eine Chan­ce, der gan­zen Sa­che ent­ge­gen­zu­wir­ken. Wenn er nur wüss­te, wie er es an­s­tel­len soll­te. Ohne Kennt­nis, was ge­nau die Wei­ßeRose plan­te, wür­de es schwie­rig wer­den. Er ent­schied sich, Svet­la­na zu ob­ser­vie­ren. Je­den ih­rer Schrit­te woll­te er bis zur Kon­fe­renz über­wa­chen. Viel­leicht gab es eine Chan­ce, sie und die ge­sam­te Wei­ße Rose zu stop­pen. Das war es ihm wert, selbst wenn er erst ein­mal kaum mehr Schlaf fin­den wür­de. Als er sei­nen Wa­gen vor Svet­la­nas Haus auf der ge­gen­über­lie­gen­den Straßen­sei­te park­te, von wo aus er die Haus­tür und die Fens­ter der Woh­nung be­ob­ach­ten konn­te, kam ihm eine Idee.
    Er nahm sein Han­dy und wähl­te eine Num­mer, die er vor­sorg­lich ein­ge­spei­chert hat­te. Als der Ruf raus­ging, er­schi­en auf dem Dis­play sei­nes Mo­bil­te­le­fons der Name Ale­xej Pe­tren­ko, sein Mit­tels­mann zu dem Mos­kau­er Pa­ten, mit dem er kürz­lich ver­han­delt hat­te.
    »Hier spricht Gra­bow­ski«, sag­te er, als sich Pe­tren­ko mel­de­te. »Sind Sie in Bre­men und ha­ben Sie Zeit?«, frag­te der An­walt ohne zu zö­gern. »Es soll nicht Ihr Scha­de sein.«
    »Was kann ich für Sie tun?«, frag­te der Rus­se, der schon vie­le Jah­re in Bre­men leb­te und dort eine Im- und Ex­port­fir­ma lei­te­te. Sein Haupt­kun­de war Pa­vel Kuro­ch­kin. Nach sei­nem Be­such in Mos­kau konn­te sich Gra­bow­ski leb­haft vors­tel­len, was in den Con­tai­nern tat­säch­lich ver­packt war, die täg­lich auf dem Be­triebs­ge­län­de im Ha­fen ein­tra­fen oder die­sen ver­lie­ßen.
    »Ich be­nöti­ge Hil­fe bei ei­ner Ob­ser­va­ti­on und Sie sind in die­sem Fall der Ein­zi­ge, dem ich Ver­trau­en schen­ken kann.« Gra­bow­ski schil­der­te in kur­z­en Wor­ten, worum es ging.
    »Da­für habe ich Spe­zia­lis­ten«, sag­te Pe­tren­ko, »ich schicke je­man­den vor­bei.«
    Zufrie­den häng­te Gra­bow­ski ein. Die Ob­ser­va­ti­on rund um die Uhr war ge­si­chert. Als er hin­über zum Wohn­haussah, stell­te er fest, dass in Svet­la­nas Woh­nung im­mer noch Licht brann­te, ob­wohl es mitt­ler­wei­le spät ge­wor­den war. Auch ge­gen Mit­ter­nacht än­der­te sich nichts. Gra­bow­ski über­leg­te, was sich in der Woh­nung ab­spie­len könn­te. Wa­ren die üb­ri­gen Mit­glie­der der Wei­ßen Rose an­we­send und be­spra­chen die letzten De­tails ei­nes An­schlags?

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