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Das 8. Gestaendnis

Das 8. Gestaendnis

Titel: Das 8. Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Gedanken loswerden, dass er früher mal ein Mädchen war?«
    »Ach, Yuki. Wie seid ihr denn auseinandergegangen?«
    »Er hat gesagt, dass er mich am Wochenende anruft. Und dass wir nächste Woche mal zusammen essen gehen und über alles reden können.«
    »Ihm liegt wirklich viel an dir«, sagte ich. »Und das zeigt er dir, indem er dir das alles erzählt hat. Indem er dir Zeit lässt.«
    »Ich weiß nicht, was ich machen soll«, würgte Yuki hervor.
    Cindy hielt Yuki fest und ließ sie so lange weinen, bis Claire über den Tisch hinweg nach Yukis Hand griff.
    »Schätzchen, jetzt sei mal ein bisschen nachsichtig mit dir selbst. Im Moment sieht alles erst mal kompliziert aus, aber vielleicht ist es das gar nicht. Und im Augenblick brauchst du überhaupt nichts entscheiden.«
    Yuki nickte und brach erneut in Tränen aus.

92
    Am Montagmorgen war ich schon vor acht im Bereitschaftsraum und entdeckte einen dicken, gepolsterten Umschlag auf meinem Schreibtisch. Aus dem Transportschein ging hervor, dass die Sendung von St. Jude aus der Abteilung für ungelöste Fälle stammte. Außerdem hatte er DRINGEND, DRINGEND, DRINGEND auf den Umschlag gestempelt.
    Jetzt fiel es mir wieder ein - McCorkle hatte mich angerufen, und ich hatte nicht zurückgerufen. Ich riss den Umschlag auf und herausfiel ein zerfleddertes Notizbuch. An den vorderen Deckel hatte McCorkle eine Nachricht geheftet.
    »Boxer - lies es durch. Diese Person hat die letzten Schlangenbiss-Opfer von 1982 und ein paar der neuen gekannt. Sie wartet auf deinen Anruf.«
    Ich hoffte, dass »sie« wirklich eine heiße Spur und nicht übers Wochenende erkaltet war, denn im Augenblick hatten wir in Bezug auf den »Schlangen-Killer« außer einer üblen Presse und fünf Toten nichts zu bieten.
    Conklin war nicht da, also schlug ich in der Kaffeeküche noch ein paar Minuten tot und kippte Milch und Zucker in die letzten zweieinhalb Zentimeter Kaffeebrühe, die die Nachtschicht übrig gelassen hatte.
    Als ich wieder an meinem Schreibtisch saß und mein Partner immer noch nicht aufgetaucht war, konnte ich nicht mehr länger warten.
    Ich klappte das Notizbuch auf, und zwar auf der Seite, die mit einem neongrünen Post-it-Zettel markiert war. Dort fand sich die dreiundzwanzig Jahre alte Aussage einer Dame aus
höchsten gesellschaftlichen Kreisen, einer gewissen Ginny Howsam Friedman.
    Ich wusste das eine oder andere über Ginny Friedman.
    In den Achtzigern war sie mal mit einem stellvertretenden Bürgermeister verheiratet gewesen, der aber mittlerweile verstorben war. Im Augenblick war sie die Frau eines Topkardiologen. Sie war eine Kunstmäzenin und auf ihre eigene Weise eine durchaus begabte Malerin.
    Ich überflog das Gekritzel des protokollierenden Beamten, entdeckte die Telefonnummer, die McCorkle unterstrichen hatte, und wählte.
    Mrs. Friedman nahm beim dritten Klingeln ab und überraschte mich mit den Worten: »Wenn Sie jetzt gleich vorbeikommen wollen, ich habe Zeit.«
    Ich legte Conklin einen Zettel auf den Stuhl und schnappte mir meinen Wagen, um eine kleine Ausfahrt zu Ginny Friedman nach Pacific Heights zu machen.
    Das hübsche, blau-weiße Häuschen befand sich in der Franklin Street, auf einem der Abschnitte mit diesen wundervoll restaurierten, viktorianischen Gebäuden, die San Francisco zu einer solchen Augenweide machen.
    Ich ging die Eingangstreppe hinauf, klingelte, und eine reizende, grauhaarige Frau Anfang siebzig machte die Tür auf.
    »Kommen Sie rein, Sergeant«, sagte sie. »Wie schön, Sie kennenzulernen. Was darf ich Ihnen anbieten? Kaffee oder Tee?«

93
    Mrs. Friedman und ich machten es uns in zwei Korbsesseln auf ihrer Gartenterrasse bequem, und dann begann sie, mir von den Schlangenmorden zu erzählen, die San Franciscos High Society im Jahr 1982 in Angst und Schrecken versetzt hatten.
    Mrs. Friedman rührte ihren Kaffee um und sagte: »Es muss eine Verbindung zwischen den Morden von damals und denen von heute geben.«
    »Davon gehen wir auch aus.«
    »Ich hoffe, dass ich Ihnen weiterhelfen kann«, sagte Friedman. »Ich habe Lieutenant McCorkle schon erzählt, dass das eine grässliche Zeit war. Ein Prominenter nach dem anderen ist damals ums Leben gekommen. Schrecklich furchterregend. Sie müssen bedenken, wir wussten ja nicht einmal, woran sie gestorben sind, bis man Christopher Ross mit dieser zusammengerollten Schlange unter dem Arm gefunden hat.«
    »Und kannten Sie Christopher Ross?«
    »Sehr gut sogar. Mein erster Mann und ich, wir sind

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