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Das 9. Urteil

Das 9. Urteil

Titel: Das 9. Urteil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Cindy Thomas, eine Polizeireporterin beim San Francisco Chronicle. Außerdem ist sie eine echte Freundin mit einem großen Faible für die Auflösung von Kriminalfällen.
    In letzter Zeit hatte sie mehrfach über einen Einbrecher und Fassadenkletterer geschrieben, der immer in der ersten Etage von Häusern einstieg, während die Bewohner im Erdgeschoss zu Abend aßen und das Alarmsystem abgeschaltet war. Dieser Einbrecher nahm immer nur Juwelen mit, und keines der Stücke war bisher wieder aufgetaucht. Cindy hatte ihm den Spitznamen »Hello Kitty« gegeben, und er war mittlerweile allgemein verbreitet.
    Folgendes war über Hello Kitty bekannt: Er war fit, flink und schnell und außerdem ausgesprochen wagemutig.
    »Überleg doch mal«, fuhr Conklin fort. »Hello Kitty weiß offensichtlich immer ganz genau Bescheid, wann diese Reichen eine Dinner-Party veranstalten. Und wenn er nun selbst aus diesen Kreisen kommt? Wenn Casey Dowling ihn erkannt hat, hat er vielleicht nur noch den einen Ausweg gesehen, nämlich sie zu erschießen.«
    »Keine schlechte Theorie«, entgegnete ich, während wir zur Eingangstreppe der benachbarten Villa wanderten. »Aber mal was ganz anderes. Wieso hat Dowling eigentlich nasse Haare gehabt?«
    »Er hat sich gewaschen, weil er mit dem Blut seiner Frau beschmiert war.«
    »Dann hat er sich also nach dem Mord an seiner Frau unter die Dusche gestellt«, sagte ich. »Das finde ich ziemlich seltsam.«
    »Und was schließt du daraus? Dass er seine Frau ermordet hat?«
    »Wieso nicht? Weil er ein Filmstar ist? Irgendwas stimmt nicht mit ihm. Clapper hat er erzählt, dass er zwei Schüsse gehört hat. Uns hat er erzählt, er hätte ein Geräusch gehört und dann, kurze Zeit später, ein zweites Geräusch. Erst beim zweiten Mal sei er sich sicher gewesen, dass es ein Schuss war.«
    Mein Partner sagte: »Könnte doch sein, dass er das Ganze ein bisschen gebündelt hat, zu einer Art Kurzfassung vielleicht.«
    »Könnte sein«, erwiderte ich. »Könnte aber auch sein, dass er sich das Ganze ausgedacht hat und dabei ein bisschen durcheinandergekommen ist.«

14
    Das Haus neben den Dowlings lag ein ganzes Stück von der Straße entfernt. Seitlich versetzt befand sich ein Hausmeisterhäuschen, und in der Einfahrt standen zwei Luxusautos.
    Ich drückte die Klingel und hörte ein Glockenspiel. Ein ungefähr zehn Jahre alter Junge mit braunen Haaren, einem Rugby-Trikot und einer Schlafanzughose öffnete die Tür, schaute zu uns hinauf und wollte wissen, wer wir seien.
    »Ich bin Sergeant Boxer, und das ist Inspektor Conklin. Sind deine Eltern zu Hause?«
    »Keeeelll-yyy!«
    Es stellte sich heraus, dass der Junge Evan Richards und Kelly seine Babysitterin war, eine Frau Mitte zwanzig, die sich im Fernsehzimmer gerade eine Casting-Show angesehen hatte, als die Sirenen die Straße entlanggeheult waren.
    »Casey Dowling ist ermordet worden?«, sagte sie. »Das ist ja Wahnsinn. Der Kerl hätte genauso gut hier einbrechen können! Evan, kannst du mir mal das Telefon bringen? Ich muss deine Eltern anrufen.«
    »Ich glaub, ich hab was gesehen«, sagte der Junge. »Ich hab zum Fenster rausgeschaut, und da ist jemand am Haus vorbeigerannt. Da, so im Schatten, unter den Bäumen.«
    »Könntest du die Person beschreiben?«, wollte Conklin wissen.
    Evan schüttelte den Kopf. »Einfach jemand, der gerannt ist. Mit schwarzen Sachen. Ich hab gehört, wie er geschnauft hat.«
    Ich erkundigte mich, ob die Gestalt eher groß oder klein gewesen war, ob sie sich vielleicht irgendwie auffällig bewegt hatte.
    »Ich hab gedacht, das ist bloß ein Jogger, wissen Sie? Er hatte eine Mütze auf dem Kopf, glaub ich. Ich hab von oben auf seinen Kopf geschaut.«
    Conklin gab der Babysitterin seine Karte und bat Evan, ihn anzurufen, falls ihm noch irgendetwas einfallen sollte. Dann gingen wir weiter zum nächsten Haus.
    Ich sagte zu Conklin: »Jetzt haben wir also vielleicht einen Augenzeugen, der Kitty auf der Flucht beobachtet hat.« Und dann piepste mein Handy.
    Eine SMS von Yuki: Ruf mich an .
    Ich drückte auf die Rückruftaste, und Yuki meldete sich.
    »O Gott! Ich kenn sie!«, sagte sie.
    »Wen kennst du?«
    »Casey Dowling!«
    Unglaublich! Wie hatte sie das so schnell erfahren?
    »Wir haben zusammen studiert, Lindsay. Verdammt noch mal. Casey war so ein liebes Mädchen. Ein Engel. Wenn du den Mörder erwischt hast, dann übernehme ich den Fall. Und ich werde dafür sorgen, dass Casey Dowlings Mörder direkt in die Hölle

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