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 Das Abkommen

Das Abkommen

Titel: Das Abkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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entscheiden sollten. John, jetzt wachen Sie endlich auf. Sehen Sie sich die verdammten Umfragen an.«
    »Sie haben wahrscheinlich recht.« O’Byrne klang immer noch ziemlich wütend.
    »Ich frage mich, wie das günstigste Szenario für Sie aussehen soll? Soll die Tabakindustrie untergehen, damit niemand mehr rauchen kann? So weit wird es nicht kommen. Und selbst wenn – was würde dann aus Ihnen werden?«
    Der Sieger, dachte ich. Anne beugte sich noch etwas weiter zu dem Lüftungsschlitz, doch als ihr alter Chef schließlich etwas sagte, war es wohl nicht das, was sie hören wollte.
    »Ich nehme an, Sie haben einen Vorschlag?«
    »Mein Vorschlag ist Schadenskontrolle. Sie wollen nicht, dass Trainer in dieser Sache gewinnt. Was wäre, wenn wir einfach alles verschwinden lassen könnten? Wenn alles wieder so wäre wie früher? Ich habe mit dem Präsidenten gesprochen. Er steht hinter mir, aber er will die Unterstützung der Anti-Tabak-Lobby. Leute, die ins Fernsehen gehen und sagen, er sei zu feige, um zu kämpfen, und habe Millionen Menschen zum Tod verurteilt, kann er jetzt nicht gebrauchen.«
    »Und was sollen wir sagen?«
    »Sie sollen sagen, dass die Tabakindustrie versucht hat, sich über das Gesetz zu stellen, der Präsident nicht mit der Wimper gezuckt hat und das Ganze ein Sieg für Amerika ist.«
    Wieder eine lange Pause.
    »Und was springt dabei für mich raus?«
    Mein Vater antwortete nicht sofort, doch ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie er lächelte und nickte. Das machte er nämlich immer, wenn er der Meinung war, gewonnen zu haben.
    »Mehr finanzielle Unterstützung für den Kampf gegen das Rauchen unter Jugendlichen. Eine genaue Zahl werden wir in den nächsten Wochen festlegen, aber ich kann Ihnen garantieren, dass Sie damit zufrieden sein werden.«
    O’Byrne gab keine Antwort, obwohl Anne ihre Nase auf den Lüftungsschlitz drückte und ihn dazu zwingen wollte.
    »Jetzt überlegen Sie mal, John. Wie wahrscheinlich ist es, dass wir Bankrott gehen und einfach verschwinden? Dazu sind wir einfach zu groß und beschäftigen zu viele Mitarbeiter. Wenn Trainer gewinnt, und es gesetzlich verboten ist, uns vor Gericht zu zerren, verlieren Sie die Publicity, die Sie bei den großen Prozessen bekommen, und jeder wird denken, dass der Kampf gegen das Rauchen ein hoffnungsloser Fall ist. Sie wissen, dass ich recht habe. Kann ich dem Präsidenten sagen, dass er Ihre Unterstützung hat?«
    Noch immer keine Antwort, aber sie mussten sich wohl einig geworden sein, da wir hörten, wie jemand aufstand.
    »John, Sie haben die richtige Entscheidung getroffen.«
    Wir hörten, wie eine Tür geöffnet wurde, dann O’Byrnes Stimme.
    »Edwin, eines haben Sie mir noch nicht gesagt … Was springt dabei für Sie raus?«
    Ob mein Vater ihm antwortete, konnten wir nicht hören.

VIERZIG
    Anne sagte zu dem Taxifahrer, er solle zu ihrer Wohnung fahren. Ich erhob keine Einwände, obwohl ich mich kurz fragte, ob es nicht besser sei, wieder unter Stephens schützende Eisenflügel zu kriechen.
    Als wir endlich in Annes Wohnung waren, ließ ich mich auf das Sofa fallen und legte den Kopf auf die Kissen. Sie schepperte mit Pfannen und Töpfen in der winzigen Küche herum, aber ich achtete gar nicht darauf, da ich gerade etwas mit mir selbst beschäftigt war.
    Es nimmt einen schon etwas mit, wenn man sich eingestehen muss, dass der eigene Vater ohne jeden Zweifel ein Arsch ist. Kein auf Abwege geratenes Genie, kein Psychopath, kein Bankräuber, kein Pferdedieb. Nur ein ganz gewöhnlicher erbärmlicher, gemeiner, unsicherer Drecksack. Wenn Sie einmal in der gleichen Situation sind wie ich und im Stande sind, sich in dieser Hinsicht etwas vorzumachen, tun Sie es. Ihr Leben wird erheblich einfacher sein.
    Die unbestreitbare Wahrheit war, dass er alles untergraben hatte, was Trainer und ich getan hatten, und dabei das Familienunternehmen verriet. Die Antwort auf die Frage, die John O’Byrne am Ende ihres Gesprächs gestellt hatte, war sonnenklar. Was sprang dabei für meinen Vater heraus? Prestige.
    Ich spürte, wie Anne mir aufs Knie tippte, und hob den Kopf. Sie hielt mir eine Tasse Tee hin, und ich nahm sie ihr ab, obwohl ich Tee hasse.
    »Es tut mir leid«, sagte sie, während sie sich zu mir auf das Sofa gesellte, die Beine anzog und ihre nackten Füße unter einem Kissen vergrub.
    »Was tut Ihnen leid?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Als ich die ersten Gerüchte über dieses Treffen gehört habe, habe ich versucht, sie einfach

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