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 Das Abkommen

Das Abkommen

Titel: Das Abkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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jeden Tag Millionen Dollar verlieren. Das könnte sie verwundbar machen …«
    Ich setzte mich auf die Arbeitsplatte und trank noch einen Schluck aus meiner Flasche. »Sie werden genau das bekommen, was sie wollen. Bisher haben sie noch nie verloren, und das werden sie auch jetzt nicht.«
    »Wie können Sie behaupten, dass sie noch nie verloren haben? Die Tabakindustrie hat bei dem Vergleich mit den Generalstaatsanwälten über zweihundert Milliarden Dollar zahlen müssen, sie muss die Anti-Tabak-Lobby mit ihrem Geld finanzieren, sie hat Maßnahmen zur Senkung der Raucherquote unter Teenagern zugestimmt …«
    Ich lachte wieder, und dieses Mal schien sie ziemlich wütend darüber zu sein.
    »Was?«
    »Nichts.«
    »Warum lachen Sie mich jetzt wieder aus?«
    Ich saß einen Moment da und überlegte, was ich ihr sagen sollte. Sie war gnadenlos ehrlich zu mir gewesen, und ich wollte jetzt kleinliche Rache an ihr nehmen, indem ich es ebenfalls war. »Anne, der Vergleich mit den Bundesstaaten hat uns keinen Cent gekostet – wir haben einfach die Preise erhöht, und dafür haben wir fast alles bekommen, was wir wollten: Kein Bundesstaat wird uns je wieder verklagen, und die Zahlungen an die Bundesstaaten sind an unsere Gewinne gekoppelt, sodass sie nicht so viel Geld bekommen, wenn wir weniger Umsatz machen. Das Ganze war ein ausgeklügelter Plan der Tabakindustrie, um sicherzustellen, dass es für die Bundesstaaten absolut keinen Anreiz mehr gibt, den Zigarettenumsatz zu reduzieren. Hat denn eigentlich keiner von euch gemerkt, dass die Aktienkurse der Tabakfirmen in die Höhe geschossen sind, nachdem wir den Vergleich unterschrieben hatten?« Ich wies auf die Einrichtung der Küche. »Euer großer Sieg hat mein Haus bezahlt.«
    Sie machte den Mund auf, um sich zu verteidigen, aber ich schnitt ihr das Wort ab.
    »Und was die Finanzierung der Anti-Tabak-Lobby angeht, das war seit Jahren geplant, um die Anti-Tabak-Organisationen von unserem Geld abhängig zu machen. Und ihr seid ebenfalls damit einverstanden gewesen, dass die Zahlen an den Umsatz gekoppelt werden!« Ich wies mit dem Finger auf sie. »Euer Überleben hängt einzig und allein davon ab, ob wir unseren Marktanteil halten können.«
    »Das ist doch …«
    »Und was ist mit den welterschütternden Gräueln des Rauchens unter Teenagern?« Meine Wut galt inzwischen nicht mehr ihr. »Die Raucherquote unter Jugendlichen ist nach unten gegangen, als die Werbekampagne mit Joe Camel lief, über die sich alle so aufgeregt haben. Wir haben den guten alten Joe einfach als Verhandlungsargument benutzt. Ich will Ihnen jetzt mal etwas sagen: Werbung bringt Jugendliche nicht dazu, mit dem Rauchen anzufangen! Jugendliche rauchen, weil die Erwachsenen es dürfen und sie nicht – für sie ist es eine Möglichkeit zu zeigen, dass sie erwachsen sind. Wir haben es ohne große Anstrengung geschafft, dass ihr das Rauchen unter Erwachsenen, das die Basis für das Rauchen unter Jugendlichen ist, völlig ignoriert. Und es kommt sogar noch besser: Wir haben euch dazu gebracht, hohe Bußgelder für rauchende Jugendliche zu verlangen, obwohl man in jeder wissenschaftlichen Untersuchung nachlesen kann, dass die Raucherquote unter Jugendlichen steigt, wenn das Bußgeld erhöht wird. Wenn ihr ›fünfzig Dollar Bußgeld‹ sagt, sagen wir ›tausend Dollar Bußgeld‹. Wissen Sie jetzt, warum?«
    Anne war bis an die Wand zurückgewichen und hatte die Kiefer fest aufeinandergepresst. Ich hatte ihre Augen noch nie gesehen, wenn etwas Wichtiges dahinter vorging. Sie strahlten wirklich sehr hell.
    Allerdings nicht hell genug, um mich zu stoppen. »Ein moralisch entrüsteter, selbstgerechter Anti-Tabak-Lobbyist ist das Beste, was uns passieren kann. Diese Art von Publicity kann man nicht kaufen …«
    »Glauben Sie denn, ich wüsste das alles nicht?« Sie schrie es fast. »Glauben Sie denn, ich wüsste nicht, dass die Hälfte aller Anti-Tabak-Lobbyisten Marionetten der Politiker sind, denen Presseberichte und Spendensammeln wichtiger sind als Ergebnisse? Was glauben Sie, was ich bei Smokeless Youth mache? Ich versuche das zu ändern! Ich versuche, etwas zu tun!«
    »Anne, wann werden Sie die Augen aufmachen und erkennen, dass niemand Interesse daran hat, dem Rauchen ein Ende zu bereiten?«, sagte ich, während ich von der Arbeitsplatte herunterrutschte. »Der Staat bekommt seine Steuergelder, die Anwälte bekommen ihre Honorare, die Raucher bekommen ein Produkt, auf das sie ganz versessen sind, die

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