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Das achte Opfer

Das achte Opfer

Titel: Das achte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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wo finden wir diesen Schlüssel?«
    »Es ist auf jeden Fall so geheim gewesen, daß nicht einmal die engsten Angehörigen etwas davon wußten«, sagte Hellmer. »So geheim, daß mir im Augenblick nichts anderes einfällt, als daß es illegal war.«
    »Und ein hochrangiger Würdenträger der katholischen Kirche war darin verwickelt. Mein Gott, in was für einen Abgrund sind wir da geraten?!«
    »Das ist kein Abgrund mehr, das ist wahrscheinlich jenseits unserer Vorstellungskraft. Es ist einfach nur Scheiße, große, gottverdammte Scheiße! Und unsere Computerspezialisten werden wohl noch eine Weile brauchen, bis sie eventuell etwas Brauchbares finden.« Er hielt inne, fuhr sich mit einer Hand übers Kinn, sagte dann: »Ist hier ein Computer gefunden worden?«
    »Keine Ahnung, fragen wir die Spurensicherung.« Julia Durant wandte sich einem der Männer zu. »Haben Sie hier zufällig einen Computer, besser gesagt ein Notebook der Marke IBM Thinkpad, gefunden?«
    »Nein«, erwiderte der Angesprochene kopfschüttelnd.
    Sie zündete sich eine Gauloise an, inhalierte, blies den Rauch durch die Nase aus. »Wir müssen das Haus durchsuchen. Ich verwette ein Monatsgehalt, daß wir ein Notebook finden werden.«
    Sie gingen Raum für Raum durch, es schien, als gäbe estatsächlich kein Notebook, doch schließlich wurden sie in der Bibliothek fündig. Es war hinter einer Enzyklopädie versteckt.
    Hellmer nahm es an sich, grinste und sagte: »Du kannst dein Monatsgehalt behalten. Mal sehen, was unsere Leute darauf an Informationen finden. So, und jetzt gehe ich frühstücken, ich habe nämlich noch keinen Bissen gegessen. Berger hat mich aus dem Bett geholt.«
    »Ich habe auch nur eine Banane auf dem Weg zum Auto runtergeschlungen. Komm, wir setzen uns jetzt erst mal in ein Café und frühstücken. Das Präsidium kann warten.«

Dienstag, 11.00 Uhr
     
    Julia Durant und Frank Hellmer erstatteten Berger Bericht. Kullmer, der auch anwesend war, hörte aufmerksam zu. Als sie geendet hatten, sagte Berger: »Frau Scherz hat Matthäus und Winzlow erkannt. Sie sagt, die beiden wären des öfteren bei Domberger gewesen. Was sie dort gemacht haben, konnte sie allerdings nicht sagen. Aber jetzt zu etwas anderem; ich habe heute vormittag mehrere Anrufe bekommen, unter anderem von Oberstaatsanwältin Schweiger. Sie war sehr ungehalten am Telefon und sagte, daß wir offensichtlich nicht in der Lage seien, diesen Fall allein zu lösen. Sie schlug vor, Beamte des LKA in die Ermittlungen einzubeziehen.«
    »Und was haben Sie geantwortet?«
    »Ich habe nur gesagt, daß alle Fälle in den Bereich unserer Abteilung fallen und wir unser Bestes tun, um eine schnelle Lösung zu erzielen. Ich habe mit Engelszungen auf sie eingeredet, damit sie uns nicht die Typen vom LKA auf denHals hetzt, denn mit denen habe ich bisher keine sonderlich guten Erfahrungen gemacht. Aber lange kann ich sie nicht mehr hinhalten, wir müssen schnellstmöglich Ergebnisse vorweisen. Wobei mir allerdings ein Rätsel ist, wie wir das bewerkstelligen wollen.« Er hielt inne, zündete sich eine Zigarette an, bevor er fortfuhr: »Tja, und dann hat noch vor einer Viertelstunde eine Frau Mondrian angerufen. Sie wollte mit Ihnen sprechen. Sie vermißt ihren Mann seit gestern abend.«
    »Frau Mondrian?« fragte Julia Durant mit hochgezogenen Augenbrauen. »Was genau hat sie gesagt?«
    »Sie sagte, ihr Mann sei gestern ins Studio gefahren und wollte sich nach den Aufnahmen noch mit seinem Produzenten und ein paar anderen Leuten zusammensetzen und die neue CD besprechen, und danach wollte er nach Hause kommen. Als er heute früh nicht im Bett lag, rief sie in seinem Penthouse in Sachsenhausen an, weil er dort manchmal übernachtet, wenn es im Studio zu spät wird. Aber dort hat niemand abgenommen. Dann hat sie es unter seiner Handynummer probiert, aber da meldete sich nur die Mailbox. Ich habe einen Streifenwagen zum Penthouse geschickt, doch die Tür ist verschlossen, und sie haben auch keine Geräusche gehört. Er scheint wie vom Erdboden verschluckt. Ich fragte sie, ob das schon mal vorgekommen sei, worauf sie antwortete, daß ihr Mann in der Regel Bescheid sagt, wenn er länger fortbleibt. Sie meint jedenfalls, es sei sehr ungewöhnlich.«
    »Mondrian, der Schwager von Winzlow«, murmelte Julia Durant nachdenklich. »Das ist allerdings ungewöhnlich. Das Penthouse ist aber nicht geöffnet worden?«
    »Nein, diese Aufgabe wollte ich Ihnen überlassen.«
    »Wie nett! Aber einen Moment

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