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Das achte Opfer

Das achte Opfer

Titel: Das achte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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dürfen wir uns noch ausruhen?«
    »Natürlich. Ach ja, ich habe hier noch den Befund der beiden Lettinnen, Kommissar Kullmer kennt ihn bereits. Sie sind mit einer Neun-Millimeter-Czeska aus nächster Nähe getötet worden …«
    »Czeska«, sagte Hellmer nachdenklich, »wird hauptsächlich von Osteuropäern benutzt …«
    »Richtig. Und da es keine Einbruchspuren gibt, läßt alles darauf schließen, daß sie ihrem Mörder vertraut haben …«
    »Was für mich wiederum den Schluß zuläßt, daß es sich bei dem Täter unter Umständen sogar um einen … Beamten handeln könnte.«
    »Malen Sie nicht den Teufel an die Wand«, sagte Berger und nahm einen Zug an seiner Zigarette. »Wenn dem so sein sollte, ich mag nicht daran denken.«
    »Aber wir müssen, ob wir wollen oder nicht, diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Im Moment halte ich alles für möglich. Hat sich irgendwas Neues in den Nachforschungen über Anders, Schnell und so weiter ergeben?«
    »Bis jetzt nicht. Aber der Tag ist noch jung.«
    »Also gut, dann werden Kommissar Hellmer und ich uns mal auf den Weg zu Mondrians Penthouse machen. Haben Sie die Adresse?«
    Berger schob wortlos einen Zettel über den Schreibtisch. Julia Durant nahm ihn, warf einen Blick darauf, nickte Hellmer zu. Gemeinsam verließen sie das Büro, gingen einen Augenblick schweigend über den langen Flur. Als sie am Auto anlangten, begann es leicht zu regnen. Sie stiegen ein, schlossen die Türen. Hellmer lenkte den Wagen vom Präsidiumshof.
    Als sie an einer Ampel hielten, sagte Julia Durant: »Ich habe letzte Nacht einen seltsamen Anruf bekommen. Jemand will sich mit mir heute abend um elf an der Nidda in Nied treffen. Er sagte, er habe brisante Informationen für mich,die uns ein ganzes Stück weiterbringen würden. Ich soll aber auf jeden Fall allein kommen.«
    »Das machst du doch aber hoffentlich nicht, oder? Ich meine, es könnte eine Falle sein.«
    »Der Anrufer hörte sich sehr nervös und verängstigt an.«
    »Hast du die Stimme erkannt?« fragte Hellmer.
    »Nein, er hatte sie verstellt. Trotzdem kam sie mir irgendwie bekannt vor; ich kann nur beim besten Willen nicht sagen, woher. Ich muß hingehen, es ist die einzige Chance für uns.«
    »Ich würde trotzdem gern mitkommen. Ich meine, ich kann mich in der Nähe eures Treffpunkts schon eine Stunde vorher aufhalten. Ich will nicht, daß du dort ganz allein bist.«
    »Er darf dich aber unter keinen Umständen sehen, sonst bekommen wir die Informationen nicht. Der Mann hat wahnsinnige Angst, sag ich dir. Wie mir scheint, ist er da in eine Sache hineingezogen worden, über deren Ausmaße er sich selbst nicht im klaren war. Auf jeden Fall plagt ihn jetzt das schlechte Gewissen.«
    »Meinst du, es könnte einer von uns sein?«
    »Die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Keine Ahnung. Aber ich sage das mit dem Treffen nur dir und sonst keinem, damit das klar ist. Nur wir beide wissen davon.«
    »Ganz wie du meinst.«
    Nach zwanzig Minuten langten sie vor dem fünfstöckigen Neubau an, in dem Jürgen Mondrian sein Penthouse hatte. Sie klingelten bei dem Namensschild mit den Initialen J. M., keine Antwort. Danach klingelten sie bei einer anderen Wohnung, eine weibliche Stimme meldete sich.
    »Kriminalpolizei, Hauptkommissarin Durant und mein Kollege Hellmer. Gibt es in diesem Haus einen Hausmeister?«
    »Ja, er wohnt allerdings im angrenzenden Haus, sein Name ist Müller. Er müßte jetzt auch zu Hause sein.«
    »Danke.«
    Müller war ein kleiner, schmächtiger Mann von etwa fünfzig Jahren. Die beiden Beamten baten ihn, die Wohnung von Jürgen Mondrian zu öffnen. Er fragte, warum, Hellmer antwortete nur, daß Mondrian seit dem gestrigen Abend von seiner Frau vermißt werde. Der Mann holte einen Schlüsselbund aus der Wohnung und bat die Beamten, ihm zu folgen. Er öffnete die Tür im fünften Stock, wollte die Wohnung betreten, doch Hellmer hielt ihn zurück.
    »Danke für Ihre Hilfe, aber wir müssen uns hier allein umsehen. Sollten wir Sie noch brauchen, wenden wir uns an Sie.«
    Sie traten ein, schlossen die Tür hinter sich, blieben einen Moment stehen.
    »Du meine Güte, der Mann hat wahrhaft Stil«, sagte Hellmer. »Da könnte man glatt neidisch werden. Der Kerl macht nur ein bißchen Musik und kann sich so was mal so nebenbei leisten. Wahnsinn!«
    Die Wohnung war luxuriös eingerichtet, hell und sauber. Eine gewaltige Designer-Stereoanlage stand am hinteren Teil des etwa sechzig Quadratmeter großen Wohnraumes, eine

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