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Das Aktmodell

Das Aktmodell

Titel: Das Aktmodell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jina Bacarr
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auf dem Weg in ein bekanntes Pariser Bordell, um den wichtigsten Deal meines Lebens abzuschließen: meinen Arsch davor zu retten, in allen möglichen Positionen gevögelt zu werden – neben einem Diwan, im Stehen, von hinten, über ein Geländer gebeugt und was den Franzosen noch alles so einfällt.
    Aber selbst Nicole Kidman konnte dem teuflischen Gentleman mit dem kleinen Schwanz in der Hose und dem englischen Lispeln nicht widerstehen. Oh ja, er kommt auch in meiner Geschichte vor. Dieser Bastard. Aber keine Sorge, Paul wird ihn nicht aus den Augen lassen.
    Oooh, das ist so herrlich. Zwei Männer bemühen sich um mich, und beide sind erfüllt von
    Eifersucht
    Es kann keine wahre Liebe geben
    ohne ihre gefürchtete Strafe –
    Eifersucht.
    Lord Lytton, englischer Staatsmann und Poet
    (1831 – 1891)

13. KAPITEL
    S obald ich Paul sehe, will ich ihn. Er poltert in das kleine Empfangszimmer des Hauses in der Rue des Moulins, mehr laufend als gehend, sein schwarzes Cape umweht ihn wie wütende Sturmwolken, als ob
La Madame
die Mädchen nur zu seinem Vergnügen bereitgestellt hat. Der Hauch eines verwöhnten Lebensstils trifft seine Nase, da ein paar der Mädchen sich auf den Diwans und Seidenstühlen fläzen, während Madame Chapet mit dünnen Scheiben rohen Kalbfleischs auf den Wangen auf einer
Meridienne
ruht.
    Er hat nur Augen für mich und läuft auf dem weißen Plüschteppich auf und ab. Er kann nicht still stehen, wie ein Staubkorn, das sich niemals wirklich auf die Möbel legt. Vor und zurück. Vor und zurück.
    Während ich ihm zusehe, reibe ich über meinen dünnen, seidigen Morgenrock in den Farben von pinkfarbenen Rosenblüten, unter dem ich nackt bin. An den Beinen trage ich schwarze Nylonstrümpe, der allerneueste Trend unter den Mädchen. Pinkfarbene Pantoffeln vervollständigen mein Outfit. Madame Chapet weigert sich, mir andere Kleidung zu erlauben. Ein Trick, damit ich ihr nicht davonlaufe.
    Daran denke ich im Augenblick sowieso nicht. Paul ist hier! Ich bin einfach erleichtert, sein attraktives Gesicht zu sehen und seine dunklen Haare, die feucht von Schweiß an seiner Stirn kleben. Seine dunkelblauen Augen sagen mir: Ich habe dich vermisst, ich konnte es kaum erwarten, zu dir zu eilen, ich will dich berühren.
    “
S’il vous plaît, madame”
, sagt Paul zu Madame Chapet. “Ich muss unbedingt mit Madame Maguire sprechen.” Er schaut sich um. “Allein.”
    “Ihr kennt die Regeln, Monsieur.” Ein plötzliches Zucken um ihre Mundwinkel lässt eine Scheibe des pinkfarbenen Fleisches auf dem Schweißfilm ihrer Wange herabgleiten. “Wenn Ihr nicht bezahlen wollt, müsst Ihr in den öffentlichen Räumen bleiben.”
    “Wenn ich nicht wäre, Madame”, insistiert Paul, “hättet Ihr Mademoiselle Maguire nicht in Eurem Haus.”
    Madame Chapet zieht es vor, diese Aussage zu ignorieren. “Ich wiederhole noch einmal, Monsieur, Ihr kennt die Regeln. Keine Ausnahmen.”
    “Ich habe Geld …”
    “Das reicht nicht, Monsieur.”
    “Hat Lord Bingham genügend Geld, Madame?”
    Lord Bingham?
La Madame
hat ihn zuvor bereits erwähnt, aber ich habe ihn bisher noch nicht getroffen. Madame Chapet hält mich versteckt, um die Spannung vor meinem großen Auftritt im
L’Atelier Gromain
zu erhöhen.
    “Verschwindet, Monsieur Borquet. Ihr verschwendet nur meine Zeit.”
    “Darf ich Euch daran erinnern, Madame, dass viele Eurer Kunden meine Künstlerfreunde sind. Ein Wort von mir, und ich versichere Euch, dass sie sich ihr Vergnügen woanders suchen werden.”
    Madame Chapet denkt einen Augenblick darüber nach. “Fünf Minuten, Monsieur. Nicht länger.”
    Ihre Schönheitspflege scheint beendet zu sein, denn sie wirft die Fleischstücke in eine Kristallschale, die auf einem kleinen Tischchen neben ihr steht. Auf einen Wink von ihr entfernt ihre persönliche Dienerin und Schneiderin Delphine das stinkende Kalbfleisch. Dann ruft sie ihre beiden Terrier Louis und Pompie auf ihren Schoß und beginnt mit ihnen zu schmusen. Allerdings lässt sie mich dabei nicht aus den Augen.
    Ich stehe ein wenig abseits und schaue sehnsüchtig auf den schönen Maler, der auf mich zukommt. Er ist mit dieser Situation auch nicht glücklicher als ich. Nervös. Aufgeregt. Und sofort fühle ich wieder dieses köstliche Sehnen in meinem Unterkörper, das meine sexuelle Energie in Wallung bringt. Eine Welle der Lust brandet in mir auf, ein Gefühl, das ich nicht mehr erlebt habe, seitdem wir uns das letzte Mal in seinem Atelier geliebt

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