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Das Alabastergrab (Krimi-Edition)

Das Alabastergrab (Krimi-Edition)

Titel: Das Alabastergrab (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Vorndran
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Frauen aus Hof geben, die man im Winter sogar draußen halten kann, aber die meisten …«
    Lagerfeld musste sich verhört haben. Ratlosigkeit machte sich breit, ein Gefühl, das sich wahrlich nicht oft bei ihm einstellte. Irgendwie musste er es schaffen, diesen Spinner in seinem Monolog Einhalt zu gebieten, bevor er völlig abdriftete. Aber wie sollte er an den Angelruten vorbeikommen?
    »Ich meine, das ist doch nicht normal«, schreckte ihn Graetzke aus seinen strategischen Überlegungen auf. »Meine Frau, die kannst du mittags um zwölf Uhr in Moonboots an den Äquator stellen, und die friert immer noch und meckert rum. Und das nennt die dann Unterhaltung.« Urplötzlich sprang Graetzke von der Ladefläche herunter und nahm Lagerfeld mit rot geränderten Augen unter die Lupe.
    Dem Kommissar fiel auf, dass er die gleiche Tarnausrüstung wie Rambo trug. Sofort begann die Töle wieder zu knurren. Unwillkürlich machte Lagerfeld einen Schritt zurück und legte die rechte Hand an seine Waffe. Die Unterredung hatte er sich anders vorgestellt. Der Typ lief ihm komplett aus dem Ruder.
    »Wer tut denn heutzutage noch mit seiner Frau reden. Hä? Habt ihr schon mal versucht, mit eurer Frau zu reden? … Hat hier schon mal irgendjemand versucht, mit seiner Frau zu reden?« Dabei blickte Graetzke sich wild um, als würde er unmittelbar am Redepult einer Vollversammlung stehen. Auch der Hund fletschte jetzt seine Zähne.
    Panisch drehte sich Lagerfeld um. Mit wem redete der Irre da überhaupt? Gab’s womöglich hier noch mehr von der Sorte? Ach du heilige Scheiße. Bitte nicht!
    »Jetzt hören Sie mal zu«, fuhr Graetzke in seiner fanatischen Bekehrungsrede fort. »Frauen sind total kommunikationsunfähig. Das ist meinen Anglerkollegen auch schon aufgefallen.«
    »Ach was«, entrang es sich gequält Lagerfelds Kehle.
    »Versuch du doch mal, dich mit deiner Frau zu unterhalten!«, rechtfertigte sich Graetzke immer lauter. »Beispielsweise über Angelruten oder Karpfenköder. Das ist völlig sinnlos …« Er machte einen großen Schritt auf Lagerfeld zu und warf die erste Angel zu Boden. Der Hund bellte wie verrückt.
    Lagerfeld stand mittlerweile mit dem Rücken an einer Erle und beschloss, sein Glück in der Offensive zu suchen. Mit einer einzigen Bewegung zog er seine Dienstwaffe, entsicherte sie, richtete sie auf Graetzke, dann auf den Hund und dann wieder auf Graetzke und rief laut und vernehmlich: »Mir langt’s jetzt! Stehen bleiben und Hände über den Kopf!«
    *
    »Hören Sie, Herr Kommissar«, begann Helmreich seine Ausführungen. »Gestern haben wir uns alle hier getroffen, weil wir eigentlich heute eine Demonstration auf dem Main abhalten wollten. Wir waren alle miteinander hier in der Wirtschaft versammelt, als plötzlich der Main anstieg. Das ging so schnell, dass die Boote und das ganze Equipment der meisten von uns weggeschwemmt wurden. Das hier sind alles Zeugen. Die ganze letzte Nacht durch haben wir diskutiert, was wir tun sollen. Eigentlich sind wir uns sicher, dass dieser Angelverein drüben am Main dahintersteckt. Sie können mir glauben, Herr Kommissar, dass etliche hier die Brüder am liebsten noch im Mondschein besucht hätten. Aber das geht natürlich nicht, deshalb haben wir entschieden, lieber die Polizei zu rufen.«
    »Ja, leider«, knurrte Scheidmantel von der Seite und bekam dafür als Quittung von seiner Freundin sofort einen heftigen Stoß in die Rippen.
    »Was wollten Sie mit dieser Demonstration denn eigentlich bezwecken? Was war das für eine gerechte Sache, für die Sie da demonstrieren wollten, Herr Helmreich?« Haderlein wollte mehr wissen.
    »Na ja, seit Monaten geht das Gerücht um, dass der neue Umweltminister womöglich das Paddeln auf dem Main verbieten lassen will. Und da das Ministerium bis heute zu keiner Stellungnahme bereit war, gehen wir davon aus, dass an dem Gerücht was Wahres dran ist.«
    »Grad im Moment hecken die doch ihren Scheiß auf Banz aus!«, gab Scheidmantel schon wieder seinen Senf dazu, bevor ihn jemand davon abhalten konnte.
    »Und dass Sie die ganze Nacht hier waren, kann jeder von den Anwesenden bezeugen, Herr Helmreich?« Haderlein blickte fragend in die Runde. Alle Köpfe nickten sofort zustimmend.
    »Der Fritz, der war die ganze Nacht da«, hörte man vom Tischende.
    »Okay, und was ist mit Ihnen, Herr …?« Der Hauptkommissar blickte den Bär von Mann fragend an.
    »Scheidmantel, Joe Scheidmantel aus Lichtenfels«, half der ältere Polizist schnell

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