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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Bildschirm. Zur gleichen Zeit war Topiltzin Tausende von Meilen entfernt sichtbar.
    Als die Konturen schärfer wurden, erkannte man einen Menschen, der auf einem Diwan saß und Topiltzin ansah. Es handelte sich um einen dunkelhäutigen Mann. Das spärliche, streng zurückgekämmte Haar schimmerte ölig. Die Augen funkelten eiskalt wie Diamanten. Der Mann trug einen seidenen Morgenmantel über einem Pyjama. Einen Augenblick musterte er Topiltzins Hemd und Hose und runzelte die Stirn, als er das Glas in der einen Hand bemerkte.
    »Du lebst gefährlich«, sagte er ernst in amerikanisch gefärbtem Englisch. »Designer-Klamotten, Champagner – als nächstes kommen Weiber.«
    Topiltzin lachte. »Führe mich nicht in Versuchung. Wenn man sich wie der Papst benehmen und achtzehn Stunden am Tag in einem albernen Kostüm hemmrennen muß, dann ist das auch ohne Zölibat schlimm genug.«
    »Ich leide unter denselben Unannehmlichkeiten.«
    »Wir haben beide unser Kreuz zu tragen«, gab Topiltzin in gelangweiltem Ton zurück.
    »Werde bloß jetzt, da der Erfolg in greifbarer Nähe liegt, nicht unvorsichtig.«
    »Ich habe keineswegs die Absicht. Keiner meiner Anhänger würde es wagen, meine Privatsphäre zu stören. Wann immer ich allein bin, glauben sie, ich halte Zwiesprache mit den Göttern.«
    Der andere lächelte. »Kommt mir bekannt vor.«
    »Können wir zum Geschäftlichen kommen?« fragte Topiltzin.
    »Gut. Wie sieht's aus?«
    »Die Arrangements sind getroffen. Alle werden pünktlich zur Stelle sein. Ich habe mehr als zehn Millionen Pesos an Schmiergeldern springen lassen, um die Sache zu bewerkstelligen. Als die Dummköpfe ihre Aufgabe erledigt hatten, wurden sie geopfert – nicht nur, um ihr Schweigen zu gewährleisten, sondern auch als Warnung für diejenigen, die darauf warten, unsere Befehle ausführen zu können.«
    »Herzlichen Glückwunsch. Du bist sehr umsichtig.«
    »Das Denken überlasse ich dir.«
    Nach dieser Bemerkung trat eine freundschaftliche Stille ein, während beide Männer ihren Gedanken nachhingen. Schließlich grinste Topiltzins Gegenüber verschmitzt und zog einen kleinen Flachmann mit Cognac aus den Falten seines Morgenmantels.
    »Prost.«
    Topiltzin lachte belustigt auf und hob sein Champagnerglas. »Auf ein erfolgreiches Unternehmen.«
    Der Gesprächspartner zögerte. »Auf ein erfolgreiches Unternehmen«, wiederholte er und fügte dann hinzu: »Und daß alles gut ablaufen möge.« Nach einer längeren Pause meinte er nachdenklich: »Es wird interessant sein zu beobachten, wie unsere Bemühungen die Zukunft umgestalten.«

31
    D as Heulen der Düsen verebbte, als der Beechcraft Jet, der keinerlei Bezeichnung trug, von Buckley Field, außerhalb von Denver, abhob und bis zu seiner Reiseflughöhe aufstieg. Die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains versanken hinter dem Flugzeug, als es Kurs auf die Great Plains nahm.
    »Der Präsident übermittelt seine besten Wünsche für eine rasche Genesung«, erklärte Dale Nichols. »Er war ganz außer sich, als er von Ihrem Martyrium erfuhr –«
    »Fuchsteufelswild trifft es wohl besser«, warf Schiller ein.
    »Einigen wir uns darauf, daß er keineswegs glücklich war«, fuhr Nichols fort. »Er bat mich, seinem Bedauern, daß die Sicherheitsmaßnahmen so mangelhaft waren, Ausdruck zu verleihen und Ihnen zu versichern, daß er alles in seiner Macht Stehende tun wird, um während Ihres Aufenthaltes in den Vereinigten Staaten Ihr Wohlergehen sicherzustellen.«
    »Sagen Sie ihm bitte, ich sei ihm dankbar«, erwiderte Hala, »und bitten Sie ihn in meinem Namen, sich der Familien der Männer anzunehmen, die beim Versuch, mein Leben zu retten, sterben mußten.«
    »Man wird sich gut um sie kümmern«, versprach Nichols.
    Hala lag gut eingepackt in einem Bett. Sie trug einen weißen Velours-Jogginganzug mit jadefarbenen Streifen und einem Strickbündchen. Ihr rechter Fußknöchel war bandagiert. Sie sah Nichols an, dann blickte sie hinüber zu Julius Schiller und Senator Pitt, die alle ihrem Bett gegenüber Platz genommen hatten. »Es ist mir eine Ehre, daß sich drei so bedeutende Männer von ihren Verpflichtungen freigemacht haben und nach Colorado geflogen sind, um mich nach New York zu begleiten.«
    »Wenn wir irgend etwas tun können –«
    »Sie haben sehr viel mehr getan, als ein Fremder in Ihrem Land hätte erwarten können.«
    »Sie scheinen neun Leben wie eine Katze zu haben«, stellte Senator Pitt trocken fest.
    Sie lächelte verhalten. »Zwei

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