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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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angeredet. Halten Sie das nicht für ziemlich komisch?«
    Jones zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Muß schwerer krank sein, als wir gedacht haben.«
    Das Landungsboot kam längsseits, und ein kleiner Ladebaum wurde ausgefahren. Die Ladeoperation verlief reibungslos, und kurz danach kam der Rest von Ammars Mannschaft an Bord. Die Männer trugen dunkle Anzüge und wurden auf vier freie Suiten verteilt.
    Um Mitternacht legte das Landungsboot wieder ab und verschwand in der Dunkelheit. Der Ladebaum der Lady Flamborough wurde eingeholt und im Laderaum verstaut, die großen doppelten Ladeluken wurden geschlossen.
    Ammar klopfte fünfmal gegen Finneys Tür und wartete. Die Tür wurde einen Spalt aufgezogen, und der Wachposten trat einen Schritt zurück. Ammar warf einen schnellen Blick über den mit Teppichboden ausgeschlagenen Flur und trat ein.
    Er nickte dem Kapitän zu. Der Wachposten trat vor und zog das Pflaster von Collins' Mund. »Ich bedaure, Ihnen Unannehmlichkeiten zu bereiten, Captain. Aber ich nehme an, es wäre Zeitverschwendung, wenn ich Sie bäte, mir ihr Wort zu geben, daß Sie keinen Fluchtversuch unternehmen und auch nicht versuchen, Ihre Mannschaft zu warnen.«
    Collins saß steif auf einem Stuhl – seine Arme und Beine waren mit Handschellen gefesselt –, und er warf Ammar einen wütenden Blick zu. »Sie widerliches Stück Scheiße.«
    »Ihr Briten verleiht euren Beleidigungen literarische Qualitäten. Ein Amerikaner hätte mit einem Wort dasselbe ausgedrückt.«
    »Weder meine Offiziere noch ich werden Sie auch nur im geringsten unterstützen.«
    »Selbst dann nicht, wenn ich meinen Männern befehle, den weiblichen Mitgliedern der Crew – einer nach der anderen – die Kehle durchzuschneiden und ihre Leichen den Haien zum Fraß vorzuwerfen?«
    Finney wollte sich auf Ammar stürzen, aber der Wachposten stieß dem Ersten Offizier flink den Kolben seines Sturmgewehrs in die Hoden. Finney stöhnte und sackte auf seinem Stuhl in sich zusammen. Der Schmerz trieb Wasser in seine Augen.
    Collins sah Ammar unverwandt an. »So etwas habe ich von einer Bande unmenschlicher Terroristen erwartet.«
    »Wir sind keine ignoranten Wirrköpfe, die darauf aus sind, Ungläubige abzuschlachten«, erklärte Ammar geduldig. »Wir sind erstklassige Profis. Dies hier ist keineswegs die Wiederholung der unglückseligen Achille Lauro - Affäre von vor ein paar Jahren. Wir haben nicht die Absicht, irgend jemanden zu ermorden. Unser Ziel ist es lediglich, die Präsidenten Hasan und De Lorenzo mitsamt ihren Begleitern als Geiseln zu nehmen und ein Lösegeld zu erpressen. Wenn Sie uns nicht in die Quere kommen, schließen wir mit den jeweiligen Regierungen unseren Handel ab und verschwinden wieder.«
    Collins musterte seinen Doppelgänger und suchte in Ammars Gesicht nach verräterischen Zügen. Aber aus den Augen des Arabers sprach die reine Wahrheit. Er ahnte nicht, was für ein glänzender Schauspieler Ammar war.
    »Andererseits würden Sie aber nicht zögern, meine Mannschaft über die Klinge springen zu lassen.«
    »Sie natürlich ebenfalls.«
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Von Ihnen eigentlich nichts. Mr. Parker und Mr. Jones haben mich als Oliver Collins akzeptiert. Es geht um die Dienste von Mr. Finney. Sie werden ihm befehlen, meinen Anweisungen Folge zu leisten.«
    »Warum Finney?« erkundigte sich Collins.
    »Ich habe den Aktenschrank in Ihrer Kajüte geöffnet und mir die Personalakten der Offiziere durchgesehen. Finney kennt sich in diesen Gewässern aus.«
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Wir können das Risiko, einen Lotsen an Bord kommen zu lassen, nicht auf uns nehmen«, erklärte Ammar. »Morgen, nach Einbruch der Dunkelheit, wird Finney das Ruder übernehmen und das Schiff aufs offene Meer hinaussteuern.«
    Collins dachte in Ruhe über dieses Vorhaben nach. Dann schüttelte er langsam den Kopf. »Wenn die Hafenbehörden erst einmal gemerkt haben, daß Sie an Bord sind, werden sie die Hafeneinfahrt blockieren – egal, ob Sie drohen, uns umzubringen, oder nicht.«
    »Ein nichtbeleuchtetes Schiff kann in dunkler Nacht bestimmt aus dem Hafen gelangen«, versicherte ihm Ammar.
    »Wie weit hoffen Sie zu kommen? Jedes Patrouillenboot innerhalb eines Umkreises von hundert Meilen wird bei Tageslicht hinter Ihnen her sein.«
    »Die werden uns nicht finden.«
    Collins wirkte leicht verblüfft. »Das ist verrückt. Ein Schiff von der Größe der Lady Flamborough kann man nicht so einfach

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