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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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abrupt. »Haben Ihre Leute aus der Nahostabteilung überhaupt nichts über die Entführung der Lady Flamborough in Erfahrung bringen können?«
    Martin Brogan, der Direktor des CIA, zuckte müde mit den Schultern. Er war es leid, daß man ihm für jede terroristische Aktion, bei der Amerikaner getötet oder entführt wurden, die Schuld in die Schuhe schob. Die Erfolge des CIA fanden kaum einmal Erwähnung, aber die Fehler seiner Behörde boten ein unerschöpfliches Thema für Kongreßanhörungen und hysterisches Mediengeschrei.
    »Das Schiff wurde mit allen Passagieren und der Mannschaft unter den Augen der besten Sicherheitsbeamten der Welt gekapert«, erwiderte er. »Wer diese Aktion ausgeheckt und durchgeführt hat, ist auf jeden Fall ein ganz gerissener Stratege. Allein das Ausmaß der Operation übersteigt alles bisher Dagewesene. Wenn man es in diesem Licht betrachtet, dann finde ich es kaum erstaunlich, daß unser Antiterrornetz nicht vorher von diesem Vorhaben in Kenntnis gesetzt wurde.«
    Alan Mercier, der Nationale Sicherheitsberater, nahm die Brille ab und putzte die Gläser mit einem Taschentuch. »Auf meiner Seite war ebenfalls alles ruhig«, unterstützte er Brogan. »Die Analyse der Abhörsysteme hat nicht den leisesten Hinweis auf eine drohende Entführung des Kreuzfahrtschiffes und zweier ausländischer Staatschefs ergeben.«
    »Ich habe George Pitt zu dem Treffen mit Präsident Hasan geschickt und habe damit einen alten Freund zum Tode verurteilt«, bemerkte der Präsident voller Bedauern.
    »Es war nicht Ihre Schuld«, tröstete ihn Mercier.
    Wütend schlug der Präsident mit der Faust auf den Tisch. »Der Senator, Hala Kamil, De Lorenzo und Hasan. Ich kann es einfach nicht glauben, daß sie alle ums Leben gekommen sein sollen.«
    »Das wissen wir auch noch nicht mit Sicherheit«, erklärte Mercier.
    Der Präsident starrte ihn an.
    »Man kann doch ein Kreuzfahrtschiff mit all den Leuten an Bord nicht so einfach verstecken, Alan. Das weiß sogar so ein dämlicher Politiker wie ich.«
    »Es besteht immer noch eine Chance –«
    »Chance, zum Teufel. Es war ein Himmelfahrtskommando. Ganz einfach. Die armen Schweine waren vielleicht eingeschlossen, als das Schiff versenkt wurde. Die Terroristen hatten vermutlich nicht die Absicht zu entkommen und sind mit untergegangen.«
    »Uns liegen noch nicht alle Fakten vor«, argumentierte Mercier.
    »Was wissen wir denn?« fragte der Präsident.
    »Unsere Experten befinden sich bereits in Punta del Este und arbeiten mit den uruguayischen Behörden zusammen«, erklärte Brogan. »Bis jetzt liegen nur vorläufige Ergebnisse vor. Zunächst wurde die Entführung mit einer arabischen Gruppe in Verbindung gebracht. Zwei Zeugen haben sich gemeldet, die von einer vorbeifahrenden Barkasse aus beobachtet haben, wie die Lady Flamborough Ladung von einem Landungsboot übernahm. Sie hörten, daß sich die Männer beider Schiffe in Arabisch unterhielten. Das Landungsboot ist bisher noch nicht gefunden worden. Man nimmt an, es wurde irgendwo im Hafenbecken versenkt.«
    »Irgendeinen Hinweis auf die Ladung?« erkundigte sich Mercier.
    »Die Zeugen konnten sich nur daran erinnern, einige Fässer gesehen zu haben«, antwortete Brogan. »Als zweites erhielt das Büro des Hafenmeisters eine Meldung vom Schiff, der Hauptgenerator sei ausgefallen und das Schiff führe lediglich Navigationslichter, bis die Reparaturen durchgeführt seien. Dann, sobald es dunkel wurde, lichtete das unbeleuchtete Schiff den Anker und schlüpfte aus dem Hafen. Dabei kollidierte es mit einer Privatyacht, die südamerikanische Geschäftsleute und Diplomaten an Bord hatte – der einzige Schwachpunkt in einer sonst generalstabsmäßig abgelaufenen Operation. Dann verschwand das Schiff von der Bildfläche.«
    »Keine schlechte Arbeit«, erklärte Mercier, »nicht so dilettantisch wie dieser vermasselte zweite Anschlag auf das Leben von Hala Kamil.«
    »Das war ja auch eine vollkommen andere Gruppe«, erwiderte Brogan.
    Zum ersten Mal in dieser Konferenz ergriff Dale Nichols das Wort. »Die von Ihnen in direkten Zusammenhang mit Achmed Yazid gebracht wurde.«
    »Ja. Die Attentäter waren nicht sonderlich vorsichtig. Bei den Leichen wurden ägyptische Pässe gefunden. Einen, den Anführer, konnten wir als Mullah und fanatischen Anhänger von Yazid identifizieren.«
    »Glauben Sie, daß Yazid für die Entführung verantwortlich ist?«
    »Ein Motiv hat er auf jeden Fall«, antwortete Brogan. »Wenn Präsident

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