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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Gletschers verläuft. Die Explosion müßte eigentlich die gesamte vordere Wand des Gletschers auf das Schiff runterkrachen lassen.«
    »Wie lange dauert es noch, bis wir mit unserem Rückzug fertig sind?«
    »Wir können nur Paddel verwenden, und damit kommt man bei Ebbe nur langsam voran. Den Bootsmotor können wir nicht benutzen, weil wir fürchten, Machados Männer dadurch zu alarmieren. Ich schätze, wir brauchen noch weitere fünfundvierzig Minuten, bis alle das Schiff verlassen haben.«
    »Vor Tagesanbruch müssen wir fort sein.«
    »Alle geben ihr Äußerstes, Suleiman Aziz.«
    »Können die Männer das Übersetzen ohne Ihre Leitung durchführen?«
    »Ja.«
    »Bringen Sie einen Mann mit. Wir treffen uns vor Hasans Kabine.«
    »Legen wir sie um?«
    »Nein«, erwiderte Ammar. »Wir nehmen sie mit uns.«
    Ammar schaltete das Funkgerät aus und steckte den Koran in die Manteltasche.
    Er wollte sich für den Verrat Achmed Yazids rächen. Es war bitter, den eigenen, hervorragenden Plan so in Stücke gehen zu sehen.
    Jetzt, da er wußte, daß Machado angeheuert worden war, ihn und seine Mannschaft zu ermorden, hatte Ammar nicht die leiseste Absicht, die ursprüngliche Operation durchzuziehen. Der Verlust seines Honorars ärgerte ihn mehr als ein Dolchstoß in den Rücken.
    Deshalb, so hatte er sich vorgenommen, würde er Hasan und Miß Kamil und sogar De Lorenzo als Verhandlungspfand am Leben lassen – zumindest im Augenblick. Vielleicht konnte er das Ruder noch herumreißen und alle Schuld auf Yazid und Topiltzin schieben.
    Er brauchte Zeit zum Nachdenken, und um einen neuen Plan zu schmieden.
    Er mußte seine Geiseln heimlich von Bord schaffen, bevor Machado und seine Bande dahinterkamen.
    Halas Herz setzte einen Moment aus, als sich die Tür öffnete und der Anführer der Terroristen in die Kabine trat. Einen Augenblick blickte sie ihn an, sah nur die Augen hinter der lächerlichen Maske und die Maschinenpistole, die er lässig in den Händen hielt. Mit weiblicher Neugierde fragte sie sich, was für eine Art Mann er wohl sein mochte.
    Er kam herein und sagte mit ruhiger, drohender Stimme: »Sie alle kommen jetzt mit mir.«
    Senator Pitt war nicht im geringsten beeindruckt. Er sprang auf, durchquerte mit drei langen Schritten die Kabine und blieb unmittelbar vor Ammar stehen.
    »Wohin wollen Sie uns bringen, und was haben Sie mit uns vor?« wollte der Senator wissen.
    »Ich stehe hier nicht vor einem ihrer dämlichen Senatsausschüsse«, erwiderte Ammar eisig. »Also stellen Sie keine Fragen.«
    »Wir haben ein Recht, das zu erfahren«, insistierte der Senator starrköpfig.
    »Sie haben keinerlei Rechte«, versetzte Ammar. Er schob den Senator grob zur Seite, kam weiter in den Raum und musterte mit prüfendem Blick die bleichen, erschöpften Gesichter.
    »Sie werden eine kleine Bootsfahrt und später eine kurze Bahnreise unternehmen. Meine Männer werden Decken ausgeben, damit Sie sich vor der feuchten Kälte schützen können.«
    Sie sahen ihn an, als rede er irres Zeug, aber keiner entgegnete etwas.
    Mit einem scheußlichen Gefühl absoluter Hilflosigkeit half Hala Präsident Hasan langsam auf die Beine. Sie war die ständige Todesdrohung leid und hatte das Gefühl, die ganze Sache beträfe sie nicht länger.
    Und dennoch, irgend etwas in ihrem Innern – ein Funke, der Wille durchzuhalten, glomm weiter.
    Der verzweifelte Mut eines Soldaten, der in die Schlacht geht und weiß, daß er sterben muß – dem dennoch nichts anderes übrig bleibt, als bis zum bitteren Ende zu kämpfen –, erfüllte sie mehr und mehr. Sie hatte die feste Absicht zu überleben.
    Captain Machado betrat den Kommunikationsraum und fand ihn verlassen vor. Zunächst dachte er, Ammars Funker hätte eine kurze Pause gemacht, um einem natürlichen Bedürfnis nachzukommen, aber als er einen Blick in die Toilette warf, bemerkte er, daß diese ebenfalls leer war.
    Eine ganze Weile starrte Machado auf das Funkgerät. Seine Augen waren wegen des Schlafmangels rotgerändert. Auf seinem Gesicht breitete sich ein Ausdruck der Verwirrung aus. Er trat auf die Brücke und ging zu einem seiner Männer hinüber, der den Radarschirm beobachtete.
    »Wo ist der Funker?« fragte er.
    Der Radarbeobachter drehte sich um und zuckte mit den Achseln. »Ich habe ihn nicht gesehen, Captain. Ist er nicht im Kommunikationsraum?«
    »Nein.«
    »Soll ich mich deswegen beim Anführer der Araber vergewissern?«
    Machado schüttelte langsam den Kopf. Er wußte nicht

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