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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hochzureißen, als wollten sie sich in der Luft irgendwo festklammern. Dann schlugen sie auf dem harten Holzboden auf. Einer knallte mit dem Kopf auf den Boden und war sofort ohnmächtig. Der andere landete auf der Seite und brach sich mit hörbarem Knacken den Arm. Er stieß ein gequältes Keuchen aus und wurde von einem plötzlichen Schlag gegen seine Schläfe zum Schweigen gebracht.
    »Gute Arbeit«, lobte Findley und brach die Stille.
    »Ging wie geschmiert«, murmelte Pitt gutgelaunt.
    »Ich hoffe, das waren alle.«
    »Ganz im Gegenteil. Al beschäftigt sich mit vier weiteren hinter dem Hubschrauber.«
    Findley beugte sich unter die Maschine und sah mit Erstaunen, daß Giordino gemütlich in einem Segeltuchstuhl saß und grimmig vier düster dreinblickende Gefangene musterte, die in ihren Schlafsäcken, die Reißverschlüsse bis zum Kinn hochgezogen, auf dem Fußboden lagen.
    »Für hübsch eingewickelte Päckchen hast du immer schon was übriggehabt«, grinste Pitt.
    Giordino ließ die Gefangenen keinen Augenblick aus den Augen. »Und du hast immer schon zuviel Lärm gemacht. Was sollte der ganze Krach?«
    »Die Mechaniker sind einfach von der Wartungsplattform gestürzt.«
    »Wie viele haben wir kassiert?«
    »Insgesamt sieben.«
    »Vier davon müssen zur Helikopterbesatzung gehören.«
    »Je zwei Piloten und Copiloten, plus zwei Mechaniker. Die überlassen nichts dem Zufall.«
    Findley nickte in Richtung eines der Mechaniker. »Einer von denen kommt gerade zu sich.«
    Pitt warf sich die Thompson über die Schulter. »Am besten sorgen wir dafür, daß sie eine Weile nirgendwohin gehen können. Diese Ehre haben Sie, Clayton. Fesseln und knebeln Sie die Männer. Ein paar Seile müßten im Helikopter zu finden sein. Al, behalt sie gut im Auge. Rudi und ich, wir schauen uns mal draußen um.«
    »Wir werden sie völlig unbeweglich machen«, gab Giordino in geschäftsmäßigem Ton zurück.
    »Das dürfte auch besser sein. Denn die machen dich sofort kalt, wenn du nicht aufpaßt.«
    Pitt gab Gunn einen Wink, und sie zogen zwei der Gefangenen die Klamotten aus. Pitt griff sich die Skimaske und zog dem ohnmächtigen Wachposten den Pullover über den Kopf. Beim Geruch des dreckigen Sweaters rümpfte er die Nase. Dann zog er den Pullover an.
    Die beiden gingen zur Tür hinaus und gaben sich nicht die geringste Mühe, einen unauffälligen Eindruck zu machen. Sie schritten schnell und selbstsicher aus und hielten sich in der Mitte der Straße, die sich zwischen den Gebäuden hindurchschlängelte. In der Nähe der Halle mit dem Speisesaal hielten sie sich im Schatten und spähten an einer Fensterecke durch einen Ritz in den Vorhängen.
    »Da drin muß mindestens ein Dutzend sein«, wisperte Gunn. »Alle bis an die Zähne bewaffnet. Sieht aus, als sei das Vorspiel vorbei.«
    »Verdammter Hollis«, grunzte Pitt leise. »Wenn der uns doch irgendeine Kommunikationsmöglichkeit gegeben hätte.«
    »Jetzt ist es zu spät.«
    »Zu spät?«
    »Wenn der Angriff nach Plan verlaufen ist, dann müßten mittlerweile schon Hollis' Verstärkung und die Ärzte über dem Schiff kreisen.«
    Gunn hatte recht. Von den Helikoptern der Special Operations Force war nicht das geringste zu hören.
    »Komm, wir suchen die Erzbahn«, befahl Pitt, »ist besser, wenn wir die außer Gefecht setzen und damit jegliche Transportmöglichkeit zwischen der Mine und dem Schiff unterbrechen.«
    Gunn nickte, und beide bewegten sich schweigend an der Mauer des Speisesaals entlang, duckten sich unter den Fenstern hindurch und blieben an einer Ecke stehen, um vorsichtig die unmittelbare Umgebung zu mustern. Dann überquerten sie die freie Fläche bis zur Bahnlinie. Zwischen den Schienen sprinteten sie über die Bohlen.
    Ein Schauer rann Pitt den Rücken hinunter, als er Gunn folgte. Seine Fäuste klammerten sich mit einem unguten Gefühl um Lauf und Griff der Thompson. Wind und Regen hatten aufgehört, und am östlichen Himmel verblaßten die Sterne schnell.
    Irgend etwas war ganz schrecklich schiefgelaufen.

55
    H ollis schien es, als seien Stunden vergangen, seit sie die Boote zu Wasser gelassen hatten.
    Die kleinen Helikopter, die Transportvögel, waren an der zerklüfteten Küste entlang eingeflogen und hatten Hollis' Gruppe ohne jede Schwierigkeit auf einer kleinen Insel am Zugang des Fjords abgesetzt. Das Zuwasserlassen der Boote verlief ruhig. Nur die reißende, vier Knoten schnelle Strömung war sehr viel stärker, als irgend jemand vorausgesehen

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