Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
aus. Auch das schwache Glitzern des Fjords konnte er nun sehen – und plötzlich erkannte er, weshalb die Funkverbindung unterbrochen war.
    Hollis sah das Schiff jetzt klar, auch ohne Infrarotsichtgerät, vor sich. Und wenn ein Entführer mit scharfen Augen in die richtige Richtung geblickt hätte, hätte er die Umrisse der Schlauchboote auf dem dunkelgrauen Meer vor dem Himmel ausmachen können. Hollis wagte kaum zu atmen, während sich die Entfernung verringerte.
    Wider besseres Wissen gab Hollis die Hoffnung auf das Zustandekommen einer Funksprechverbindung mit Dillinger nicht auf. »Hai an Falke, bitte antworten.« Er versuchte es wohl zum hundertsten Mal, als plötzlich Dillingers Stimme durch den Kopfhörer drang.
    »Hier Falke, wir hören Sie.«
    »Sie sind spät dran!« zischte Hollis leise. »Warum haben Sie sich auf meine Rufe hin nicht gemeldet?«
    »Wir sind gerade erst in Reichweite gekommen. Wir hatten keine horizontale Sichtverbindung. Unsere Signale konnten die Eismauer nicht durchdringen.«
    »Sind Sie in Stellung?«
    »Negativ«, gab Dillinger ausdruckslos zurück. »Wir sind über eine delikate Situation gestolpert, für die wir einige Zeit brauchen, um sie zu beseitigen.«
    »Was nennen Sie delikat?«
    »Eine Reihe Sprengladungen in einer Gletscherspalte hinter der Eiswand. Bereits scharf gemacht und über Funk jederzeit zu zünden.«
    »Wieviel Zeit brauchen Sie, um die zu entschärfen?«
    »Könnte eine Stunde dauern, wir müssen schließlich alle Ladungen finden.«
    »Sie haben fünf Minuten«, gab Hollis schnell zurück. »Länger können wir nicht warten, oder es ist aus mit uns.«
    »Wenn die Ladungen hochgehen und die Eiswand auf das Schiff hinunterkracht, werden wir alle sterben.«
    »Wir setzen auf den Überraschungseffekt, um die Terroristen an der Sprengung zu hindern. Beeilen Sie sich. Meine Boote können jeden Augenblick entdeckt werden.«
    »Vom Rand des Eises kann ich gerade die Umrisse erkennen.«
    »Ihre Gruppe greift zuerst an«, befahl Hollis. »Ohne den Schutz absoluter Dunkelheit brauchen wir dringend jede Ablenkung beim Entern des Rumpfes.«
    »Wir treffen uns zum Cocktail auf dem Sonnendeck«, gab Dillinger zurück.
    »Die Rechnung geht auf mich«, erwiderte Hollis und konnte es plötzlich kaum mehr erwarten loszuschlagen. »Viel Glück.«
    Ibn sah sie.
    Zusammen mit Ammar, den vier Geiseln und zwanzig Männern von der ägyptischen Kapermannschaft stand er auf der alten Erzpier. Er musterte durch ein Fernglas die schwarzgekleideten Gestalten, die sich am Rand des Gletschers bereit machten. Er beobachtete, wie sie sich abseilten, sich ihren Weg durch die Plastikplane bahnten und im Innern verschwanden.
    Er senkte das Glas ein wenig und richtete es auf die Männer in den Booten, die sich unterhalb des Rumpfes drängten. Er beobachtete, wie sie aus kleinen Granatwerfern Enterhaken nach oben schossen und dann an den gesicherten Seilen nach oben aufs Hauptdeck kletterten.
    »Wer mag das sein?« fragte Ammar. Er stand neben Ibn und blickte ebenfalls durch ein Fernglas.
    »Das kann ich nicht sagen, Suleiman. Scheint sich um eine Eliteeinheit zu handeln. Ich höre keinen Kampflärm. Die Waffen müssen mit Schalldämpfern versehen sein. Ihre Angriffsoperation hat einen durchschlagenden Erfolg.«
    »Zu erfolgreich für einen Haufen, den Yazid oder Topiltzin in dieser kurzen Zeit angeheuert haben.«
    »Ich glaube, es könnte sich um eine Special Operations Force der Amerikaner handeln.«
    Im heller werdenden Licht nickte Ammar. »Da könnten Sie recht haben. Aber, wie, in Allahs Namen, haben die uns so schnell finden können?«
    »Wir müssen verschwinden, bevor die Verstärkung eintrifft.«
    »Haben Sie nach dem Zug signalisiert?«
    »Er müßte bald dasein, um uns zur Mine zu transportieren.«
    »Was ist los?« wollte Präsident De Lorenzo wissen. »Was passiert denn da?«
    Ammar kümmerte sich nicht um De Lorenzo. Zum erstenmal hatte seine Stimme den Unterton einer bösen Vorahnung. »Es scheint, daß wir das Schiff genau im richtigen Augenblick verlassen haben. Allah ist mit uns. Die Angreifer haben keine Ahnung, daß wir uns hier befinden.«
    »In dreißig Minuten wird die Insel von amerikanischem Militär nur so wimmeln«, prophezeite Senator Pitt und goß mit diesen Worten Öl in die Wunde. »Es wäre vielleicht besser, wenn Sie sich ergeben würden.«
    Ammar fuhr plötzlich herum und starrte den Politiker wütend an. »Das ist nicht nötig, Senator. Freuen Sie sich nicht zu

Weitere Kostenlose Bücher