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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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und konnte unter seinem Pack, der Waffen und Überlebensausrüstung enthielt und an einer zwei Meter langen Leine unter seinem Geschirr baumelte, nicht das geringste erkennen. Den Kurs las er vom beleuchteten Kombigerät aus Kompaß und Höhenmesser ab, das wie der Spiegel eines Hals-Nasen-Ohren-Arztes vor seiner Stirn befestigt war.
    Ohne Referenzpunkte oder einen Peilsender, der im voraus über der Landezone abgeworfen wurde – ein Luxus, den man sich nicht hatte gönnen können, weil dadurch möglicherweise die Entführer gewarnt worden wären –, mußte Dillinger nach Gefühl fliegen und im Geist Gleitwinkel und Entfernung abschätzen.
    Seine Hauptsorge war es, über den Rand des Gletschers hinauszufliegen und im Fjord niederzugehen. Er ging auf Nummer Sicher und landete beinahe einen ganzen Kilometer vor der Küste.
    Plötzlich erschien der Gletscher in der Dunkelheit, und Dillinger merkte, daß er direkt über einer Gletscherspalte runterkam. Eine plötzliche Bö, die ihn von der Seite traf, erfaßte den rechteckigen Schirm, und er fing an zu pendeln. Um die Bewegung zu kompensieren, zog er an den Leinen und drehte sich gerade in Landeposition, als der herunterbaumelnde Pack gegen die Innenwand der Spalte knallte und über den Rand purzelte. Eine flache Schneewehe dämpfte Dillingers Aufprall, und er machte, nur zwei Meter von der Eisspalte entfernt, eine perfekte Landung.
    Er drückte auf den Knopf, um das Geschirr zu lösen, und der Fallschirm fiel in sich zusammen, bevor er vom Wind ergriffen werden konnte. Dillinger machte sich nicht die Mühe, ihn aufzurollen und im Eis zu verbergen, damit man ihn später bergen konnte. Es galt, keine Zeit mehr zu verlieren. Der Schirm war nicht mehr wichtig.
    »Hier ist Dillinger. Ich bin unten. Bei mir sammeln!«
    Er zog eine Plastiktrillerpfeife aus seiner Jackentasche und blies alle zehn Sekunden, jedesmal in eine andere Richtung. In den ersten paar Minuten tauchte niemand auf.
    Dann erschienen die ersten seiner Männer und kamen auf ihn zugelaufen. Sie waren weit verstreut worden. Ihr Vorrücken über die unebene Gletscherfläche dauerte erheblich länger, als Dillinger vorausgesehen hatte.
    Bald kämpften sich die übrigen heran. Ein Mann hatte sich einen Schulterbruch zugezogen, ein anderer den Fußknöchel gebrochen. Sein Sergeant hatte eine Verletzung am Handgelenk davongetragen. Dillinger hielt es für einen Bruch, aber der Mann behauptete, das Gelenk sei nur verstaucht. Dillinger brauchte ihn zu dringend, um ihn zurückzulassen.
    Er wandte sich den beiden verletzten Männern zu. »Ihr beide seid nicht in der Lage, mit uns mitzuhalten, folgt jedoch unseren Spuren, so gut ihr könnt. Vergewissert euch, daß eure Lampen abgeblendet sind.« Dann nickte Dillinger Jack Foster, seinem Sergeant, zu. »Anseilen und abrücken, Sergeant, ich übernehme die Führung.«
    Foster salutierte kurz und ließ die Truppe antreten.
    Der Weg über die zerklüftete Eisfläche war mühsam, dennoch rückten sie in langsamem Dauerlauf vor. Dillinger hatte keine Angst davor, in eine Gletscherspalte zu stürzen. Die Leine um seine Hüfte war mit Muskelkraft verbunden, die gereicht hätte, einen Lastwagen hochzuhieven. Zweimal befahl er einen kurzen Aufenthalt, damit er sich orientieren konnte, dann ging es weiter.
    Sie krochen über zerklüftete Eisgrate, und eine Spalte wäre ihnen um ein Haar zum Verhängnis geworden. Sieben Minuten verstrichen nutzlos, bevor sich ein Haken auf der gegenüberliegenden Seite ins Eis grub, so daß der leichteste Mann der Gruppe sich hinüberhangeln konnte, um das Seil zu sichern. Weitere zehn Minuten waren vergangen, bis der letzte Mann auf der anderen Seite war.
    In seinem Innern gewann ein Gefühl der Verzweiflung die Oberhand. Von seiner Gruppe waren bereits zwei Mann ausgefallen, und sie blieben immer weiter hinter dem Zeitplan zurück. Dillinger bedauerte es plötzlich, Giordinos unerbetenen Rat, die geschätzte Zeit zwischen Absprung und Angriff zu verdoppeln, nicht angenommen zu haben.
    Er betete, daß das Taucherteam nicht bereits wartete und sich im Wasser unter dem Rumpf der Lady Flamborough zu Tode fror. Wiederholt versuchte er mit Hollis Verbindung aufzunehmen und den Colonel von der widrigen Lage, in der er sich befand, in Kenntnis zu setzen, aber er bekam keine Antwort. Die ersten zarten Spuren der Dämmerung zeigten sich in seinem Rücken und beleuchteten schwach die Gletscheroberfläche. Die Gegend strahlte eine dumpfe Verlassenheit

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