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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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schließlich kehrte seine Selbstdisziplin zurück.
    Die erste Entscheidung, die er zu fällen hatte, war die, wen er zuerst umbringen würde. Yazid oder Pitt?
    Diesmal konnte er nicht allein arbeiten. Er war physisch nicht mehr in der Lage, beide Männer selbst auszuschalten. Schon formte sich in seinem Geist ein Plan. Er würde sich auf Ibn verlassen müssen, der ebenso auf Rache erpicht sein mußte.
    Diese Entscheidung beunruhigte Ammar, aber zuletzt erkannte er, daß ihm keine andere Wahl blieb.
    Ibn würde den Kojoten aus seinem Bau locken, während es Ammars letzte Handlung sein würde, ihn wie einen Wurm zu zertreten.

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    P itt lehnte es ab, liegend heimzufliegen. Er saß in einem bequemen Executive-Sessel, sein Bein ruhte auf dem Sessel gegenüber, und blickte aus dem Fenster auf die schneebedeckten Spitzen der Anden hinunter. Weit zu seiner Rechten konnte er die grünen Plateaus erkennen, die den Beginn des brasilianischen Hochlandes markierten. Zwei Stunden später kündigte ein ferner grauer Dunstschleier die übervölkerte Stadt Caracas an, und dann sah er den Horizont, an dem das türkisfarbene Meer der Karibik in einen kobaltblauen Himmel überging. Aus zwölftausend Metern Höhe wirkten die windgepeitschten Gewässer wie ein flaches Stück Kreppapier.
    Der VIP-Transportjet der Air Force war nicht sehr groß, Pitt konnte sich nicht einmal zu seiner vollen Höhe aufrichten –, aber recht bequem. Er hatte das Gefühl, im teuren Spielzeug eines reichen Kindes zu sitzen.
    Sein Vater hatte wenig Lust, sich zu unterhalten. Der Senator verbrachte den größten Teil des Fluges damit, den Inhalt seiner Aktentasche aufzuarbeiten und sich für sein bevorstehendes Gespräch mit dem Präsidenten Notizen zu machen.
    Die kurze Unterhaltung war äußerst einseitig. Als Pitt sich erkundigte, wie es kam, daß er sich in Punta del Este an Bord der Lady Flamborough befunden hatte, blickte der Senator nicht einmal auf.
    »Ein Auftrag des Präsidenten«, erklärte er kurz angebunden und schnitt damit alle weiteren Fragen ab.
    Hala hielt sich ebenfalls abseits und war beschäftigt. Während der ganzen Zeit war sie am Telefon des Flugzeuges und gab ihren Sekretären im Gebäude der Vereinten Nationen in New York Anweisungen. Nur das kurze Lächeln, wenn sich ihre Augen trafen, verriet, daß sie Pitts Anwesenheit überhaupt wahrnahm.
    Wie schnell man doch vergißt, dachte Pitt.
    Er wandte seine Gedanken der Suche nach der Bibliothek von Alexandria zu, überlegte, ob er Halas Telefonmonopol brechen sollte, um sich von Yaeger einen Bericht über die Fortschritte durchgeben zu lassen. Aber dann bekämpfte er seine Neugierde mit einem trockenen Martini, der ihm vom Steward serviert wurde, und beschloß zu warten, um die Neuigkeiten aus erster Hand von Lily und Yaeger zu erhalten.
    Welchen Fluß hatte Venator wohl befahren, bevor er die unschätzbare Fracht versteckt hatte? Es konnte einer der vielen sein, die zwischen dem Sankt-Lorenz-Strom in Kanada und dem Rio de la Plata in Argentinien in den Atlantik mündeten. Nein, nicht ganz. Yaeger hatte die Theorie vertreten, daß die Serapis in der Gegend Wasser aufgenommen und Reparaturen durchgeführt hatte, die später New Jersey werden sollte. Der unbekannte Fluß mußte im Süden liegen, viel weiter südlich als die Flüsse, die in die Chesapeake Bay mündeten.
    Hätte Venator seine Flotte in den Golf von Mexiko führen und den Mississippi hochfahren können? Der Strom mußte sich heute vollkommen von dem vor sechzehnhundert Jahren unterscheiden. Vielleicht war er auch in den Orinoco in Venezuela eingelaufen – ein Strom, der zweihundert Meilen flußaufwärts schiffbar war. Oder war es vielleicht der Amazonas?
    Pitt beschäftigte sich im Geiste mit der Ironie des Ganzen. Wenn Julius Venators Reise nach Amerika durch die Entdeckung der Artefakte der Bibliothek hieb- und stichfest bewiesen werden konnte, dann mußten die Geschichtsbücher tatsächlich überarbeitet und neue Kapitel geschrieben werden.
    Der bedauernswerte Leif Eriksson sowie Christoph Kolumbus würden sozusagen Fußnoten werden.
    Pitt hing noch immer seinen Tagträumen nach, als er vom Steward unterbrochen wurde, der ihn bat, den Sicherheitsgurt anzulegen.
    Der Abend dämmerte, das Flugzeug hatte seine Nase gesenkt und ging in den langen Landeanflug auf die Andrews Air Force Base über. Das Lichtermeer von Washington glitt vorüber, und bald hinkte Pitt die Stufen der Gangway mit Hilfe eines Aluminiumstocks

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