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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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Nanochips.«
    »Ich mache es wieder gut. Einen habe ich noch übrig, und der ist für dich. Bist du bereit dafür, meine Schöne?«
    Helenes finstere Miene löste sich in einem Lächeln auf. »Findest du wirklich, dass ich es tun sollte? Ich meine, ich bin schließlich nicht krank.«
    »Aber jetzt wird es eine Weile dauern, bis ich wieder jemandem einen Nanochip verabreichen kann, der nicht Teil eines umfangreichen klinischen Testprogramms ist. Und wer weiß, was für Beschränkungen man mir selbst danach auferlegen wird? Vielleicht werde ich den Chip nur bei schwersten Krankheiten einsetzen dürfen. Unter Umständen werde ich nie in der Lage sein, dir einen zu implantieren. Aber heute, in diesem Augenblick, habe ich noch die volle Kontrolle über die Technologie. Du kannst die erste völlig gesunde Person werden, die das Heilmittel ausschließlich für Verjüngungszwecke erhält. Bis Ende des Monats wirst du wie dreißig aussehen.«
    »Na ja, ich ...«
    »Morgen«, flüsterte er und küsste sie, bevor sie etwas erwidern konnte. Während er zärtlich ihren Kopf mit der linken Hand umfasste, bewegte er die rechte langsam unter ihren Rock und liebkoste die Innenseite ihrer Schenkel.

106
    Die Neuigkeit über eine weitere Heilung brach über die Stadt herein wie ein Schneesturm. Es wurde kaum noch über etwas anderes gesprochen. Dies war der erste bekannte Fall, bei dem eine gelähmte Person innerhalb von Tagen vollständige Bewegungsfähigkeit zurückerlangt hatte. Ärzte aus Krankenhäusern und Forschungseinrichtungen im ganzen Land wurden geschickt; alle wollten sie kennen lernen und studieren. Doch sie redete mit niemandem mehr.
    Das gesamte Augenmerk der Nation galt dieser jungen Frau mit den roten Locken. Wie ein Nachrichtensprecher es ausdrückte: Judy Borne verkörperte entweder einen Teil des aufwendigsten und grausamsten Betrugs, den das Land je erfahren hatte, oder das Angesicht der Hoffnung, das die kühnsten Träume der optimistischsten Ärzte bei Weitem überstieg.
    Gruppen aus Opfern von Rückenmarkverletzungen und Krebspatienten schlossen sich zusammen und verlangten, dass etwas getan werde. Jeder Politiker versuchte, einen eigenen Weg zu finden, um von dem Aufsehen zu profitieren, während alle zur Ruhe sowie einer sorgfältigen Überprüfung der Angelegenheit aufriefen.
    Als der Staatsanwalt eine außerordentliche Anhörung einberief, um Dr. Viviees Kaution auszusetzen, fanden sich Tausende in der Centre Street 100 ein. Vierhundert Jahre lang waren an New Yorker Gerichtshöfen immer wieder entscheidende Fälle verhandelt worden, die prägend für die gesamte Nation gewesen waren, dennoch hatten nur wenige die Berühmtheit dieser schlichten Anhörung erlangt.
    Rechtsanwalt Stone führte seinen Mandanten an kreischenden Fans vorbei ins Gerichtsgebäude. Einige Menschen fielen in Ohnmacht, als sie ihn erblickten; andere streckten die Hände nach ihm aus, um ihn zu berühren. Helene hatte Mühe zu begreifen, was sie zu erschaffen geholfen hatte. Sie und Claire gingen an der Seite des Arztes den Flur hinab.
    Wohin Helene auch schaute, sie sah weinende Menschen, doch in ihren Tränen lag Hoffnung. Sie bekam eine Gänsehaut, als sich die Leute nicht nur nach Viviee, sondern auch nach ihr streckten. Ihr wurde klar, dass sie zu einem Teil von etwas Größerem geworden war, als sie sich in ihren ehrgeizigsten Träumen ausgemalt hatte. Nach all den Jahren als Prominente, in denen sie gute Wünsche von Fans erhalten hatte, wurde sie nun von ihnen berührt, als trüge sie das Geheimnis zu ihrer aller Rettung in sich.
    Dabei war sie in Wahrheit selbst nur eine Zuseherin. Was sie alle über Dr. Viviee dachten – der sich neben seinen Anwalt hinter den Anklagetisch stellte –, das konnte sie nur versuchen, sich auszumalen. Sie war froh darüber, von der Bühne abzutreten, indem sie sich einen Platz unter dem Publikum nahm.
    Richter Harvey Jones blickte mit der ganzen Macht des Gerichtswesens auf Dr. Viviee hinab, wie jemand, dem eine noch größere Macht Ehrfurcht einflößte.
    Staatsanwalt Tim O’Neil begann ohne Umschweife mit seiner Argumentation. »Euer Ehren«, sagte er und ging auf den Richtertisch zu, »der Angeklagte hat Medizin praktiziert und damit gegen eine Auflage für seine Freilassung verstoßen. Es liegen Beweise vor, dass er Judy Borne nach der richterlichen Anordnung einen Nanochip verabreicht hat. Außerdem glauben wir, dass er einen Meineid geleistet hat, als er sagte, er hätte keine Nanochips

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