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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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und niemand sie stört.«
    »Weißt du, wo sie ist?«
    »Selbstverständlich. Es ist ja nicht so, als hätte er sie entführt. Ich würde doch nie zulassen, dass er einfach so mit ihr verschwindet. Ich habe die Adresse auf die Karte in der Küche geschrieben. Justin, ich weiß, dass du deine Großmutter liebst. Selbst wenn sie sich ein wenig verändert hat, was soll’s? Zumindest lebt sie.«
    »Du hast doch bloß Angst, dass deine Karriere den Bach runtergeht, wenn sie stirbt.«
    »Das ist nicht fair, Justin. Tatsache ist, dass deine Großmutter alles tut, was sie kann, um am Leben zu bleiben und dich heranwachsen zu sehen. Ich glaube, das Einzige, was ihr den Willen dazu gegeben hat, ist, dass sie miterleben möchte, wie du die Highschool abschließt, aufs College gehst, zu einem Mann wirst. In vielerlei Hinsicht hat sie sogar schon gesehen, wie du zu einem Mann herangewachsen bist. Ich sage dir das nicht so oft, wie ich vielleicht sollte, aber ich bin sehr stolz auf dich. Früher dachte ich immer, du wärst wie ich – die Wahrheit allerdings ist, dass du besser bist. Ich weiß, wie sehr du deine Großmutter liebst, aber im Augenblick musst du sie genug lieben, um all diesen Unfug zu vergessen.«

132
    Helene löste sich schweren Herzens von einer langen, heißen Dusche, als das Telefon klingelte.
    »Hallo?«
    »Helene, ich war unlängst unhöflich zu dir und möchte das unbedingt wieder gutmachen.«
    »Ja, das warst du, Smith.« Kurz setzte sie ab. »Aber was macht das schon unter Freunden.«
    »Ich möchte, dass wir mehr als Freunde sind. Und ich verspreche, dass ich dich diesmal nicht dazu drängen werde, dir den Chip injizieren zu lassen. Mir liegen nur deine besten Interessen am Herzen.«
    »Wie geht es meiner Mutter?«
    »Gut. Sie ruht sich aus. In ein, zwei Tagen wird alles wieder normal sein. Ich denke, du solltest herkommen, um sie zu besuchen. Sie schläft zwar, aber Studien belegen, dass sogar Menschen im Koma von den Worten ihrer Angehörigen getröstet werden. Ich glaube, es wäre ihrem Heilungsverlauf dienlich, wenn du etwas Zeit mit ihr verbringst.«
    »Sicher.«
    »Ich muss zu einem Termin, bin aber bald wieder zurück. Du weißt ja, wie du herfindest, oder?«
    »Ich habe die Adresse, ich mache mich gleich auf den Weg.«
    »Und – Helene ...«
    »Ja?«
    »Ich habe eine seltene Aromatherapie im Badezimmer rechts des Aufzugs. Sie befindet sich in einer goldenen Flasche. Es könnte deiner Mutter guttun, wenn du sie in ihrem Zimmer öffnest. Sie ist links des Aufzugs. Die vierte Tür.«
    »In Ordnung.«
    »Helene, wir werden ein unglaubliches Paar sein.«

133
    »Robert, ich habe Neuigkeiten über das Video«, dröhnte die Stimme des Polizeichefs aus dem Mobiltelefon, während sich Robert einen Weg durch den Fußgängerverkehr bahnte. »Wir haben es digital bearbeitet. Sieht so aus, als konnten wir zumindest einen der Burschen identifizieren.«
    »Das ist fantastisch!« Robert war begeistert.
    »Momentan sind das noch vorläufige Informationen, aber einer der Burschen aus dem Video passt zur Beschreibung eines Kerls, den wir gerade aus dem East River gefischt haben – einsfünfundneunzig groß, hundertsiebzig Kilo, gebaut wie ein Pferd. Er hatte Tätowierungen in Form eines mit Knochen überkreuzten Totenschädels auf den Unterarmen und eine Kugel in der Brust. Und jetzt kommt’s: Die Leiche aus dem East River ist der Kerl, der Seafore im Knast besucht hat.«
    Das grüne Licht der Fußgängerampel begann zu blinken, und Robert verlangsamte die Schritte. »Bingo! Aber ich will den anderen Burschen.«
    »Seafore war das auf jeden Fall nicht. Das Stimmmuster passt nicht überein. Wir konfrontieren Seafore gerade mit den neuen Informationen. Er sagt, der große Kerl hätte ihn ersucht, ihn hinten in das Gebäude zu lassen, was er getan hätte.
    »Was weiß er über den anderen Mann aus dem Video?«
    »Er behauptet, ihn nie gesehen zu haben, aber er scheint Todesangst vor diesem Jemand zu haben, den er angeblich nie zu Gesicht bekommen hat.«
    Robert erhaschte einen flüchtigen Blick auf sein Spiegelbild in einem Schaufenster. Er sah ganz wie sein altes Selbst aus – entschlossen und unaufhaltsam.
    »Wieso sagen Sie das?«
    »Weil er sich während des Verhörs in die Hosen gepisst hat.«
    Robert ging schneller. »Handeln Sie einen Deal für ihn aus.«
    »Daran arbeiten wir gerade.«
    Robert rannte regelrecht die 59th Street entlang. Ein Taxi kam mit kreischenden Reifen vor ihm zum Stehen, als er über

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