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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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irgendwie scheinst du verändert«, stellte Robert fest. »Tatsächlich siehst du großartig aus. Dein Haar – hattest du eine Transplantation?«
    Während Robert sprach, fegte eine weitere Bö durch den Windtunnel der 49th Street. Sie blies Schultz die Haare aus der Stirn – nur einen kurzen Moment lang, doch er genügte, damit Robert einen flüchtigen Blick auf das mittlerweile bekannte Mal erhaschen konnte, das unmittelbar unter Schultz’ Haaransatz prangte.
    Schultz drehte sich Robert zu und lächelte. »Ich melde mich wieder bei dir, Robert. Ich bin spät dran. Und danke für deine Hilfe, aber wir benötigen deine Dienste nicht mehr. Du kannst dich wieder dem Schutz der Stadt zuwenden.«
    Robert blieb stehen und sah Schultz nach, der durch eine Drehtür aus Glas trat und in der Lobby dahinter in einer Menschenmenge verschwand. Als sich die Tür drehte, erblickte Robert sein Spiegelbild darin. Der Ausdruck der Angst in seinem Gesicht erschreckte ihn. Langsam wich er zurück und schaute zum Himmel, als suchte er nach einem Zeichen – stattdessen fiel sein Blick auf einen Steinüberhang des Gebäudes, an dem in dicken Zahlen aus Kupfer die Hausnummer angebracht war ... 666.

134
    Helene trat aus dem Aufzug in die exklusive Penthousewohnung.
    »Hol mich der Teufel«, entfuhr es ihr, als sie den Blick über ein modernes Meisterwerk urbaner Architektur wandern ließ. Neun Meter hohe Fenster, die sich vom Boden bis zur Decke erstreckten, ließen selbst die umliegenden Wolkenkratzer im Vergleich ordinär erscheinen. »Wie, zur Hölle, ist er an so eine Wohnung gekommen?«
    Sie stellte ihre Handtasche auf einem schwarz lackierten Spieltisch ab, zog ihren Mantel aus und legte ihn auf die Tasche.
    Helene ging den Flur hinab, bis sie die vierte Tür erreichte. Sie klopfte, und als keine Antwort kam, öffnete sie. Ihre Mutter schlief auf einem Bett in der Mitte des Zimmers, das an den Aufwachraum der Ordination eines erstklassigen Schönheitschirurgen erinnerte, nur mit bedeutend mehr Technik vollgestopft.
    Sie zog sich einen Stuhl neben das Bett und ergriff die Hand ihrer Mutter.
    »Hi, Mom. Ich bin’s, Helene. Du sollst wissen, dass alles wieder gut wird. Smith sagt, in ein bis zwei Tagen wird alles wieder normal sein. Ich kann’s kaum erwarten, dass du wieder nach Hause kommst. Wir werden noch so viel Spaß zusammen haben. Sobald all das hinter uns liegt, nehme ich Urlaub, und wir fahren zusammen weg – nur du, ich und Justin. Wir könnten nach Gstaad zum Schilaufen oder an einen Strand in Mustique – irgendwohin, wo es schön ist.«
    Helene beobachtete die langsame, gleichmäßige Atmung ihrer Mutter.
    »Weißt du, Mutter, Smith findet, er und ich sollten zusammen sein. Ich weiß, das würde dich glücklich machen. Aber ich bin nicht sicher ... unlängst hat er sich ziemlich unheimlich verhalten.« Helene dachte an den Moment in ihrer Wohnung zurück, als Smith die Spritze in der Hand gehabt hatte. Spontan entfuhr ihr: »Stell dir bloß mal vor, dass diese Schlange tatsächlich denkt, ich würde noch mit ihm zusammen sein wollen, nachdem er mich so behandelt hat.« Helene hatte es nicht laut aussprechen wollen. Sie hoffte, ihre Mutter dadurch nicht aufgeregt zu haben. Dies war der falsche Augenblick, Smith zu vergraulen. Erst, wenn ihre Mutter endgültig geheilt und die Zukunft der Helene Cummings Show gesichert wäre. Helene stand auf und begab sich den Flur hinab auf die Suche nach der Aromatherapie.

135
    »Lass mich jetzt nicht im Stich«, murmelte Justin, als er die Kristallkugel am Küchenkronleuchter anstieß und den Inhalt der Schale darunter durchwühlte. »Sie hat gesagt, die Adresse stünde auf Viviees Visitenkarte. Wo ist sie nur?« Er leerte den Inhalt der Schale auf die Marmorplatte.
    »Hier«, sagte Madeline und zog die Karte aus dem Haufen der Banknoten, des Kleingelds und der Schlüssel.
    Justin steckte die Karte in die Rückentasche seiner Jeans, und sie eilten auf die Straße hinunter. Aus unerfindlichem Grund schmerzte sein Knöchel nicht mehr. Der Verkehr war grauenhaft, deshalb gingen sie zu Fuß.
    Das Vibrieren des Mobiltelefons in seiner Tasche ließ Justin zusammenzucken. Er blieb stehen und hob ab. Es war Robert.
    »Wir müssen reden«, sagte Robert.
    »Er hat sie mitgenommen, Viviee hat Oma mitgenommen«, rief Justin aufgeregt. »Wir sind unterwegs, um sie zu suchen.«
    »Wohin hat er sie gebracht.«
    »In seine Klinik oder so«, antwortete Justin außer Atem. »Die Adresse ist 666 East

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