Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel
wurde angezeigt. Es war Dr. Viviees Firmenlogo – das Mal, das Teng auf der Hand hatte und das bei Claire Cummings fast vollständig war. Justin wollte gerade eine Taste drücken, als Madeline ihn am Arm packte. »Warte. Schau dir mal das Logo an.«
»Was ist damit?«
»Schau hin.«
Der Bildschirm wurde schwarz, dann bildete sich ein Kreis mit einem gekrümmten, nach oben gerichteten Zacken. Ein zweiter Kreis mit einem gekrümmten Zacken in einem Winkel von 120 Grad folgte, und schließlich ein dritter mit dem Zacken in einem Winkel von 240 Grad. Die drei Kreise verschmolzen zu einem und begannen, sich zu drehen, wodurch die Zacken wie Rotorblätter wirkten. Zuletzt tauchte Viviees Name einen Buchstaben nach dem anderen auf, V – I – V – I – e – e.
»Das sind Sechsen«, sagte Madeline. »Das sind keine Zackken, das sind die Striche von drei verschiedenen Sechsen.«
Erneut beobachteten sie, wie der Bildschirm schwarz wurde und der Ablauf von vorne begann.
»Justin«, fuhr Madeline fort, »wenn das Sechsen sind, dann ist das Mal auf der Hand deiner Großmutter das Zeichen des Tieres.«
Ein Surren hallte durch den Flur, und sie hörten, wie sich die Fahrstuhltüren öffneten.
»Es kommt jemand«, stieß Justin hervor. Er legte die Tastatur zurück, und sie blickten angespannt lauschend zur Tür. Das Gesicht, das sie sahen, gehörte Robert.
»O Mann, was bin ich froh, Sie zu sehen!«, entfuhr es Madeline.
»Was ist hier los?«
»Das ist das Zeichen des Tieres – das Symbol auf ihrer Hand, es sind in Wahrheit drei Sechsen. Jeder muss es auf der Hand haben, oder auf der ...«
»Stirn«, beendete Robert den Satz.
»Genau«, pflichtete Madeline ihm bei.
»Aber wenn es das Zeichen des Tieres ist«, sagte Justin, »dann müsste Viviee der Antichrist sein. Sein Name sollte 666 ergeben.«
»Und wir sollten die Zahl berechnen«, fügte Madeline aufgeregt hinzu. »Lass es uns probieren.«
Sie suchte sich ein Stück Papier und einen Stift, schrieb das Alphabet auf und nummerierte jeden Buchstaben.
A-1, B-2, C-2, D-4, E-5, F-6, G-7, H-8, I-9, J-10, K-11, L-12, M-13, N-14, O-15, P-16, Q-17, R-18, S-19, T-20, U-21, V-22, W-23, X-24, Y-25, Z-26.
Sie versuchten es mit D-4 + R-18 = 22; 2+2 = 4, gefolgt mit S-19 + M-13 + I-9 + T-20 + H-8 = 69; 6 + 9 = 15; 1 + 5 = 6, und schließlich V-22 + I-9 + V-22 + I-9 + E-5 + E-5 = 72; 72 + 2 = 9.
Heraus kam jedoch lediglich 469.
»Vielleicht ist er es doch nicht«, meinte Justin. »Vielleicht ist er nur ein Mittelsmann. Oder vielleicht sind wir einfach verrückt, und das ist eine Teenagerfantasie, blanke Einbildung.«
Robert schwieg.
»Ich glaube nicht, dass wir uns die ganze Sache bloß eingebildet haben, um uns wichtig zu fühlen«, widersprach Madeline und stampfte wie ein zorniges Kind mit dem Fuß auf. »Wir müssen etwas übersehen.«
»Im Hebräischen werden Buchstaben auch durch Zahlen dargestellt«, sagte Robert.
»Und wissen Sie, was im Hebräischen eine Sechs ist?«, fragte Justin.
»Der Buchstabe Vav ist die Sechs. Er steht für einen v - oder w -Laut. Allerdings gibt es im Hebräischen keine Vokale, also funktioniert es nicht für Viviee. Vielleicht gibt es noch eine andere Sprache, die man anwenden muss, Sanskrit oder Aramäisch.«
»Mal nachdenken«, murmelte Justin. »Der Antichrist ist das Gegenteil von allem, was Gott ausmacht. Sieben gilt als die perfekte Zahl, weil Gott die Welt in sieben Tagen erschaffen hat. Sechs ist kleiner als sieben, genau wie Luzifer kleiner als Gott war – und weniger mächtig.«
»Warte mal«, meldete sich Madeline zu Wort. »Wie war das noch mal mit dieser Smith-Zahl? Die Summe von ...«
»Wenn du es nicht mehr weißt, dann ich erst recht nicht«, erwiderte Justin.
»Es ist eine Zahl, bei der die Summe der Stellen gleich der Summe der Stellen der Primteiler ist«, murmelte Madeline. Hastig begann sie Zahlen zu kritzeln.
»666 = 2 . 3.3.37, und 6 + 6 + 6 = 2 + 3 + 3 + 3 + 7 = 18. Also ist 666 eine Smith-Zahl – Dr. Viviee Smith!«
»Hast du eine Ahnung, wie viele Smiths es in den Vereinigten Staaten gibt?«, fragte Robert.
Claire begann, leise zu stöhnen. Es war das erste Lebenszeichen – abgesehen von ihrer Atmung. Madeline trat an ihre Seite und ergriff ihre Hand. Sanft streichelte sie darüber und glättete die Hautfalten.
»Kommt mal her«, rief Justin. »Seht euch das an.«
Er starrte auf den Bildschirmschoner, der gerade V-I-V-I-e-e- buchstabierte.
»Seit wann schreibt man seinen Namen mit einer
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