Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
Vom Netzwerk:
abzulaufen. Mit vor der Brust verschränkten Armen meinte er: »Dr. Viviee ist es gelungen, das Vertrauen und die Vorstellungskraft der Öffentlichkeit zu erringen. Wir müssen abwarten. Wenn er stolpert, wollen wir auf keinen Fall mit ihm untergehen, aber wenn er Erfolg hat, müssen wir an seiner Seite sein. Persönlich glaube ich, dass wir alles, was er produziert, genauso gut herstellen können. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass er ein zweiter Einstein ist, der den größten Genies auf unseren Lohnlisten überlegen ist. Außerdem habe ich mir die Freiheit genommen, ein Team von Profis zusammenzustellen. Sie befinden sich ein Stück den Flur hinunter und analysieren seine Demonstration.«
    »Holen Sie die Leute her«, forderte ihn Kongressabgeordneter Mitchell Hawthorne auf. »Lassen Sie uns mal hören, was sie zu sagen haben.«
    Als die Gruppe, drei Männer und drei Frauen, den Raum betrat, stand ihnen offenkundige Verwirrung – oder vielleicht Ehrfurcht – ins Gesicht geschrieben.
    Der Teamleiter war Dr. Mitch Hannan, ein großer, dünner, dunkelhäutiger Mann mit kurzen braunen Haaren in einem weißen Laborkittel. »Ich arbeite seit Jahren auf dem Gebiet der Krebsforschung mit Nanotechnologie«, erklärte er. »Wir sind mittlerweile ziemlich gut darin, Krebs im Frühstadium zu erkennen und biologische Hürden für verschiedene Behandlungen gegen Krebszellen zu umgehen. Das allerdings geht weit über den aktuellen Stand unserer Forschung hinaus.«
    »Das ist nicht die Art Antwort, die wir hören wollen«, sagte Lars Studor.
    Dr. Diane Deem trat vor. Sie hatte sich das lange, graue Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, aber eine Strähne löste sich und fiel ihr über die Augen, als sie zu sprechen begann. »Wir wissen, dass biokonjugierte Quantenpunkte wirksam für die Identifikation mehrfach molekularer Biomarker in Krebsgewebe sind ...«
    »In verständlicher Sprache, bitte ...«, wurde sie von Studor unterbrochen.
    Sie verstummte kurz, strich sich die Haare aus dem Gesicht und fuhr fort. »Wir haben von so etwas wie diesem Chip auf jeden Fall schon gesprochen, um nicht zu sagen, davon geträumt. Viviees Video ist in seinen Einzelheiten wirklich überraschend. Es kommt fast einer Blaupause gleich. Tatsächlich behauptet er darin, einige Theorien zu bestätigen, die wir streng geheim gehalten haben.«
    »Das klingt schon besser«, meinte Studor.
    »Allerdings glaube ich nicht«, redete sie weiter, »dass es uns möglich wäre, den Chip herzustellen, selbst wenn wir seine Beschaffenheit in unseren Laboren nachvollziehen könnten.«
    »Warum nicht?«
    Dr. Johnson, ein schlanker Schwarzer mit Brille und einer der weltweit führenden Materialwissenschaftler erhob den Zeigefinger. »Wir reden hier von Molekularkomponenten, die sich selbst durch Molekularerkennung chemisch zusammensetzen. Wir wissen nicht, was sein Auslöser für diesen Zusammensetzungsvorgang ist.«
    »Dann finden Sie es heraus«, erwiderte Schultz.
    Alle Teammitglieder schwiegen.
    »Also gut, reden wir konkret«, sagte Studor. »Wie lange würde es dauern, diesen Chip nachzubauen, wenn Ihnen unbegrenzte Mittel zur Verfügung stünden?«
    »Na ja«, erwiderte Dr. Hannan rasch, als hätte ihn die Aussicht darauf plötzlich inspiriert, »wir alle würden liebend gern diesen Chip in die Hand bekommen und studieren. Begrenzt sind wir nur durch unsere Budgets. Wenn wir auf alle erforderlichen Ressourcen zugreifen könnten und ausreichend Zeit hätten, bin ich sicher, es wäre zu bewerkstelligen. Und wenn nicht – dann ist es unmöglich.«
    »Wie schnell?«
    »In drei Jahren, vielleicht etwas mehr.«
    »Inakzeptabel. Ich will, dass jede verfügbare Person daran arbeitet. Wenn Sie zusätzliches Personal einstellen müssen – tun Sie es. Wenn Sie Leute aus den entferntesten Winkeln der Welt einfliegen müssen, tun Sie auch das, aber ich will diese Technologie gestern. Und jetzt gehen Sie bitte zurück an die Arbeit.«
    Damit entließ er die Wissenschaftler wie eine Gruppe Kinder. Die um den Konferenztisch Versammelten schwiegen.
    »Ich brauche Ihre Unterstützung – all Ihre Unternehmen müssen großzügig investieren, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen«, fuhr der Vorstand des Pharmakonzerns fort. »In der Zwischenzeit halte ich es für unabdingbar, mit Dr. Viviee zusammenzuarbeiten.«

144
    Justin kniete sich neben Robert und presste ein Ohr auf seine Brust.
    »Ist er tot?«, wimmerte Madeline.
    »Nein, ich glaube, ich spüre ihn

Weitere Kostenlose Bücher