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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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atmen. Ruf die Rettung!«
    Madeline kramte in ihrer Tasche nach ihrem Handy; schließlich leerte sie den gesamten Inhalt auf den Boden, um es schneller zu finden.
    Sie wählte die Nummer, doch kaum hatte sie die Ruftaste gedrückt, wurde angezeigt, dass kein Signal vorhanden sei. Sie legte auf und versuchte es wieder und wieder. Justin hieb mit den Fäusten auf Roberts Brust, dann pumpte er, wie er es aus dem Fernsehen kannte, und lauschte dem Herzschlag.
    »Was ist denn hier los?«
    Erschrocken drehte Justin sich beim Klang der vertrauten Stimme seiner Mutter um. Sein Herz sank und sein Magen verkrampfte sich schmerzlich, als er ihre nackten Füße erblickte.
    Er hatte sie nicht kommen gehört. Sie trug einen dünnen, roten Seidenbademantel. Justin wusste nicht, ob er brüllen, weinen oder beides sollte.
    »Mom?«, stieß er hervor, und seine Stimme hörte sich ungläubig und zornig zugleich an.
    »Was tut ihr denn hier?«, fragte Helene.
    »Ich wollte Oma sehen. Und was tust du hier?«, erwiderte er, während seine Mutter auf Roberts Körper. Dann fügte er hinzu: »O Gott, du hast mit Viviee geschlafen!«
    »Wovon redest du bloß?«, entgegnete Helene und eilte zu Robert. »Was ist passiert?« Sie kniete sich hin und legte Robert die Hand auf die Stirn.
    »Er hat einen Stromschlag bekommen!«, rief Madeline aus. »Er wollte Justins Großmutter hochheben und hat einen Stromschlag bekommen.«
    »O Robert«, wimmerte Helene. »Tut doch etwas. Ruft die Rettung und die Polizei.«
    »Versuchen wir ja«, gab Justin zurück. »Madeline kriegt keine Verbindung.«
    »Versuch’s weiter!« Helene begann mit Wiederbelebungsversuchen.
    Madeline ging den Flur hinab in den Eingangsbereich und wieder zurück, bekam jedoch immer noch kein Signal. »Wo ist dein Telefon, Justin? Meines funktioniert nicht, und ich finde hier nirgends einen Apparat.«
    »Hier«, sagte er und zog es vom Gürtel.
    Hastig versuchte es Madeline, doch auch Justins Telefon funktionierte nicht. »Kein Signal!«
    »Atme, verdammt!«, bettelte Helene, holte tief Luft und presste die Lippen auf jene Roberts.
    »Es muss doch eine Möglichkeit geben, das Sicherheitspersonal anzurufen«, sagte Justin.
    »Ich finde weder ein Telefon noch eine Gegensprechanlage«, gab Madeline zurück. »Ich fahre runter und hole Hilfe.«
    »Geh«, forderte Helene sie auf. »Mach schnell.«
    Madeline rannte zum Aufzug und hämmerte wiederholt auf den Rufknopf. Unfähig, ihre Emotionen im Griff zu halten, lief sie auf und ab. Tränen strömten ihr übers Gesicht. Endlich hörte sie das Summen des Fahrstuhls.
    »Er kommt, Justin!«, rief sie. »Ich höre ihn.« Die Türen öffneten sich.
    Madeline trat hinein und keuchte erschrocken. Dr. Viviee stand im Schatten der Ecke.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte er lächelnd, als er langsam aus dem Aufzug kam.
    »Äh ... Doktor ... äh ... Sie müssen uns helfen«, stammelte Madeline, die keine Ahnung hatte, was sie tun sollte. »Irgendetwas ist mit Robert passiert.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte der Arzt und zuckte leicht zusammen als er ins Licht des Foyers trat. »Wo ist er?«
    »Im Zimmer von Justins Großmutter. Wir sind hergekommen, um sie zu besuchen. Er hat sie berührt und bekam einen Stromschlag oder so.«
    Madeline rief nach Justin, als sich Dr. Viviee den Flur hinab in Bewegung setzte.

145
    Erst richteten sich die Härchen an Justins Armen, dann in seinem Nacken auf. Jede Zelle seines Körpers, von seinen Beinen über den Bauch bis zur Brust, schien vor Elektrizität zu pulsieren. Es war ein so zutiefst unangenehmes Gefühl, dass er fürchtete, sich übergeben zu müssen oder die Besinnung zu verlieren.
    Im Hinterkopf nahm er wahr, dass Madeline nach ihm rief, aber die kribbelnden Schmerzen verdrängten beinah alles andere. Als er sich mühsam auf die Beine rappelte, betrat Viviee den Raum.
    »Was ist los?«, fragte er Justin. »Du siehst überrascht aus.«
    »Smith ... Gott sei Dank, bist du hier.« Behutsam löste Helene Roberts Kopf aus ihrem Schoß und bettete ihn auf ein Kissen.
    »Madeline wollte gerade Hilfe holen«, brachte Justin hervor.
    »Tja, dann habt ihr Glück. Hilfe ist schon hier. Lasst mich ihn mal ansehen.« Der Arzt beugte sich zu Roberts reglosem Körper hinab, legte eine Hand auf seine Brust und wandte sich Helene zu. »Du solltest dich anziehen«, sagte er leise. »Ich habe hier alles unter Kontrolle.«
    »Ja, sicher.« Sie zog den Bademantel enger und verließ den Raum.
    Viviee griff zur Seite des

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