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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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Bühne zurück. »Mr. Teng, Sie beharren also darauf, dass sie fast einhundert Jahre alt sind, richtig?«
    »Ich bin bei Dr. Viviee, seit er ein Säugling war. Zuvor habe ich für seinen Vater gearbeitet, und ich kümmere mich seit dem Tag seiner Geburt um Dr. Viviee. Als er erfuhr, dass ich an Krebst sterben würde, beschloss er, dass sein Heilmittel einen Versuch wert sei, und ich habe mich bereitwillig als Testperson zur Verfügung gestellt. Wir sind das Risiko gemeinsam eingegangen, und wie Sie sehen, hat es sich gelohnt. Sie haben meinen Reisepass gesehen und überprüfen lassen, ob es sich um eine Fälschung handelt.«
    »Ja, das stimmt«, bestätigte Helene. »Ich glaube, mittlerweile zu verstehen, wie der Nanochip Krebs zu heilen vermag, aber ich bin nicht sicher, ob ich auch verstehe, wie er einen fünfundneunzig Jahre alten Mann wie fünfundvierzig aussehen lassen kann.«
    »Durch den Nanochip werden die Zellen einfach auf Verjüngung umprogrammiert«, ergriff Viviee das Wort. »Bei älteren Menschen führt das offenbar am ehesten in ein optimales Alter zurück, was interessant ist, denn wie Sie sehen, wirkt er nicht wie ein Zwanzigjähriger. Müsste ich seiner Verfassung ein Alter zuordnen, würde ich sagen, er ist ein gesunder, vitaler Vierzigjähriger.«
    »Könnte er noch jünger werden?«
    »Das ist möglich, aber nicht wahrscheinlich. Er ist seit mittlerweile fünf Jahren so – und zwar ohne jegliche Degeneration.«
    »Keine Degeneration? Was glauben Sie, wie lange er leben könnte?«
    »Ich sehe keinen Grund, weshalb er nicht in Gesundheit hundertfünfzig bis zweihundert Jahre alt werden sollte.«
    Das Publikum ließ ein weiteres Japsen vernehmen.
    »Zwei hundert Jahre!«, stieß Helene hervor.
    »Vielleicht auch mehr. Wir wissen es einfach nicht.«
    »Was meinen Sie damit, vielleicht auch mehr?«
    »Sofern der Nanochip ordnungsgemäß gewartet wird, vermag ich nicht zu sagen, wann oder wie er sterben wird.«
    »Unsterblichkeit. Reden Sie von Unsterblichkeit?«
    »Schon im Jahr 2000 haben Wissenschaftler herausgefunden, wie man einige Zellen unsterblich machen kann. Ich habe lediglich das ganze Bild zusammengefügt. Abgesehen von einem Schuss in den Kopf oder einem verheerenden Unfall, wüsste ich nicht, wie Mr. Teng jemals sterben sollte.«

82
    Die Sendung war zu Ende, aber die Geschichte fing gerade erst an. Jeder wollte mehr. Kyle ließ Helene und Dr. Viviee sofort in die Garderobe bringen.
    »Wir werden uns ein Weilchen hier verschanzen, Dr. Viviee«, sagte Kyle.
    »Was ist denn los, Kyle?«, wollte Helene wissen.
    »Ich denke, ihr beide solltet ein wenig warten, bevor ihr geht. Da draußen sind einige Leute.«
    »Ist die Polizei hier, um Dr. Viviee zu verhaften?«, fragte Helene.
    »Schwer zu sagen. Es sind zu viele Menschen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Kommt mit«, schlug Kyle vor. »Seht es euch selbst an.« Er führte sie den Flur hinab in den Regieraum, ein großes Zimmer mit fünf übereinander angeordneten Pulten. Während der Sendung saßen Produzenten, Regisseure und Techniker hinter den Pulten und arbeiteten an den Reglern und Computern. Erhellt wurde der Raum nur vom Licht der Zwölf-Zoll-Monitore, die sich über die gesamte vordere Wand erstreckten. Sie zeigten die von acht Studiokameras eingefangenen Bilder, ferner die Programme mehrerer anderer Sender, Satelliteneinspielungen und die Blickwinkel einiger Sicherheitskameras. Kyle ging zu sechs Sicherheitsmonitoren in zwei Dreierreihen. Sie befanden sich rechts unten an der Monitorwand.
    Was sie zeigten, war schier unglaublich. Helene war erstaunt. »Ich wusste, das würde groß, aber damit hätte ich niemals gerechnet.«
    Die Menge vor dem Studio war mindestens zwanzig Personen tief, erstreckte sich über den gesamten Block und hatte den Verkehr zum Erliegen gebracht, weil sie sich bis auf die Seventh Avenue ausdehnte. Sie sah alte und junge Menschen, Kahlköpfige, die ihre Haare offenbar bei Chemotherapien verloren hatten, und einige so kranke Menschen, dass sie von Freunden und Angehörigen gestützt werden mussten. Auch Eltern mit kleinen Kindern und einige mit Säuglingen erblickte sie. Ein Mann in einem Rollstuhl drehte mitten auf der Straße Kreise, während ein anderer mit zerebraler Kinderlähmung unzusammenhängend in die Menge brüllte. Der Lärm schwoll zunehmend an. Der letzte Rest Zurückhaltung brach zusammen, als ein kahlköpfiger, mitleiderregend dürrer Mann auf die Schultern eines anderen kletterte, die Fäuste

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