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Das Alte Aegypten

Das Alte Aegypten

Titel: Das Alte Aegypten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Vogt
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Inhalts zu Psalm 104 des Alten Testaments, ohne dass sich eine Verbindung nachweisen ließe
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In der frühen 19. Dynastie wurden alle Steinbauten von Amarna abgerissen, das Material zur Verfüllung von Fundamenten und Mauern im nahen Hermopolis wiederverwendet. Was blieb sind Grundmauern und wiederaufgerichtete Säulen, wie hier vom sogenannten Kleinen Aton-Tempel
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    (c) akg, Berlin

Dem Manne untertan?
Die Rolle der Frau
    Die Quellen sind dürftig. Bisher wurde kein altägyptischer Text entdeckt, der zweifelsfrei einer Frau zuzuordnen wäre. Es ist ungeklärt, ob auch Frauen Lesen und Schreiben lernten. Ihr Platz war in der Familie. Sie umfasste üblicherweise nur Eltern und Kinder – fehlende Begriffe für Verwandtschaftsbezeichnungen wie Großeltern, Tante, Onkel oder Schwager geben hierauf einen Hinweis. In ihr spielten Frauen eine wichtige Rolle, außerhalb des Haushalts waren sie jedoch selten anzutreffen. Sie kochten, webten, erzogen die Kinder und verrichteten alle Arbeiten im Haus. Kein Wunder, dass Frauen mit blasserem Teint gemalt wurden als Männer mit ihrem rötlich-braunen Hautton. Wenn Darstellungen in Gräbern Frauen zeigen, die anderen Beschäftigungen nachgehen, so sind es Tätigkeiten, für die keine besondere Ausbildung nötig war. Sie arbeiteten auf dem Feld, backten Brot, brauten Bier. Sie erfreuten als Musikerinnen und Tänzerinnen nicht nur die Götter, als Priesterinnen war ihnen der Zugang zur Tempelelite versperrt. In der Verwaltung waren sie nur während des Alten Reichs (2686-2181) präsent. Frauen waren in der Gesellschaft zwar anerkannt, doch standen sie im Rang generell unter dem Mann. Ausnahmen bestätigen hier nur die Regel. Höchste Ämter erlangten sie alleine aufgrund ihrer Herkunft, so wie die Gottesgemahlinnen des Amun oder die Mütter verschiedener Könige, die für ihre unmündigen Söhne die Regentschaft übernahmen und sich manchmal sogar selbst zum Pharao erklärten. Dann allerdings schlüpften sie, um nicht gegen die Konventionen zu verstoßen, in die Rolle eines Mannes, ließen sich – wie Hatschepsut (1473-1458) – als Pharao in männlichen Kleidungsstücken und mit Ritualbart darstellen.
Seitensprung oder Scheidungsgrund?
    Das Rollenverständnis der Ägypter lässt sich auch an der herrschenden Moral gut ablesen: Schlief ein verheirateter Mann mit einer unverheirateten Frau, so galt das als nicht weiter verwerflich. Der umgekehrte Fall allerdings, die Untreue der Frau, zählte als Scheidungsgrund. Wie die Göttin Isis (siehe S. 192) sollten die Frauen sein, eine ideale Gattin und Mutter. Aber auch wie Hathor, Inbegriff von Fruchtbarkeit und Erotik, allerdings nur gegenüber ihrem Ehemann.
    Teje
    Teje (1398-1338), die Große Königliche Gemahlin von König Amenophis III., entstammte der gehobenen Beamtenschicht. Ihr Vater, Juja, war Rindervorsteher und Prophet des Gottes Min im mittelägyptischen Achmin, ihre Mutter, Tuja, bekleidete den Rang einer Sängerin des Amun. Obwohl von nicht standesgemäßer Herkunft, übte Teje großen Einfluss auf ihren Gatten und ihren zweitältesten Sohn, den späteren Pharao Echnaton, aus. Die als politisch führende Persönlichkeit ihrer Zeit geltende Königin wurde im Tal der Könige bestattet. Im Grab Tutanchamuns, ihres Enkels, fand sich in einem Miniatursarg, eine Locke von ihr
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Gleichberechtigung vor dem Gesetz
    Emanzipation war für die Ägypter natürlich ein Fremdwort, aber die gesellschaftliche Entwicklung machte nicht völlig Halt vor den Rechten der Frau, wenn es auch in einigen Phasen der Geschichte des Landes Rückschritte gab. Generell verbesserte sich die Lage der Frauen, was ihre Geschäftsfähigkeit und die Gleichstellung vor dem Gesetz anbelangt. Sie durften Privateigentum an Land, Sklaven, Geld oder Sachwerten besitzen, veräußern und vererben. Sie konnten vor Gericht klagen, die Scheidung verlangen und sich selbst verteidigen. All das bei weitem keine Selbstverständlichkeit in antiken Staaten.

Mit ihren schweren Augenlidern, den Wangenfalten und den herabgezogenen Mundwinkeln wirkt Königin Teje sehr lebensnah und ungeschönt. Dem aus Eibenholz gefertigten Kopf (Höhe 9,5 cm), dessen silberne Haube später mit einer Perücke aus Leinen abgedeckt wurde, konnte aufgrund neuer Forschungen eine Federkrone zugeordnet werden
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    (c) akg, Berlin

Lebensglück und Totenpflicht
Kinder im alten Ägypten
    „Glücklich der Mann, dessen Familie zahlreich ist, er wird wegen seiner Nachkommenschaft gegrüßt.“ Er wurde

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