Das Alte Aegypten
Salomos, ein erotisches Gedicht, formale Parallelen zu ägyptischen Liebesliedern. Doch das ist bei weitem nicht alles: In vielen Details lassen sich ägyptische Motive nachweisen, Wörter, ja ganze Redewendungen haben Eingang in die Bibel gefunden und auch der umgekehrte Fall kommt vor.
Die berühmteste Wandmalerei aus den Gräbern von Hassan, einer Nekropole von Gaufürsten der 11. und 12. Dynastie, findet man im Grab des Chnumhotep, der unter Sesostris II. „Vorsteher der Ostwüste“ war. Sie zeigt eine Handelskarawane, deren Teilnehmer durch Haartracht, Backenbart und Kleidung als Angehörige eines semitischen Stammes gekennzeichnet sind (Kopie von E. Weidenbach)
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(c) akg, Berlin
Inflation der Throne
Die Dritte Zwischenzeit (1069-656 v. Chr.)
Wie schon die beiden Zwischenzeiten zuvor, die jeweils das Alte und das Mittlere Reich ablösten, ist die Dritte Zwischenzeit durch einen Verfall der Staatsmacht gekennzeichnet sowie durch die in rascher Folge wechselnden Herrscher und Dynastien. Erst der 25., der kuschitischen Dynastie (747-656) gelang es schließlich, das Land wieder zu vereinen.
Fünf Könige an der Macht
Der Schwiegersohn Ramses XI., Smendes (1069-1043), Begründer der 21. Dynastie (1069-945), fühlte sich als Nachfolger der Ramessiden. Er verlegte die Hauptstadt ins im Nildelta gelegene Tanis. Gleichzeitig expandierten die Hohenpriester des Amun in Theben, die nach dem Ende der Eingötterherrschaft Atons zu neuen Ehren und Macht gekommen waren, mit ihrem Staat im Staat. Sie, die die weltliche und religiöse Herrschaft über den thebanischen Gottesstaat in ihrer Person vereinigten, waren verwandtschaftlich mit den Taniten verbunden. Das Nebeneinander hatte erst ein Ende, als mit der 22. Dynastie (945-715) schon seit langem in Ägypten siedelnde Libyer auf den Pharaonenthron gelangten. Scheschonk I. (945-924) gelang es, Oberägypten wieder stärker in sein Reich einzubinden, indem er einen seiner Söhne als Hohepriester des Amun in Theben einsetzte. Die in Bubastis im Nildelta regierende libysche Dynastie, die sogenannten Bubastiden, versuchten ihre über 200 Jahre dauernde Herrschaft zu festigen, indem sie das Land wie einen Familienbetrieb führten: Alle Schaltstellen der Macht besetzten sie mit Mitgliedern der Königsfamilie. Eifersüchteleien und Intrigen waren die Folge, Scheschonk III. (825-773) vorerst letzter „Herr der beiden Länder“. Ein libyscher Fürst aus Leontopolis erhob 818 v. Chr. Anspruch auf die Königswürde, schaffte sich in Mittelägypten sein eigenes Reich und begründete dort die 23. Dynastie (818715). Doch es blieb nicht bei dieser Teilung: Am Ende des 8. Jh. v. Chr., nachdem es dem Fürsten von Sais, Tefnacht (727-720), gelungen war, eine das gesamte Westdelta und Memphis umfassende 24. Dynastie (727-715) zu gründen, teilten sich fünf Könige die Macht in Unter- und Mittelägypten.
Geld
Geld, genormte und garantierte Edelmetallstücke als Zahlungsmittel, wurde erst um die Mitte des 7. Jh. v. Chr. in Kleinasien erfunden. Rund dreihundert Jahre danach ließen die ägyptischen Könige erstmals Münzen mit der hieroglyphischen Aufschrift „gutes Gold“ prägen. Sie mussten damit griechische Söldner bezahlen, die nicht an den bis dahin gängigen Tauschmitteln interessiert waren. Üblich war es zuvor, mit Gegenständen oder Lebensmitteln zu zahlen, für die seit der 20. Dynastie (1186-1069) ein fester Wertmaßstab in Kupfer existierte
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Die schwarzen Pharaonen
In Nubien, das als Vizekönigreich von Kusch früher ein Teil von Ägypten war, hatte sich seit dem 10. Jh. v. Chr. ein einheimisches Königtum gebildet, das sich von den ehemaligen Besatzern kaum unterschied. Erst als sich ihr Einflussgebiet schon bis nach Theben erstreckte, sahen sich die Könige im Delta dazu veranlasst, einzuschreiten. Sie wurden von Pije (747-716), dem König von Nubien, besiegt, der damit zum ersten „schwarzen Pharao“, Sohn des Horus, Herr von Unter- und Oberägypten wurde. Die „Kuschiten“, die 25. Dynastie (747-656), bescherten mit ihrem Gold dem Land einen wirtschaftlichen Aufschwung, nie seit den Zeiten des Neuen Reichs wurden so viele Bauwerke errichtet. Das weckte Begehrlichkeiten: Assyrische Truppen eroberten das Land, der letzte kuschitische Herrscher zog sich 663 v. Chr. nach Napata, in die alte nubische Hauptstadt, zurück.
In einer Epoche, in der die Macht immer mehr zerfiel, hielt sich die Kunst an Vorbilder aus besseren Zeiten. Bestes Beispiel für die zur Vollendung
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