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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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am anderen Ende der Evergreenroad.«
    »Also ist vorerst auf unserer Strecke keiner?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Na dann los.«
    Keira öffnete ihre Tür und langte nach ihren Schwertern. Sie schnallte die Schwertscheiden an ihren Gürtel und schob dann die Schwerter hinein. Jetzt sah sie wie eine richtige Kriegerin aus. Furcht einflößend und äußerst bedrohlich. Ich vergewisserte mich, dass die Dolche locker saßen, und schloss dann ebenfalls die Autotür hinter mir. Mein Herz schlug jetzt schon viel zu schnell. Wir liefen übereilt, versuchten aber so unauffällig wie möglich zu bleiben. Ich hielt jedes Mal den Atem an, wenn wir in den Lichtpegel einer Straßenlaterne traten. Bis jetzt hatten wir keine Schwierigkeiten. Erst als wir in die Evergreenroad einbogen, hielt ich Keira am Arm fest.
    »Zwei Häuser weiter«, flüsterte ich ihr zu. Sie verstand sofort. Mit einem leisen metallischen Klirren zog sie die Schwerter aus den Schwertscheiden. Alleine diese Bewegung war schon beeindruckend. Mit der rechten Hand zog sie das linke Schwert und umgekehrt. Ich zog vorsichtshalber einen der Dolche. Er schmiegte sich wunderbar in meine Hand. Auf eine dumme Art und Weise fühlte ich mich jetzt etwas stärker. Mit gezückten Waffen drückten wir uns an den dicht gewachsenen Hecken entlang. Ich konnte zwanzig Meter vor uns entfernt eine schwarze Gestalt ausmachen, die an einer Hausecke herumlungerte. Seine Seelenenergie fing wild an zu pulsieren, als er uns entdeckte. Aber es war schon zu spät. Bevor er eine rettende Bewegung machen konnte, hatte Keira ihm den Brustkorb aufgeschlitzt. Ich zuckte zusammen, als ich das widerliche Geräusch hörte und dann das dumpfe Aufschlagen eines erschlafften Körpers. Noch schlimmer war es allerdings zu beobachten, wie die Seelenenergie des Mannes immer langsamer pulsierte und mit jedem Schlag ein wenig an Farbe verlor, bis sie schließlich ganz erloschen war. Der Mann war tot.
    »Noch einer?«, flüstere Keira über ihre Schulter mir zu, ohne einen weiteren Blick auf den Jäger zu verschwenden. Ihre Kälte ließ mich ein wenig frösteln. So kannte ich sie nicht. Diese fast gefühllose Keira war mir nicht ganz geheuer. Sie war eine einfache Maschine, die darauf programmiert war zu töten, wenn es sein musste, um mich zu beschützen. Definitiv eine Eigenschaft der Schützerin. Allerdings würde ich auch nicht zögern, wenn es ihr das Leben retten würde. Zumindest war ich davon fest überzeugt. Oder eher gesagt, ich musste es sein, ansonsten würde ich, wenn es wirklich eintraf, zögern und das konnte ich nicht zulassen.
    »Nein. Erst wieder im Haus selbst.«
    »Wie viele sind es da?«
    Ich hörte den inzwischen vertrauten Klang der scharfen Berechnung.
    »Zwei in jedem Stockwerk.«
    Die Wachen hatten sich im Gegenteil zu heute Morgen wirklich verdoppelt. Keira nickte.
    »Da vorne ist die Feuerleiter.«
    Sie deutete mit einem ihrer Schwerter in die Richtung. In dem schwachen Licht einer entfernten Laterne konnte ich Blut an der Klinge erkennen. Es sah merkwürdig aus.
    »Keira, was ist das?«, ich zeigte auf ihr Schwert, da sie erst nicht zu verstehen schien.
    »Ich weiß es nicht genau«, antwortete sie schließlich und sah selbst auf ihr Schwert. »Das war bei den Jägern in Galin genauso.«
    Das Blut auf dem Schwert wirkte fast schwarz und war unglaublich dickflüssig. Ich dachte, ein leichtes rötliches Schimmern darin zu erkennen. Ähnlich der Farbe, die ihre Seelenenergie hatte.
    »Sie sind keine richtigen Menschen mehr«, sagte ich entgeistert.
    »Ich weiß. Nur deshalb kann ich sie töten. Meine Schwerter würden keinen Menschen verletzten. Sie wurden geschmiedet, um Menschenleben zu beschützen. Ich dachte, du wüsstest das.«
    Sie sah mich besorgt an.
    »Du denkst nicht, dass ich die Jäger ganz einfach töten kann, oder? Ich bin keine Killerin. Das weißt du?«
    Das war für ein solches Gespräch der denkbar schlechteste Zeitpunkt. Mal abgesehen davon, dass nur wenige Schritte von uns eine Leiche auf dem Boden lag. Aber ich verstand, was sie meinte.
    »Natürlich nicht Keira. Ich weiß, dass dir das nicht leicht fällt. Du tust nur, was du tun musst. Und zu wissen, dass es keine Menschen sind, macht es ein wenig einfacher. Mach dir keine Sorgen darum, was ich denke. Ich weiß ziemlich genau, wer du bist und was du auf keinen Fall bist.«
    Sie lächelte traurig.
    »Viel besser macht es das trotzdem nicht.«
    Ich packte sie mitfühlend am Arm. Ich sah in ihren Augen, wie

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