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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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schließlich konnte ich jeden ihrer vertrauten Gesichtszüge erkennen. Und das waren sie. Vertraut. Ihr Gesicht war nicht mehr kalt und leblos. Kein Lächeln des Rachenegels verunstaltete es auf grausame Art. Das vor mir war Keira. Ihre braun-grünen Augen waren erfüllt von unendlicher Trauer und Sorge. Aber auch vom starken Glühen ihrer Erleichterung. Ich wischte eine Träne weg, die gerade Keiras Wange hinab lief.
    »Du bist keine Einbildung?«
    Ich wollte noch ein letztes Mal sichergehen, bevor ich mich der Hoffnung hingab. Sie schüttelte heftig den Kopf.
    »Nein, Janlan. Nein, ich bin wirklich keine Einbildung. Ich bin hier.«
    Ich schlang ihr die Arme um den Hals und sackte entkräftet gegen ihre Brust. Ich spürte, wie ihr Körper unter ihren heftigen Schluchzern bebte.
    »Es tut mir so leid. Wie kannst du mir jemals verzeihen. Ich hatte keine andere Möglichkeit. Ich habe alles ausprobiert. Das war der einzige Weg. Nur so kann ich dich hier herausbringen… Janlan kannst du mir verzeihen?«
    Ich hatte Mühe ihren Worten zu folgen und gleichzeitig nicht das Bewusstsein zu verlieren.
    »Du bringst mich hier raus?«, meine zitternde Stimme verriet meine aufflackernde Hoffnung. Keira nickte heftig.
    »Sie glauben, ich bin wieder hier… wieder hier, um dir wehzutun. Ich musste so tun, damit ich an das hier kam.« Sie zog drei Gegenstände aus ihrer Jacke hervor. Zwei davon waren meine Dolche, das Dritte war ein dickes Bündel an Schlüsseln. Ungläubig sah ich in ihre Augen, wobei meine Sicht immer wieder verschwamm.
    »Wie?, wann?... «, ich war verwirrt.
    »Oh Janlan. Es tut mir so leid. Ich musste ihnen glauben machen, dass ich zu einer Jägerin geworden bin. Ich hatte gehofft, sie würden mich früher mit dir alleine lassen, sodass ich dir vielleicht nur ein oder zwei Mal wehtun müsste. Nie hätte ich gedacht, dass sie mich eine ganze Woche lang begleiten würden oder mich dich jeden Tag foltern ließen. Ich weiß es ist keine Entschuldigung und was ich getan habe, ist unverzeihlich, aber ich wusste keinen anderen Weg. Ich wäre jedes Mal am liebsten gestorben, wenn ich dich verletzen musste. Aber ich musste es. Sie hätten mir nicht vertraut, wenn Doktor Ersen dich nicht nach jedem meiner Besucher hätte behandeln müssen. Sie glauben, dass sie mich gebrochen haben. Dass ich jetzt gerade hier drinnen bin, um dich zu ermorden. Sie wollen nicht mehr länger versuchen den Aufenthaltsort des Amulettes herauszufinden. Sie denken, wenn ich dich töte, hat das ungefähr denselben Effekt. Verstehst du, dass ich keine andere Wahl hatte. Hätte ich dich nicht…« Keira brach ab.
    Ich hörte nur zu gut, welche Qualen es ihr bereitet hatte, mich zu verletzen. Es ging gegen alles das sie ausmachte. Es ging gegen unsere Freundschaft und es ging gegen ihre genetischen Veranlagungen als meine Schützerin. Auch wenn meine Schmerzen sicherlich die schlimmeren gewesen waren, so hatte sie sich jedes Mal selbst gefoltert, wenn sie mich befragen musste. Ich sah es nur zu deutlich in ihren Augen. Es hatte sie innerlich zerrissen.
    »Es tut mir so leid. Du musst mich jetzt hassen…«
    Ich schüttelte den Kopf und wischte wieder eine ihrer Tränen fort.
    »Nie, das weißt du doch. Ich sehe, dass du mich nicht belügst. Es ist in Ordnung Keira. Du musstest es tun, wenn es uns hier herausbringt. Ich habe es verstanden. Es ist okay.«
    »Das ist es nicht!«, brauste sie auf. »Wage es nicht mir so einfach zu vergeben. Ich habe dich gefoltert Janlan. Meinetwegen bist du mehr tot als lebendig. Also wage es nicht mir so einfach zu vergeben, auch wenn ich mir nichts mehr wünsche. Janlan, du solltest mich hassen. Woher willst du wissen, dass ich dich nicht täusche? Wie kannst du mir so einfach vertrauen, nachdem was ich dir die ganze letzte Woche angetan habe?«
    Dieser Mensch war wirklich kompliziert.
    »Keira, ich habe nie geglaubt, dass du mich betrogen hast. Ich habe gedacht sie hätten dein Wesen ermordet. Einfach eine emotionslose Hülle aus dir gemacht. Ich habe in deinen Augen gesehen, dass es nicht du warst. Ich habe die ganz Zeit gehofft, dich nicht an sie verloren zu haben. Ich bin einfach nur froh, dass es dir gut geht. Ich habe nicht ohne Grund nie meine Augen aufgemacht. Ich wollte nicht sehen, dass du es warst, die mir… nun ja die mir das angetan hat. Wenn es der einzige Weg war, dann war er das. Dann gab es keine andere Möglichkeit. Bring mich hier raus und wir erwähnen es nie wieder. Du bist nicht mehr Keira die

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