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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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Seelengeist meiner Freundin schlossen. Keira beschützte mich sogar noch über ihren Tod hinaus.
    Aus dem blauen Sturm war ein Silberner geworden. Der nun gnadenlos jeden berührte der ihm zu nahe kam. Den Seelensammlern schien ihre Nähe und Berührung nichts anhaben zu können, die Jäger hingegen fielen ihr einer nach dem anderen zum Opfer. Entweder überwältigt von den Schmerzen der Nähe oder von ihrer Berührung. Ich sah, wie der blutrote Kreis sich um Keiras silbrige Gestalt schloss, dann war ich auch schon um die Ecke und preschte unter unerträglichen Schmerzen den Gang entlang. Ich warf mich gegen die schwere Tür und fiel fast hin, als sie endlich nachgab und zur Seite schlug. Ich hatte sie am Schloss förmlich herausgerissen, sodass sie jetzt eher einem Bretterhaufen glich, als einer Tür.
    Ich blieb abrupt stehen, um zu blinzeln, so grell erschien mir das eigentlich völlig normale Sonnenlicht. Als ich endlich sehen konnte, sprang mir die vertraute Form unseres Autos entgegen. Ich rannte über die Straßen, ohne groß nach heranfahrenden Autos Ausschau zu halten. Mit zitternden Händen zog ich den Schlüssel aus meiner Hosentasche und zwang ihn in das Schloss. Ich legte Keiras Schwert und meine zwei Dolche auf den Beifahrersitz. Noch während ich einstieg hatte ich den Motor angelassen. Die Tür war noch nicht ganz zugefallen, da drückte ich das Gaspedal durch. Hinter mir rannten die wenigen Jäger, die Keira entkommen waren, aus der von mir zertrümmerten Tür.
    Ich fuhr viel zu schnell und achtete nicht im Geringsten auf rote Ampeln. Ich raste die Straße entlang, ohne überhaupt darauf zu achten, wohin diese führte. Ich wollte nur weg. Weg von dem, was unerträglicher war als jeder Albtraum. Weg von dem, das mich Schmerzen spüren ließ, die schlimmer waren als alles zuvor. Weg, weg von dem Ort, an dem ich Keira umgebracht hatte. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie liefen mir unaufhörlich aus den Augenwinkeln und ließen meine Sicht immer wieder gefährlich unscharf werden. Immer wieder wanderten meine Augen unwillkürlich zu Keiras einsamen Schwert. Ich legte meine rechte Hand darauf und hoffte ein wenig Trost darin zu finden. Nicht im Geringsten. Der Gedanke, dass ich Keira umgebracht hatte, brannte sich in meinem Kopf ein. Sie war tot. Schlimmer noch als tot und schuld daran war alleine ich.
    Das letzte Haus Solems verschwand gerade in meinem Rückspiegel. Ich raste eine kaum befahrene Landstraße entlang. Erschien doch mal ein Auto vor mir, überholte ich es. Egal wie halsbrecherisch das Manöver war. Ich hoffte mit der Distanz würden auch der Schmerz und die Erinnerung verschwinden. Das war die dumme Hoffnung eines Menschen, der genau wusste, dass dies nicht der Fall war.
    Mit einer Vollbremsung lenkte ich den Wagen in den Straßengraben, als ich absolut nichts mehr durch meine Tränen sehen konnte. Ich sackte gegen das Lenkrad und übergab mich meiner Trauer. Wie sinnlos das alles gewesen war. Alles, was ich hatte, war ein dummes Rätsel, das ich nicht lösen konnte. Ein Rätsel, das meiner Freundin das Leben gekostet hatte. Naja, das stimmte nicht ganz. Ich hatte sie ihr Leben gekostet. Sie hatte sich foltern lassen von Jägern, dann hatte sie sich selbst gefoltert als sie mir weht tat und schließlich hatte sie sich zu etwas Schlimmeren, als den Tod verdammt, nur damit ich entkommen konnte. Ich war der Grund für all das. Ich hatte sie auf diese Reise gezwungen. Ich ganz alleine. Nur weil ich den Nachnamen einer Alverra trug. Ich hatte sie in all das hier mit hineingezogen. Ich war schuld und trotzdem war sie es, die mich um Verzeihung flehend angesehen hatte, nur Sekunden, bevor ihre Seele von ihrem Körper getrennt wurde. Was hatte ich bloß angerichtet?
    Die vertraute Taubheit legte sich wieder über meinen Geist. Zuerst hatte ich versucht mich meiner Trauer zu stellen und meine Schmerzen zu verarbeiten. Ein sinnloses Unterfangen. Keiras Tod war stets anwesend. Es war als wäre ein wichtiger Teil von mir mit ihr gegangen. Was ich auch tat, es änderte nichts an der plötzlichen Leere in meinem Herzen an der Stelle, wo vorher unsere Freundschaft gewesen war. Ein klaffendes schwarzes Loch, das jedes andere Gefühl verschlang und nur diese Trauer und Schuld zurückließ. Ich fuhr ganze dreizehn Tage ziellos durchs Land. Ich wusste nicht wohin und war gleichzeitig zu rastlos, um auch nur zwei Tage hintereinander im selben Ort zu verbringen. Es war Mittag des vierzehnten

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