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Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Coughlin
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bemerkte sie mit süffisanter Stimme. »Aber ich glaube nicht, dass du dir Sorgen machen musst. Pavane wird mir nicht mitten in einem belebten Krankenhaus auflauern.«
    »Wenn du naiv genug bist, um das wirklich zu glauben, dann brauchst du sogar noch dringender Schutz, als ich dachte.« Er bremste, als die Ampel vor ihnen von Gelb auf Rot schaltete, und warf ihr einen kurzen Blick zu, so ernst, wie sie ihn noch kaum je gesehen hatte. »Ich habe dir das nicht früher erzählt, weil ich gehofft hatte, wir würde heute Morgen Glück haben. Ich wollte dir keine unnötige Angst machen. Letzte Nacht habe ich alles gelesen, was ich über den Zauber finden konnte, den Pavane benutzt hat, um seinen Geist an den Anhänger zu binden. Es gibt verschiedene Theorien darüber, wie es gemacht wird, aber sie alle sind sich in einem Punkt einig: Egal, welche Energien er verwendet hat, um hierher zurückzukommen, seine Gegenwart in diesem Reich ist nur vorübergehend.«
    »Wie vorübergehend?«
    »Ungefähr achtundvierzig Stunden, vielleicht ein wenig mehr. Danach wird er zu schwach sein, um das Ritual zu vollziehen, das seine Anwesenheit dauerhaft werden lässt.«
    Auf Eves Gesicht legte sich ein Lächeln. »Und du hast befürchtet, dass mir das Angst macht? Erklärst du nicht gerade, dass wir nur Geduld haben müssen, und er verschwindet von alleine?«
    »Nein. Ich sage, dass er verzweifelt darauf aus sein wird, dieses Ritual zu vollziehen, und er wird mit jeder Minute verzweifelter. Um es zu vollziehen, muss er die volle Macht des Anhängers nutzen können, und dafür braucht er dich. Gewöhn dich an meine Anwesenheit, weil ich dich nicht mehr aus den Augen lassen werde.«

    Hazard saß auf einem Stuhl am Rand des Krankenhauswartesaals und hatte keinerlei Probleme, Eve im Auge zu behalten. Es wäre ihm schwergefallen, die Augen abzuwenden. Das war natürlich von Anfang an so gewesen, aber heute war etwas an ihr anders – und für ihn noch fesselnder.
    Der Wartesaal war bereits bei ihrer Ankunft voller Leute. Allison Snow hatte Eve gebeten, beim Abnehmen ihrer letzten Verbände dabei zu sein, aber andere waren von allein gekommen, um die junge Frau mit ihrer enthusiastischen Unterstützung zu überraschen. Es waren Freunde und Familienmitglieder, ein paar ihrer College-Professoren und mehrere Krankenschwestern, die sich während der langen Behandlung um sie gekümmert hatten. Und Feuerwehrmänner, manche in Uniform, manche nicht im Dienst, sowie die Besatzung des Notarztwagens, die sie direkt nach ihrer Rettung aus dem Gebäude betreut hatte. Sie begrüßten einander und unterhielten sich wie Freunde, und bald ging Hazard auf, dass sie es auch wirklich waren. Sie waren von einer Tragödie zusammengeführt worden, und sie waren sich in den vielen Monaten, die seitdem vergangen waren, immer wieder auf den Krankenhausgängen begegnet; sie waren bereit, alles zu tun, um ein junges Leben wieder aufzubauen, für dessen Rettung einige von ihnen ihr eigenes Leben riskiert hatten.
    Als Eve in den Raum trat, erklangen sofort von allen Seiten warme Stimmen. Hazard, der daran gewöhnt war, überall ein Fremder zu sein, suchte sich einen leeren Stuhl und beobachtete, wie sie sich durch den Raum bewegte und Leute umarmte und von ihnen umarmt wurde. Sie erinnerte ihn an einen Schmetterling, der in seinen eigentlichen Lebensraum zurückgekehrt war – frei, die Flügel zu öffnen und zu fliegen. Er hatte sie besorgt und verängstigt und schwindlig vor Leidenschaft gesehen, und er hatte sie auf dem Bildschirm beobachtet, sowohl als die verlorene Fünfzehnjährige in den Berichten nach dem Feuer und als die kompetente, beherrschte Journalistin, die sie heute war. Aber er hatte noch nie diese offene, fröhliche Seite an ihr gesehen.
    Selbst ihre Kleidung war heute anders. Sowohl die Farben als auch der Schnitt waren weicher und, in seinen Augen, weiblicher. Ihm gefiel es. Sehr. Besonders was sie am Oberkörper trug. Nicht, dass er die engsitzende Kleidung, die sie sonst trug, nicht zu schätzen wusste. Aber ihre blau-weiße Bluse erinnerte ihn irgendwie an einen Sommerhimmel und brachte ihn zum Lächeln. Der Stoff war von verlockender Fast-Durchsichtigkeit, der einen Blick auf das versprach, was darunter lag, ohne ihn wirklich zu gewähren, egal wie genau er hinsah.
    Er wünschte, sie wären allein, damit er mit den Händen unter die Bluse und über ihre weiche, warme Haut bis zu ihren Brüsten streichen konnte. Und dann erinnerte er sich an seinen

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