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Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Coughlin
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und hoffte inständig, dass sie einigermaßen furchtlos aussah.
    »Nein.«

Einundzwanzig
    S ie blieb standhaft, als Pavanes Überraschung sich in Wut verwandelte und er sich zur vollen Größe aufrichtete, um sie abfällig von oben zu mustern. »Nein?«
    »Genau. Ich weiß, warum du mich hierher gebracht hast. Du brauchst meine Hilfe, um auf Dauer in diesem Reich verweilen zu können. Das kannst du vergessen. Nach allem, was du meiner Familie in der Vergangenheit angetan hast und Hazard und was weiß ich wem noch, erwartest du wirklich, dass ich dir helfe, damit du weitermachen kannst?«
    »Das ist genau das, was ich erwarte. Und genau das, was du tun wirst. Du bist viel zu freundlich, um es nicht zu tun.«
    »Du hast Unrecht, Pavane. Dir gegenüber habe ich überhaupt keine freundlichen Gefühle.«
    »Ich habe auch nicht über mich gesprochen.«
    Sein Selbstbewusstsein beunruhigte sie. Er hatte bewiesen, dass er den Mondstein einsetzen konnte, um sie außer Gefecht zu setzen, aber Eve ging davon aus, dass das, was auch immer er am Altar plante, eine aktive Beteiligung von ihrer Seite voraussetzte. Und er schien überhaupt nicht daran zu zweifeln, dass sie mitmachen würde.
    »Das Ritual erfordert T’airna-Magie und T’airna-Blut«, erklärte er ihr. »Mir wäre es lieber, wenn sie von dir kommt und du es mir freiwillig gibst, aber wenn du dich zieren solltest, warne ich dich hier und jetzt, dass ich meine Zeit nicht mit dir verschwenden werde. Du bist nicht die einzige Frau mit T’airna-Blut in den Adern. Du hast ja schließlich eine Familie.« Er rieb die Finger aneinander, während sein stechender Blick sie zu durchbohren schien. »Deine Schwester wäre die offensichtlichste Wahl. Chloe, nicht wahr?«
    Angst durchfuhr sie.
    »Aber sie ist sehr weit weg; selbst mich würde es einige Zeit und Mühe kosten, sie herzubringen. Mehr, als ich habe, fürchte ich.«
    Er seufzte schwer, aber Eve war klar, dass Erleichterung nicht angebracht war.
    »Jemand, der näher ist«, fuhr er fort. »Das alte Weib? Oder deine Nichte. Aurora. Die süße Rory, so jung, so … formbar. Und, wie ich annehme, wahrscheinlich viel weniger widerspenstig als du. Ich glaube, es würde kaum Anstrengung von meiner Seite kosten, die junge Rory dazu zu bringen, das zu tun, was ich ihr sage.« Seine Augen glitzerten kalt, als er die linke Hand hob. Plötzlich konnte sie neben ihm Rory in ihrem Zimmer zu Hause sehen, zum Lernen auf dem Bett ausgestreckt, ihren iPod in den Ohren, während ihr Kopf im Takt der Musik wippte.
    Pavane ließ das Bild eine Weile stehen, um ihrer Panik genug Zeit zu geben zu wachsen.
    »Sie wäre ein guter Ersatz, oder nicht?«, fragte er.
    Die Angst, die sie bei der Erwähnung von Chloes Namen empfunden hatte, war nur ein Flüstern gegen das, was durch ihren Körper donnerte, als sie daran dachte, dass er Rory in die Finger bekommen könnte.
    Sie zuckte mit einer Schulter und gab ihr Bestes, sich nicht anmerken zu lassen, wie wirkungsvoll seine Drohung war. »Noch ein Tarnzauber?«
    »Nein. Was du gerade siehst ist beschworen, aber nichtsdestotrotz sehr real – ein kurzer Blick, der durch eines der viele Portale durch Zeit und Raum möglich ist, die für denjenigen existieren, der klug genug ist und keine Angst hat, sie zu benutzen.« Er ließ die Hand wieder sinken, und das Bild von Rory verschwand. »Ich habe dir bewiesen, dass ich keine Angst habe. Du dagegen nicht. Vielleicht ist Angst der Grund dafür, dass du dich damit zufrieden gibst, dein Geburtsrecht verloren zu geben. Vielleicht wärst du erleichtert, wenn deine Nichte den Platz neben mir einnähme, damit du dich weiter vor der Wahrheit verstecken und dich vor deinem Schicksal verbergen kannst.«
    »Ich habe keine Angst. Ich vertraue dir nur nicht. Du könntest mich täuschen. Du hast selbst gesagt, dass du Jahrhunderte auf eine Zauberin gewartet hast, die die Macht besitzt, dich zurückzurufen. Das bin ich, nicht Rory.«
    »Das sicherlich. Aber das Ritual, das mich befähigt, hier zu verweilen, ist nicht so anspruchsvoll wie das, das mich hierher gebracht hat. Es ist möglich, dass jedes T’airna-Blut ausreicht. Sollen wir Rory einfach testen?« Die letzten Worte sprach er seidig und eiskalt. So ungeduldig er auch war, er genoss es, sie zu verhöhnen. »Es wäre überhaupt kein Problem, sie jetzt hierher zu rufen und …«
    »Nein«, sagte sie, als er Anstalten machte, wieder den Arm zu heben. Bei allem, was sie über ihn wusste, war es möglich, dass

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