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Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Coughlin
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Kleid hast. Genau da«, sagte sie und zeigte darauf.
    Eve warf einen Blick nach unten. »Das ist nur der Anhänger.«
    Gran saß plötzlich sehr still. »Was für ein Anhänger?«
    »Dieser hier«, antwortete Eve und versuchte, den Anhänger aus ihrem Kleid zu ziehen. Die Kette hatte sich am Stoff verhakt. »Ich bin mir sicher, dass ich es erwähnt habe.«
    »Ich bin mir sicher, dass du das nicht getan hast«, entgegnete Gran und griff nach ihrer Lesebrille. »Ich hätte es sicherlich gemerkt, wenn es der Fall gewesen wäre.«
    »Tut mir leid. Muss irgendwo in meinem Wortschwall untergegangen sein. Der Anhänger ist das, was die ganze Sache ausgelöst hat«, erklärte sie, während sie versuchte, die Kette zu lösen, ohne das Kleid zu zerreißen. »Nein, das stimmt so nicht ganz. Eigentlich hat es mit dem Kerl in der Lobby angefangen. Ich weiß, dass ich ihn erwähnt habe und dass ich mich so von ihm angezogen gefühlt habe.«
    »Das ist nicht ungewöhnlich. Du hast gesagt, dass er recht gutaussehend war.«
    Eve schüttelte den Kopf. »Das war es nicht. Das Gefühl war anders, und viel stärker. Als wäre ich hypnotisiert worden und zur gleichen Zeit völlig wach. Ich habe noch nie so etwas gefühlt und in dem Moment wusste ich, dass etwas Seltsames vorgeht. Aber als ich ging, dachte ich, der Zauber wäre gebrochen. Ich dachte, ich hätte alles unter Kontrolle und müsste nur einen kühlen Kopf bewahren.«
    Schließlich gelang es ihr, die Kette zu lösen und sie über den Kopf zu ziehen.
    »Dieser Mann … war das derselbe, der dann vom Dach des Parkhauses gesprungen ist?«
    »Es war nicht das Dach, aber ja, er war es.«
    »Und du glaubst, er ist der Magier, der diesen Schutzzauber errichtet hat?«
    »Ich habe keine Ahnung, was er ist«, sagte Eve, als sie den Anhänger in Grans ausgestreckte Hand legte. »Ich bin mir nicht mal sicher, ob es ein Zauber war. Aber etwas war es auf jeden Fall. Ich habe es gefühlt. Und was auch immer es war, er stand damit in Verbindung … mit allem. Er wollte den Anhänger mindestens so sehr wie ich, und das will etwas heißen. Sobald ich ihn gesehen hatte, bin ich in eine Art Shopping-Trance gefallen. Alles ist einfach …« Sie machte ein explodierendes Geräusch zur Erklärung und warf die Hände in die Luft. »Es war wie eine Folge aus Verliebt in eine Hexe … ohne Darren und die Lachkonserven.«
    »Die Heiligen mögen mir beistehen!«
    Grans Aufschrei riss Eve aus ihren Gedanken. Als Gran ein junges Mädchen war, wurde die einzige Schule in Glengara von Nonnen geführt, und ihr Glaubenskonzept war eine angenehme Mischung aus Magie und Christentum. Über die Jahre hatte Eve jede Menge verschiedene, farbenfrohe Ausrufe in Grans musikalischem Akzent gehört, aber ›Die Heiligen mögen mir beistehen‹ war für wirklich wichtige Gelegenheiten reserviert.
    »Was ist los, Gran?«
    »Die Antwort auf deine Frage … der Grund für alles, was heute Nacht passiert ist. Jetzt verstehe ich.« Sie hob den Kopf, um Eve in die Augen zu sehen, während sie die Sanduhr mit zitternden Händen hielt. »O Eve, hast du eine Ahnung, was das bedeutet?«
    Noch bevor sie zugeben konnte, dass sie keinen Schimmer hatte, war Gran auf den Beinen und eilte in ihr Schlafzimmer, den Anhänger an die Brust gedrückt. Eve beobachtete aus der Küche, wie sie zum Frisiertisch eilte und die silberne Schatulle öffnete, in der sie alles aufbewahrte, was für sie von besonderem Wert war. Als sie zurückkehrte gab sie Eve einen ovalen Bilderrahmen, der ein wenig kleiner war als ein Kartenspiel. Darin war das Bild einer Frau, eigentlich eines Mädchens, mit dunklen Haaren, einem süßen Lächeln und Augen, die genauso blau waren wie die von Gran.
    »Das ist deine Groß-groß-groß-groß… waren das drei oder vier Groß?« Sie wedelte ungeduldig mit den Händen. »Ist auch egal. Das Mädchen ist Maura T’airna. Sie war siebzehn, als sie gemalt wurde, und es war das Jahr 1790.«
    »Es ist so winzig«, bemerkte Eve und betrachtete es genau. »Winzig und perfekt.«
    »Es ist eine Miniatur. Bevor die Fotografie erfunden wurde, waren sie unter wohlhabenden Leuten der letzte Schrei. Nur ein sehr talentierter Künstler kann Details auf so einer kleinen Leinwand einfangen. Schau genau hin … siehst du, was sie um den Hals trägt?«
    Eve hob das Bild näher vors Gesicht und kniff die Augen zusammen, dann wanderten ihre Augen zu Gran, die den Blick erwartungsvoll erwiderte. »Sie trägt den Anhänger. Na ja, auf jeden

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