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Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Coughlin
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Nichte … Rory, oder?«
    Eve verspannte sich, und ihr Blick wurde hart. »Das stimmt. Sie wissen eine Menge über meine Familie.«
    »Nur, was öffentlich bekannt ist, und nicht mit schändlicher Absicht.«
    »Warum dann?«
    »Weil für mich das Wichtigste auf der Welt dieser Anhänger ist … Ihr wiedergefundenes, verlorenes Familienerbstück. Ich habe mehrere Vermögen und einen für sie wahrscheinlich unvorstellbar großen Teil meines Lebens damit verbracht, nach ihm zu suchen. Ich bin hergekommen, um einen Handel mit Ihnen zu schließen, und ich wollte mich vorher mit so viel Information bewaffnen wie möglich. Das gehört zum Standard eines Geschäftsmanns.«
    »Schön. Aber ich bin diejenige, mit der Sie sich auseinandersetzen müssen, nicht meine Familie. Lassen Sie sie da raus.«
    »Sie sollten sich nicht meinetwegen Sorgen machen. Sie sagen, der Anhänger hat Verbindungen mit ihrer Familie. Er hat auch noch andere, dunklere Verbindungen, von denen Sie nichts wissen, andere dagegen schon. Und das kann sehr gefährlich werden. Solange Sie ihn besitzen, sind Sie in Gefahr. Und Ihre Familie ebenfalls.«
    »Sprechen Sie von den Männern, die uns letzte Nacht angegriffen haben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Die Hexer werden Sie nicht noch mal belästigen. Das kann ich ihnen versprechen.«
    »Hexer. Ich hatte mich schon gefragt, was sie waren.« Sie beäugte ihn unsicher. »Woher wissen Sie, dass sie nicht zurückkommen werden?«
    »Weil ich den Mann kenne, der sie geschickt hat. Anders als Ihnen bedeutet ihm Geld etwas … es bedeutet ihm alles. Bevor ich zu Ihnen gekommen bin, habe ich ihm einen Besuch abgestattet und dafür gesorgt, dass es sich für ihn auszahlt, seine Lakaien von Ihnen fernzuhalten.«
    »Warum sollten Sie das für mich tun?«, fragte sie, nicht sicher, ob sie dankbar oder misstrauisch sein sollte.
    »Ich habe es nicht für Sie getan«, antwortete er und hob eine Schulter zu einem gleichgültigen Achselzucken. Wenn ein Achselzucken elegant sein konnte, dann traf das auf seines zu. »Ich habe es getan, damit sie mir nicht noch mal in die Quere kommen. Aber es wird sicher andere geben, die nicht so einfach zu zu neutralisieren sind.«
    »Danke für die Warnung.« Es gelang ihr, selbstbewusster zu klingen, als sie sich fühlte. Sie stand auf und griff nach dem Foto, das er noch immer in der Hand hielt, und stellte es wieder an seinen Platz. »Ich werde die Türen verschlossen halten.«
    »Sie werden mehr tun müssen als das. Ein Schutzschild wie das, das Sie gestern Nacht beschworen haben, wäre ein guter Anfang.«
    »Das ich beschworen habe? Ich hatte damit nichts zu tun.«
    »Ich war dabei, erinnern Sie sich?«
    »Und ich ebenfalls. Und die einzigen Zauber, die ich gesehen habe, kamen von Ihnen und den Hexern.«
    Es folgte ein unangenehmes Schweigen, während er sie mit zusammengekniffenen Augen anstarrte. Schließlich brach er es mit einem Lächeln, bei dem sich seine Mundwinkel kaum hoben.
    »Es liegt mir fern, eine Dame der Lüge zu bezichtigen.«
    »Wie galant von Ihnen«, antwortete sie und hoffte, dass er den leisen Sarkasmus in ihrer Stimme wahrnahm. »Ich bringe Sie nach draußen.«
    Für einen Moment dachte Sie, er würde den Wink mit dem Zaunpfahl ignorieren. Dann griff er in die Innentasche seines Mantels und gab ihr seine Karte.
    »Rufen Sie mich an, falls Sie Ihre Meinung ändern«, sagte er.
    Eve ließ die Karte in ihre Tasche fallen, ohne sie anzusehen.
    »Danke«, sagte sie.
    Darauf kannst du lange warten, dachte sie.

Sechs
    E ve brachte Hazard noch bis zum Aufzug und wartete, bis sich die Türen hinter ihm geschlossen hatten. Sie wollte sicher sein, dass er ging und dass niemand ihn unterwegs abfing, um sich ein wenig mit ihm zu unterhalten. Die Leute im Nachrichtenbusiness stellten gerne Fragen, und sie waren gut darin, Antworten zu bekommen. Sie hatte keine Ahnung, was Hazard erzählen würde, wenn man ihn wer, was, wo, wann oder warum fragte. Und so gern sie auch mehr über ihn herausgefunden hätte, sie war nicht so bescheuert, das in der Öffentlichkeit zu tun.
    Der Weg durch die Redaktion zurück in ihr Büro war ein Spießrutenlauf durch überraschtes Lächeln, nachdenkliches Starren und wissendes Augenzwinkern. Die Reaktionen ärgerten sie und waren auch völlig unberechtigt. Es war ja nicht so, als wäre sie eine Nonne, um Himmels willen. Sicher, es kamen selten unangekündigt Männer vorbei, und meistens ging es um die Arbeit, aber Hazards Besuch hätte auch

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