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Das Amulett des Dschinns

Das Amulett des Dschinns

Titel: Das Amulett des Dschinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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die Nekropole von Chellah erreichten, fühlte Lauren sich sofort in den Bann gezogen von der Erhabenheit dieses magischen Ortes.
    Nachdem sie die Stadtmauern von Rabat hinter sich gelassen hatten, eröffnete sich ihnen der Blick auf zinnengeschmückte Mauern und ein von zwei achteckigen Türmen flankiertes Eingangsportal. Doch die wahre Schönheit von Chellah erschloss sich ihnen erst, als sie aus dem Bus gestiegen waren und durch das große Tor das Innere der Nekropole betraten.
    „Wow, das ist echt beeindruckend“, stieß Prue, die neben Lauren ging, staunend hervor. „So viel Grün …“
    Lauren konnte ihrer Freundin nur beipflichten. Wohin sie auch schaute, überall wucherte und grünte es. Bäume, Sträucher und Palmen, dazwischen bunte Farbtupfer in Rot, Gelb und Violett.
    Auf einmal war lautes Flügelschlagen zu hören, und die Blicke der Studenten richteten sich nach oben. Gerade rechtzeitig, um einen riesigen Vogel majestätisch zu seinem Nest in der Krone eines Baumes gleiten zu sehen.
    „Das sind Störche“, erklärte Professor Johnson lächelnd. „Sie nisten hier überall: auf dem Minarett der Moschee, zwischen den Zinnen der Türme und auf Ästen und Sträuchern.“
    Alle waren begeistert – nur Kylie konnte dem mal wieder nichts abgewinnen. „Toll“, ächzte sie. „Wenn ich gewusst hätte, dass das eine zoologische Veranstaltung wird, wäre ich lieber zu Hause geblieben …“
    Inzwischen reagierten zu Laurens Überraschung auch einige der anderen Teilnehmer der Studienreise zunehmend genervt auf Kylies stichelnde Kommentare. Sogar Teri verdrehte kurz die Augen. War der strahlende Stern des beliebtesten Mädchens an der Uni etwa dabei, zu sinken?
    Lauren konnte ein hämisches Grinsen nicht unterdrücken. Das geschah dieser eingebildeten Ziege ganz recht!
    Sie drangen tiefer ins Innere der Chellah ein. Während der Professor weiter über die großartige Grabstätte von Abu Al-Hassan und seiner Frau Chams Al-Doha referierte, schaute Lauren, die die Nekropole bereits aus den Erzählungen ihrer Mutter kannte, sich neugierig um.
    Als plötzlich Derek Bodeyn neben ihr auftauchte, war sie so überrascht, dass sie zuerst keinen Ton herausbekam.
    „Hey, ganz schön cool hier, was?“, übernahm er an ihrer Stelle das Reden und schenkte ihr sein strahlendes Zahnpastalächeln. „Hätte nicht für möglich gehalten, dass sich hinter diesen rotbraunen Mauern ein halber botanischer Garten befindet!“
    „Das war es auch mal eine Weile lang“, erklärte Lauren – und hätte sich im nächsten Moment am liebsten dafür geohrfeigt. Was machte sie denn da? Derek war sicherlich nicht an einer Lehrstunde über marokkanische Kolonialgeschichte interessiert.
    Doch zu ihrem Erstaunen hakte er gleich nach. „Echt? Klingt ja spannend. Weißt du mehr darüber?“
    „Ähm … ja klar“, entgegnete sie unsicher. „Als das Land im Jahr 1912 unter französische Schirmherrschaft geriet, ließ der damalige Generalgouverneur Lyautey einen botanischen Garten anlegen. Bis heute wachsen hier Hibiskus, Bambus, Trompetenbäume und viele andere exotische Pflanzen.“
    „Echt krass! Woher weißt du das alles? Ähm … Du heißt Laurie, oder?“
    „Fast … Ich bin Lauren. Lauren Hammond.“ Verlegen senkte sie den Blick. „Und zu deiner anderen Frage: Meine Mom stammt von hier. Ähm … Also nicht direkt von hier, aber aus der näheren Umgebung.“
    Toll, dachte sie, eine noch langweiligere Geschichte ist dir nicht eingefallen, um ihn endgültig in die Flucht zu schlagen?
    Doch Derek schien hart im Nehmen zu sein. „Was meinst du, vielleicht können wir uns mal in der Hotelbar ganz in Ruhe darüber unterhalten? Oder wir gehen mal zusammen was essen. Na, was sagst du?“
    „Essen?“, stotterte Lauren nervös. „Also, ich weiß nicht … AUTSCH!“ Lauren schrie auf, als Prue sie wie aus Versehen anrempelte. Bei Gelegenheit musste sie ihrer Freundin dafür danken, denn es beendete nun endlich das peinliche Gestammel. „Klar“, sagte sie und fühlte sich dabei fast wieder wie früher zu ihren besten Zeiten an der Schule. „Das wäre echt toll.“
    „Gut, dann reden wir später weiter, okay?“
    „Ja, klar – ich freu mich schon!“
    So ganz konnte Lauren immer noch nicht fassen, was hier gerade vor sich ging. Warum interessierte Derek sich plötzlich für sie? Wo er sie doch vorher niemals auch nur eines Blickes gewürdigt hatte? War das vielleicht alles nur ein dummer Scherz, den Kylie eingefädelt hatte, um

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