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Das Amulett des Dschinns

Das Amulett des Dschinns

Titel: Das Amulett des Dschinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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Sie wollte sich das nicht anhören. „Lass mich los!“ Sie entzog ihm ihre Hand. „Du spinnst ja!“
    Mit diesen Worten wandte sie sich ab und ließ ihn einfach stehen. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie davonlief. Die ganze Zeit über rechnete sie damit, dass der Fremde ihr folgen und sie einholen würde.
    Doch als sie das Ende der Gasse erreichte und keine Schritte hinter sich hörte, atmete sie tief durch und drehte sich um.
    Der unheimliche junge Mann war verschwunden.
    Erleichtert atmete Lauren auf. Doch eine Stimme in ihrem Kopf, die sie einfach nicht zum Schweigen bringen konnte, flüsterte leise: Was, wenn er recht hat?

6. KAPITEL
    „Na, glaubst du mir jetzt endlich, oder brauchst du noch weitere Beweise?“
    Tahir lehnte lässig an einer Hauswand, als Lauren sich etwas später wieder auf dem Rückweg zum Hotel befand. Irgendwie überraschte es Lauren nicht einmal mehr, dass er andauernd irgendwo auftauchte, wo auch sie sich gerade befand. Scheinbar fing sie langsam an, sich daran zu gewöhnen.
    Seine Worte jedoch ließen noch den letzten Funken Hoffnung wie eine Seifenblase zerplatzen, dass sich Derek vielleicht doch um ihretwillen für sie interessierte.
    Mit einem süffisanten Lächeln hakte Tahir nach: „Derek Bodeyn hat dich doch geküsst, oder etwa nicht?“
    „Ja“, entgegnete sie knapp.
    Tahir runzelte die Stirn. „Warum dann so missgestimmt? Hat es dir etwa nicht so gut gefallen, wie du erwartet hattest?“
    „Doch, ich … Ach, ich weiß auch nicht. Irgendwie habe ich mir das anders vorgestellt. Zu wissen, dass er es nicht aus freien Stücken getan hat …“
    Einen Moment lang wirkte Tahir irritiert, dann lachte er. „Bei Allah, du bekommst doch nicht etwa Skrupel, oder? Dieser Junge ist ein Idiot, wenn er ein schönes Mädchen wie dich nicht will. Im Grunde genommen habe ich ihm sogar einen Gefallen getan, oder siehst du das anders?!“
    So hatte Lauren das bisher in der Tat noch nicht betrachtet. Aber Tahir hatte recht: Derek wirkte keineswegs unglücklich bei dem, was er tat. Er schien sie zu mögen und gern mit ihr zusammen sein zu wollen. Wenn Tahir ihm dazu ein bisschen auf die Sprünge geholfen hatte – was sollte daran schon falsch sein?
    „Und? Hast du dir schon überlegt, was du dir als Nächstes wünschen willst?“
    Sie zögerte kurz. „Na ja“, sagte sie dann unsicher. „Es wäre schon echt toll, wenn jemand diese dumme Gans Kylie Graham von ihrem hohen Ross herunterholen würde. Sie sollte mal am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, immer nur wie der letzte Dreck behandelt zu werden, aber …“ Lauren runzelte nachdenklich die Stirn. „Sag mal, wie viele Wünsche hab ich eigentlich frei? Ist das so wie in diesen alten Erzählungen?“
    „Du meinst ‚Aladin und die Wunderlampe‘?“ Wieder lachte Tahir. „Nein, keine Sorge, ma petite . Der Anzahl deiner Wünsche ist keine Grenze gesetzt.“
    Das war echt total irre! Wenn das wirklich stimmte, dann würde sich ihr Leben schon bald wieder radikal ändern. Die Zeiten, in denen sie unter Kylies und Teris Sticheleien hatte leiden müssen, wären endgültig vorüber. Die beiden würden es noch bereuen, sich mit ihr angelegt zu haben – sie und ihre Speichelleckerinnen!
    Aber was genau sie Tahir mit ihnen machen lassen würde, darüber wollte Lauren lieber noch einmal in aller Ruhe nachdenken. Deshalb sagte sie: „Im Moment bin ich wunschlos glücklich, aber das könnte sich schon bald ändern. Wo kann ich dich finden, wenn ich dich brauche?“
    „Ich finde dich . Du kannst also ganz unbesorgt sein, petite princesse .“
    Ein Lastwagen fuhr donnernd hinter ihnen vorbei. Lauren erschrak und blickte sich um. Als sie sich anschließend wieder Tahir zuwenden wollte, war er spurlos verschwunden.
    Erst nachdem sie das Hotel erreichte, fiel ihr ein, dass sie ihm gar nichts von dem unheimlichen Fremden erzählt hatte. Sie war sicher, dass Tahir wissen wollen würde, wenn jemand in der Weltgeschichte herumlief und andere vor ihm warnte. Doch irgendwie hatte sie kein gutes Gefühl bei der Sache. So seltsam der junge Mann mit den eisblauen Augen auch sein mochte, sie spürte, dass er es nur gut mit ihr meinte. Trotzdem glaubte sie ihm nicht – oder wollte sie ihm vielleicht einfach nur nicht glauben?
    „Hey, spinnst du? Pass gefälligst auf, wo du hinläufst, du dämlicher Trampel!“
    Lauren war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie beim Betreten des Hotels mit einer anderen Person zusammengestoßen

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