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Das Amulett des Dschinns

Das Amulett des Dschinns

Titel: Das Amulett des Dschinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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ihr eins reinzuwürgen?
    Für einen Moment stieg Argwohn in ihr auf. Doch dann blieb Derek plötzlich stehen, zog sie mit einer Hand lässig an sich und verschloss ihren Mund mit seinen Lippen.
    Hätte er sie nicht festgehalten, sie wäre wohl umgekippt. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und in ihrem Bauch flatterte ein ganzer Schwarm Schmetterlinge umher. Genau das war es, was sie sich immer schon gewünscht hatte. Und es war noch viel schöner, als sie es sich in ihren kühnsten Träumen ausgemalt hatte!
    Die Welt um sie herum schien im Nebel der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Nichts zählte mehr außer Derek und ihr. Schon gar nicht die Frage, warum er sich plötzlich für sie interessierte, wo er doch nie die geringsten Anzeichen gezeigt hatte, sie überhaupt zu bemerken!
    Sie brauchte einen Moment, um wieder auf dem Boden der Tatsachen anzukommen, als Derek sich von ihr löste. Seine Lippen formten ein stummes „Bis später“.
    Dann wandte er sich mit einem Lächeln und einem Augenzwinkern ab und kehrte zu seinen johlenden Freunden zurück.
    „Was war das denn jetzt?“
    „Was?“ Lauren blinzelte irritiert. Sie hatte Prue in der ganzen Aufregung total vergessen.
    „Seit wann läuft denn da was zwischen dir und Derek? Davon hast du mir ja gar nichts erzählt!“
    „Weil es da bisher auch nichts zu erzählen gab“, erwiderte Lauren und strich sich mit der Hand eine Strähne aus dem Gesicht. Das war gerade das erste Mal, dass wir überhaupt mehr als zwei Worte miteinander gewechselt haben.“
    „Aha. Und dann leckt ihr euch gleich mal eben ab, oder was?“ Zweifelnd schaute Prue sie an. Es war offensichtlich, dass sie Lauren nicht wirklich glaubte. Die konnte es ja selbst immer noch nicht fassen. Doch ihre gute Laune schwand ein wenig, als sie an das Gespräch mit Tahir gestern Abend zurückdachte.
    „Was ist es, das du dir auf der Welt am allermeisten wünschst?“, hatte er sie gefragt.
    Und ihre Antwort hatte gelautet: „Ich will, dass Derek Bodeyn mich küsst …“
    Nachdenklich runzelte sie die Stirn. Konnte es wirklich sein, dass …?
    „Was ist los?“, riss Prue sie aus ihren Gedanken. „Du siehst aus, als ginge es dir auf einmal nicht gut. Ist dir die Sache mit Derek jetzt plötzlich auf den Magen geschlagen?“
    Abwesend schüttelte Lauren den Kopf. Sie wollte nicht mit Prue über das reden, was ihr auf dem Herzen lag, ja, sie konnte es gar nicht. Schließlich hatte sie Tahir versprochen, Stillschweigen zu bewahren über das, was sie miteinander besprochen hatten.
    Und sie hatte das Gefühl, dass Tahir sicher nicht erfreut reagieren würde, wenn sie ihr Wort brach.
    Almoraviden-Reich, Nordwestafrika, A. D. 1190
    „Du wirst der Anweisung deines Vaters gehorchen, Mädchen!“ Drohend erhob Aaliyahs Vater die Hand, so als wolle er sie schlagen. Doch als sie sich davon nicht beeindrucken ließ und seinen Blick ruhig und fest erwiderte, ließ er den Arm sinken und schüttelte seufzend den Kopf. Er wirkte plötzlich so klein und hilflos, dass Aaliyah ihn beinahe bedauerte – jedoch nur beinahe …
    „Vater, so versteh doch“, sagte sie und schenkte ihm ein, wie sie hoffte, gewinnendes Lächeln. „Der Wunsch des Fürsten, mich zu seiner Zweitfrau zu machen, schmeichelt mir. Aber ich kann das Angebot nicht annehmen. Hamid wird …“
    „Hamid, Hamid, Hamid!“, brauste ihr Vater auf. „Ich will diesen vermaledeiten Namen in meinem Haus nicht mehr hören, hast du verstanden? Dieser Junge hat dir nichts als Flausen in den Kopf gesetzt. Aber wenn du glaubst, dass ich dir eine Vermählung mit diesem Taugenichts gestatten werde, täuschst du dich!“
    Erschrocken schaute Aaliyah ihren Vater an. So wütend hatte sie ihn noch nie erlebt. Sein sonst so weiches, freundliches Gesicht hatte sich in eine Maske des Zorns verwandelt. Warum war er bloß so gegen Hamid eingenommen?
    „Ich bitte dich, Vater, sprich nicht so! Ich werde Hamids Frau werden, und es gibt nichts, was der Fürst oder du dagegen tun könntet!“
    „Ach nein?“ Ihr Vater kniff die Augen zusammen, sodass sich auf seiner Stirn eine tiefe Falte bildete. „Na, das werden wir noch sehen!“ Er packte sie am Arm und zerrte sie hinter sich her bis zu dem Zimmer, das sie früher zusammen mit ihren älteren Schwestern Khalima und Suraya bewohnt hatte. Dann versetzte er ihr einen Stoß, der sie in den kleinen Raum taumeln ließ. „So, da bleibst du, bis du Vernunft angenommen hast!“, herrschte er sie an.
    Dann warf er die Tür so

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