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Das Amulett des Dschinns

Das Amulett des Dschinns

Titel: Das Amulett des Dschinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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Dates ins Bett ging. Doch Claire fand nichts dabei, schließlich hatte sie ebenfalls ihren Spaß. Und zum Glück gab es da ja auch noch ihre beste Freundin Tina, die ebenso dachte wie sie.
    „Hast du gesehen, wie dämlich die aus der Wäsche geguckt hat?“ Tina spielte auf den Vorfall vorhin im Hotelfoyer an, als Claire und sie mit Lauren Hammond aneinandergeraten waren.
    Was musste die dumme Ziege auch Widerworte geben? Sie und ihre Freundin Prue befanden sich am äußersten Ende der Beliebtheitsskala, und so sollten sie sich gefälligst auch benehmen!
    Claire lachte. „Und ob! Die hat mich angestarrt, als wolle sie jeden Moment auf mich losgehen!“
    „Ach was“, winkte Tina ab. „Dazu ist so eine doch viel zu feige!“ Sie kicherte. „Und so waren die matschigen Aprikosen am Ende doch noch zu was gut. Ich hätte sie jedenfalls nicht mehr essen wollen, nachdem sie auf dem Fußboden rumgerollt sind. Aber als Wurfgeschosse haben sie sich echt hervorragend geeignet!“
    Auf der Suche nach so etwas wie einem Supermarkt streiften die beiden Mädchen durch die Altstadt von Rabat. Da Kylie, zu der sie beide bewundernd aufsahen, wegen ihres angestauchten Knöchels noch immer ein bisschen gehandicapt war, wollten sie eine Party in ihrem Hotelzimmer für sie schmeißen.
    Es war bereits für alles gesorgt. Das Einzige, was noch fehlte, war der Alkohol. Für Claire als auch für Tina galt: Eine Party kam erst dann in Schwung, wenn der richtige Promillewert erreicht war …
    Claire wollte gerade etwas entgegnen, als ihr schlagartig speiübel wurde. Würgend presste sie die Hand auf den Mund, lief zum Rand der schmalen Gasse und übergab sich an einer Häuserwand.
    „Igitt, das ist ja voll eklig!“, hörte sie Tina entsetzt aufschreien. „Was ist denn mit dir los? Das ist bestimmt wegen dieses Tajine-Eintopfs. Ich hab dich ja gewarnt, dass du in dem dreckigen Loch nichts zu essen kaufen sollst, aber du wolltest ja nicht auf mich hören!“
    Normalerweise hätte Claire diesen Kommentar ihrer Freundin nicht so einfach auf sich sitzen lassen, doch nachdem sie schließlich ihren gesamten Mageninhalt auf der Straße entleert hatte, fühlte sie sich zu schwach, um überhaupt irgendetwas zu sagen.
    Ihr war noch immer übel, doch viel schlimmer waren die rasenden Kopfschmerzen, die urplötzlich dazugekommen waren. Außerdem taten ihr die Glieder weh, und ungeachtet der Hitze, die trotz der frühen Abendstunde noch immer herrschte, fror sie so sehr, dass ihre Zähne klappernd aufeinanderschlugen.
    Kraftlos lehnte sie sich an die Hauswand und rutschte direkt neben ihrem Erbrochenen zu Boden. So elend war Claire in ihrem ganzen Leben noch nicht gewesen. Ob es wirklich etwas mit dem Essen zu tun hatte, wie Tina glaubte? Langsam bekam sie es wirklich mit der Angst zu tun!
    Ein Hustenanfall schüttelte Claire, und als er vorüberging, war ihr weißes T-Shirt mit rostroten Sprenkeln übersät.
    Blut! Sie hustete Blut!
    Auch Tina, die die ganze Zeit über nur fassungslos dagestanden und ihre Freundin angestarrt hatte, schien so langsam den Ernst der Lage zu begreifen. „O Gott!“, stieß sie angewidert und ängstlich zugleich hervor. „Was hast du dir da bloß eingefangen?“ Sie ging zwei Schritte zurück. „Ich … Warte hier, ich hole Hilfe!“
    Claire wollte sie anflehen, sie nicht allein zu lassen. Doch ihre Worte waren kaum mehr als ein unverständliches Blubbern.
    Tränen strömten ihr über das erhitzte, vom Fieber gerötete Gesicht. Sie wusste nicht, was hier mit ihr passierte, doch sie spürte, dass es kein gutes Ende nehmen würde …
    „Schade, dass du gestern Abend nicht mit mir zum Hassanturm gekommen bist“, sagte Prue, als Lauren und sie am nächsten Morgen auf dem Weg zum Frühstück im Hotellift nach unten fuhren. „Auch wenn es um die Zeit natürlich keine Führung mehr gab – er war echt total interessant anzusehen, aber du hattest ja schon was anderes vor. Was hast du eigentlich gemacht?“
    Lauren, die sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnerte, welche Ausrede sie ihrer Freundin gegenüber benutzt hatte, seufzte. „Ach, ich bin am Ende doch einfach nur ein bisschen spazieren gegangen.“
    „Warum hast du denn nichts gesagt? Ich hätte dich begleiten können. Oder wolltest du lieber allein sein?“
    Was sollte Lauren darauf sagen? Die Wahrheit, und Prue damit vor den Kopf stoßen? „Nein, natürlich nicht. Aber ich wusste ja, wie sehr du dich auf den Hassanturm gefreut hast. Und ehrlich gesagt,

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