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Das Amulett von Gan (German Edition)

Das Amulett von Gan (German Edition)

Titel: Das Amulett von Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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auf dem Boden ab, die sie hinter ihren geschlossenen Lidern sehen konnte. Die anderen drei vertrauten ihr, da ihre sonst so ängstliche Weggefährtin auf einmal ganz entschlossen und sicher auftrat.
    Chika führte sie durch ein unendlich wirkendes Labyrinth von Gängen und Höhlen. Irgendwann wagten sie es, eine Grubenlampe wieder anzuzünden. Die Wege, die sie jetzt gingen, hatte seit vielen, vielen Jahren niemand mehr betreten. Spinnweben hingen von der Wand, auf dem Boden lag Geröll.
    »Bist du dir ganz sicher, Chika, dass der Spiegel dir diesen Weg zeigt?«, fragte Pendo. »Wir entfernen uns mit jedem Meter weiter vom Schloss der Lichtalben.«
    »Aber ja doch. Ich bin mir ganz sicher«, beteuerte Chika. Mit geschlossenen Augen lief sie weiter, immer der goldenen Spurnach. Pendo, Joe und Finn wunderten sich über die Zuversicht, die sie ausstrahlte, und stolperten hinter ihrer japanischen Freundin her. Was blieb ihnen auch anderes übrig, als ihr und dem Spiegel zu vertrauen? Ein Zurück gab es nicht.
    Plötzlich hörten sie einen gellenden Schrei; das Geräusch von herabrollenden Steinen und ein lautes Wasserplatschen folgten. Sie blieben wie erstarrt stehen. Finn, der ganz hinten lief, rief erschrocken: »Was war denn das?«
    Pendo, die weiter vorne stand, brauchte einen Augenblick, um sich aus ihrer Schreckstarre zu lösen. Im nächsten Moment schrie sie: »Chika!«
    »Was ist mit Chika?«, fragten Joe und Finn wie aus einem Mund.
    »Sie, sie …«
    Joe schob sich an der vollkommen aufgelösten Pendo vorbei. »Hier vorne ist ein Abgrund. Den muss Chika runtergerutscht sein. Chika, hörst du uns?«
    Stille.
    Einen Augenblick später hörten sie wieder das Platschen im Wasser.
    »Chika!«, riefen nun auch Finn und Pendo.
    »Ja, ich höre euch«, japste Chika. »Es geht mir gut. Alles okay! Um die goldene Spur zu erkennen, musste ich die Augen schließen. Dadurch habe ich den Abgrund nicht bemerkt und bin hier runtergestürzt – und direkt ins Wasser gerutscht.«
    »Was ist das für ein Wasser?«, forschte Finn nach.
    »Ich kann leider nicht viel erkennen, aber es ist wohl so etwas wie ein unterirdischer See.«
    »Ist der Spiegel noch ganz?«, erkundigte er sich weiter.
    »Moment, ich schaue mal nach«, rief Chika zu ihnen hoch. »Er ist noch ganz, und … ja, er zeigt mir auch noch einen Weg hier unten entlang.«
    »Gut«, meinte Joe. »Wir kommen runter.« Er wandte sich Pendo und Finn zu. »Ich rutsche zuerst. Ihr folgt mir dann.«
    Erschrocken schaute Pendo ihn an: »Also ich rutsche nicht einfach in ein dunkles Loch. Schau doch mal, wie steil das ist. Nein, ganz bestimmt nicht.«
    Joe verdrehte die Augen: »Und was schlägst du stattdessen vor? Willst du lieber zurück zu den Schwarzalben gehen?«
    »Ähm … Nein, natürlich nicht«, stotterte Pendo.
    »Wir könnten uns einfach abseilen. Das ist auf jeden Fall sicherer«, schlug Finn vor und zog ein langes Seil aus seiner Tasche.
    »Gute Idee«, brummte Joe und nickte Finn zu.
    Mit der Laterne in der Hand schaute Joe sich in dem engen Tunnel um. »Hier ist ein Felsstück, an dem wir das Seil befestigen können.« Er nahm Finn, der weiter hinten stand, das Seil ab und band es an dem Felsen fest. Dann ließ er das andere Ende den Abhang hinunterfallen. Nachdem er sich bei Chika erkundigt hatte, ob das Seil auch bis nach unten reichte, begann er hinunterzuklettern. Nur wenige Minuten später waren die Freunde wieder vereint und zwängten sich an das schmale Ufer eines unterirdischen Sees.
    »Zum Glück ist es hier unten echt warm«, sagte Chika, die jetzt klitschnass vor ihnen stand. Die anderen betrachteten sie mitleidig und versuchten, sie zu trösten.
    »Wo müssen wir denn lang?«, fragte schließlich Pendo.
    »Wir müssen da drüben hin«, erklärte Chika und deutete auf eine Stelle, die etwa fünfzig Meter weit weg war.
    »Gibt es einen anderen Weg dorthin als durch das Wasser?«, fragte Joe.
    »Nein, leider nicht. Ich habe eben schon nachgeschaut, ob das Ufer um den ganzen See herumführt. Aber es ist wirklich nur hier, direkt neben dieser Rutsche.«
    »Dann müssen wir da also durchschwimmen?« Joe schluckte. »Kannst du uns sagen, wie tief das Wasser ist?«
    »Also, ich konnte vorhin nicht darin stehen«, erklärte Chika.
    Pendo, die direkt am Ufer stand, nahm die Laterne in die Hand und hielt sie direkt über das Wasser. Plötzlich schrie sie auf: »Ah,nein!« Sie sprang zurück an die Wand und schaute erschrocken zu ihren Gefährten.
    »Was ist

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