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Das Amulett von Gan (German Edition)

Das Amulett von Gan (German Edition)

Titel: Das Amulett von Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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aufgeregt.
    »Wir könnten es mit den Spitzhacken versuchen«, schlug Joe vor.
    »Das ist doch viel zu laut. Die Schwarzalben sind uns vielleicht schon auf den Fersen«, entgegnete Finn.
    Sie versuchten nun alles Mögliche. Sie fassten sich an den Händen, hielten ihre Amulette zusammen und probierten es mit Sätzen, wie Alfrigg sie gebraucht hatte, als er sie in die unterirdische Welt der Bergmännchen führte. Nichts geschah.
    Aus der Ferne hallten Schritte. Den Kindern stockte der Atem. Schnell löschten sie die Grubenlampe. Hatten die Schwarzalben aus Alfrigg die Wahrheit herausgepresst, oder hatten sie ihre Spur sogar ohne ihn gefunden? Jedenfalls schien sie jemand zu verfolgen. Vermutlich war es nur noch eine Frage von Sekunden, bis ein Schwarzalb um die Ecke kam.
    Pendo fragte: »Chika, zeigt dir der Spiegel wirklich keinen Ausweg?«
    »Ich kann es noch mal versuchen.« Chika nahm den Spiegel in die Hand und schloss die Augen. Am Boden war keine Spur mehr zu entdecken. Ihr Blick wanderte nach oben: »Ich sehe hier an der Wand einen leuchtenden Handabdruck. Was bedeutet das?«, fragte sie.
    »Leg schnell deine Hand darauf«, riet Finn hastig. In dem Moment zischte es hinter ihnen. Sie lugten ein wenig unter ihren Kapuzen, die sie vorsichtshalber übergezogen hatten, in die Richtung des Geräuschs und erkannten die rot leuchtenden Augen eines Schwarzalbs. Das Blut gefror ihnen in den Adern. Angst erfüllte ihren ganzen Körper. Fand an dieser Stelle, in diesem finsteren Loch, ihr Abenteuer sein Ende? Noch hatte der Schwarzalb sie nicht angegriffen, oder hatte er sie in der Dunkelheit, geschützt durch ihre Umhänge, noch nicht entdeckt? Aber genau wie die vier Abenteurer hörte er jetzt das Knirschen der Steine, die sich zur Seite bewegten. Chika hatte ihre Hand auf den Abdruck gelegt, und innerhalb von kürzester Zeit entstand in der Felswand eine Öffnung. Die Kinder krochen hastig hindurch, ohne hinter sich zu gucken, damit der Schwarzalb nicht ihre Gesichter sah. Nur weg von diesem Biest! Wie schnell würde er ihnen folgen? Sobald sie die Öffnung durchquert hatten, schlossen sich die Steine hinter ihnen. Befreit atmeten sie tief die klare Luft ein. Der Schwarzalb hatte es nicht bis zu ihnen geschafft. Sie waren sich nicht sicher, ob er die Kinder erkannt hatte oder ob er vorher vom grellen Sonnenlicht geblendet wurde, aber das war ihnen im Moment auch egal. Zwischen ihnen und dem Schwarzalb war eine dicke Felswand, und sie waren nicht mehr im Dunkeln, sondern standen im Licht der untergehenden Sonne.
    Das gleißende Licht schmerzte sie; zu lange waren sie in der Dunkelheit unterwegs gewesen. Vorsichtig, mit den Händen über den Augen, schauten sie sich um. Ein Schloss war weit und breit nicht zu sehen – aber das hatten sie auch kaum zu hoffen gewagt, denn der Spiegel hatte ihnen, nachdem der ursprünglich geplante Weg versperrt war, vermutlich nur den nächsten möglichen Ausgangaus dem Höhlenlabyrinth der Schwarzalben gezeigt. Jetzt standen sie auf einer großen Lichtung, auf der einige große Felsen herumlagen. Aus einem dieser Felsen waren sie gerade herausgekrochen. Der Höhleneingang war allerdings verschwunden.
    »Wir müssen unbedingt von hier weg. Falls der Schwarzalb uns gesehen hat, wird er seine ganze Meute auf uns hetzen. Wir müssen an einen geschützten Ort«, sagte Joe eindringlich.
    »Stimmt. Hier kann uns jeder sehen, selbst mit unserer Tarnkleidung sind wir ja nicht unsichtbar. Schnell in den Wald dort drüben«, forderte Finn auf. Alle folgten ihm bis tief in den Wald hinein, wo sie unter einem Strauch hockend Schutz suchten. Keiner wagte es, die Kapuze abzunehmen. Eigentlich hätten sie weiterlaufen müssen, aber sie brauchten dringend eine Pause. Sie hatten Hunger und Durst und fühlten sich völlig entkräftet. Schweigend saßen sie beieinander, aßen und tranken. Jeder hatte eine schlichte, aber nahrhafte Kost gewählt. Nach einem großen Menü war ihnen nicht zumute.
    »Ich muss immer an Alfrigg denken«, klagte Chika. »Was sie wohl mit ihm machen?«
    »Vermutlich lassen sie ihn in ihren Bergwerken arbeiten«, antwortete Pendo. »Er ist ihnen geradezu in die Arme gelaufen, um uns zu retten. Wir stehen tief in seiner Schuld.«
    »Wir müssen diese Biester besiegen, nur so können wir auch Alfrigg retten«, sagte Joe kämpferisch.
    Finn schaute zur Sonne: »In welche Richtung müssen wir weiter? Wir wissen ja gar nicht, wo sich das Schloss der Lichtalben befindet.«
    »Chika,

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