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Das Amulett von Gan (German Edition)

Das Amulett von Gan (German Edition)

Titel: Das Amulett von Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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los?«, fragten die anderen aufgeregt.
    »Da haben mich gerade zwei leuchtende Augen angestarrt«, stammelte Pendo. Genau wie sie dachten auch die drei anderen sofort an die Augen der Schwarzalben.
    »Nein, das kann ich mir nicht vorstellen«, flüsterte Finn. »Schwarzalben leben doch nicht im Wasser, und schon gar nicht unter Wasser. Lass mich mal gucken.« Er kniete sich direkt ans Ufer und hielt die Laterne direkt über die Oberfläche.
    Chika hielt ihn an seinem Umhang fest: »Sei bitte vorsichtig.«
    Jetzt konnte Finn es sehen. »Das sind keine Schwarzalbenaugen. Da bin ich mir ganz sicher. Die sind viel zu klein und zu dicht beieinander. Außerdem sind sie nicht rot, sondern grün. Nein, das müssen Fische sein.«
    »Fische? Aber vielleicht sind die ja trotzdem gefährlich. So was wie Piranhas«, sagte Chika schockiert. »Oh nein. Und ich war da drin!«
    »Ach Quatsch«, entgegnete Finn. Piranhas leben nicht in unterirdischen Seen, sondern in Flüssen. Ich habe mal was über Leuchtaugenfische gelesen. Die Augen dieser Fische reflektieren das Licht, deshalb sieht es aus, als ob ihre Augen leuchten. Bestimmt ist es so was.« Die Mädchen atmeten erleichtert auf.
    »Was du wieder alles weißt«, motzte Joe. »Ich gehe da jedenfalls nicht rein. Wer weiß, was da noch alles drin ist.«
    »Na, jetzt bist du wohl derjenige, der zu den Schwarzalben zurücklaufen will«, zog Pendo ihn auf.
    »Nein, will ich nicht. Aber vielleicht gibt es ja einen anderen Weg.«
    »Das Wasser ist gar nicht so schlimm«, versuchte Chika ihn zu ermutigen. »Es ist richtig warm.«
    »Nein, ich will wirklich nicht, dass …«
    »Was hast du denn auf einmal?«, fragte Pendo irritiert über Joes Verhalten. »Hast du etwa Angst?«
    »Nein, ich …«
    »Na, sag schon«, forderte ihn Finn auf.
    »Ich kann halt nicht so gut schwimmen!« Endlich war es heraus. Erleichtert atmete Joe auf. Es war ihm schrecklich peinlich, dass er mit zwölf Jahren nicht schwimmen konnte. Aber bei ihm zu Hause gab es einfach nicht so viele Gelegenheiten dazu.
    »Ach sooo«, sagte Pendo gedehnt. »Na, das kriegen wir schon irgendwie hin.«
    Finn griff in seine Tasche und sagte spöttelnd: »Also, Schwimmflügel gibt es hier nicht.«
    Die Mädchen prusteten los. Aber Joe verstand in diesem Punkt keinen Spaß. »Macht euch nur lustig über mich«, schnaufte er beleidigt.
    »Entschuldige«, sagte Finn, der sich über seine spitze Zunge ärgerte. Er griff noch einmal in seine Tasche und holte einige Holzbretter heraus, die er mit einer Schnur zusammenband. »Die hier müssten dich tragen. Außerdem bleiben wir ganz dicht neben dir. Versprochen.«
    »Na gut«, sagte Finn missmutig. »Probieren wir es aus.«
    »Unsere Umhänge und Schuhe sollten wir vielleicht in unseren Supertaschen verstauen. Vielleicht bleiben sie darin ja trocken«, schlug Pendo vor.
    »Gute Idee«, freute sich Finn.
    »Noch schöner wäre es, wenn die Tasche meine Klamotten trocknen würde!«, witzelte Chika und stopfte Umhang und Schuhe einfach hinein.
    Vorsichtig stiegen sie in das warme Wasser des unterirdischen Sees. Ihre Taschen versuchten sie mit einer Hand hochzuhalten, damit sie nicht zu nass würden, und schwammen zum anderen Ufer. Joe wurde vom Holz getragen und paddelte hektisch wie ein Hund neben ihnen her. Keiner wagte es, einen Witz über ihn zu machen, obwohl er mit seinem ängstlichen Gesichtsausdruck beim Paddeln wirklich ulkig aussah.
    Schneller als erwartet hatten sie das andere Ufer erreicht, wosie sich in einem weiteren der unzähligen Tunnel etwas abtrockneten und Schuhe und Umhänge, die tatsächlich trocken geblieben waren, wieder anzogen.
    »Vielleicht sind die Schwarzalben ja wasserscheu«, überlegte Chika. »Dann folgen sie uns nicht auf diesem Weg.«
    »Das wäre super. Aber ich denke mal, dass die einfach über den See hinwegfliegen würden«, erwiderte Finn.
    »Stimmt, daran hatte ich nicht gedacht«, sagte Chika enttäuscht. Sie nahm ihren Spiegel in die Hand, schloss die Augen und lief wieder auf der goldenen Spur entlang, die sich ihr erneut zeigte. Diesmal lugte sie allerdings zwischendurch nach links und rechts, damit sie nicht noch einmal in ein Loch fiel. Schließlich kamen sie in einen langen Stollen, der in einer Sackgasse endete. Chika sah zu ihren Gefährten auf und sagte ratlos: »Die Spur am Boden endet hier.«
    »Mit Alfriggs Hilfe kämen wir leicht auf die andere Seite. Vielleicht ist dort sogar frische Luft und Sonne. Was sollen wir tun?«, fragte Pendo

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