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Das Amulett von Gan (German Edition)

Das Amulett von Gan (German Edition)

Titel: Das Amulett von Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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zurück. Von den zurückgebliebenen Seefahrern wurden sie schon auf das Sehnlichste erwartet, denn während die anderen unterwegs waren, hatten sie Besuch bekommen … von Zwergen!« Die anderen grinsten. Sie konnten sich genau vorstellen, wie diese Zwerge aussahen.
    »Die Zwerge hatten die Seefahrer gefragt, was sie denn auf ihren Schiffen transportieren und freuten sich, als sie hörten, es handele sich um feinste Seidenstoffe aus Indien. Sofort boten die Zwerge für die Ware Gold und Edelsteine. Die Seefahrer sagten ihnen aber, dass an ihrem Zielhafen natürlich ein Händler warte, der die Stoffe für viel Geld verkaufen wolle. Was würde er sagen, wenn sie ohne die Fracht zurückkämen? Die Zwerge tuschelten kurz miteinander und meinten dann, sie würden mit so viel Gold bezahlen, dass der Händler ganz sicher mit dem Preis zufrieden sei. Ob er die Stoffe nun auf dem Weg zum Hafen oder am Hafen selbst verkaufe, sei ja wohl einerlei. Es ging einige Male hin und her, wie das bei Geschäftsverhandlungen so ist, und schließlich waren die Seefahrer einverstanden. Sie nahmen eine ganze Truhe mit Gold und Edelsteinen entgegen und überließen den Zwergen die Seidenstoffe. Als der Kapitän das hörte, wollte er seinen Leuten zuerst nicht glauben. Zum einen glaubte er nicht an Zwerge und zum anderen konnte er sich nicht vorstellen, dass jemand so viel Gold für Stoff bezahlen würde. Wahrscheinlich hielt er die Seemänner für betrunken. Er ließ sich aber die Truhe zeigen und war sprachlos, als er das ganze Gold sah. Daraufhin versuchte er natürlich, die Zwerge wiederzufinden, vielleicht ließe sich ja mit ihnen ein guter Handelaufbauen, aber er konnte sie einfach nirgendwo entdecken. Bald darauf fuhr die Mannschaft mit dem Schiff zum Zielhafen. Der Kapitän beruhigte den aufgebrachten Seidenhändler mit einer anständigen Entschädigung und behielt den Rest für sich. Als er bei der nächsten Fahrt nach Indien versuchte, die Insel wiederzufinden – er hatte extra etwas mehr Stoff geladen –, war diese verschwunden.«
    »Das hört sich wirklich nach Gan an«, sagte Chika.
    »Bestimmt hat dein Großvater mal gesehen, wie die Bergmännchen mit Menschen Handel trieben. Alfrigg hatte uns ja erzählt, dass sie mit dem Gold alles bezahlen, was sie unter der Erde nicht besorgen können«, meinte Pendo.
    »Ich wäre wirklich gerne in diesen glücklichen Zeiten nach Gan gekommen. Es muss ein wunderbarer Ort gewesen sein, an dem sich jeder ohne Angst und Sorge bewegen konnte«, sagte Finn sehnsuchtsvoll.
    »Jetzt ist alles anders. Überall lauern Gefahren, und Menschen und Bergmännchen sind voller Angst. Wir müssen dem Land helfen«, erklärte Joe.
    »Nicht nur diesem Land. Es geht letztlich auch um unsere Welt zu Hause. Ich mag mir das gar nicht vorstellen. Warum musste Nebijah nur ausgerechnet uns auswählen?« Pendo schüttelte ratlos den Kopf.
    »Weil ihr dazu berufen seid«, sagte eine Männerstimme aus dem Gebüsch rechts neben ihnen. Die Kinder schrien auf, zogen ihre Kapuzen tiefer ins Gesicht und versteckten sich flink hinter den Bäumen.
    Eine Gestalt in einem schwarzen, bis zum Boden reichenden Umhang und mit einer tief vor das Gesicht gezogenen Kapuze trat nun auf den Trampelpfad. »Ihr braucht euch nicht zu fürchten. Mein Name ist Elbachur. Ich bin ein Lichtalb von Schloss Birah.«
    »Kannst du das beweisen?«, fragte Joe misstrauisch. »Zu viele finstere Gestalten sind unterwegs.«
    »Alon, der Waldhüter, kam in unser Schloss und erzählte, Alfrigg, das Bergmännchen, sei auf unterirdischen Wegen mit euch unterwegs zu uns. Wir konnten uns schon vorstellen, welchen Ausgang aus der Unterwelt er nehmen wollte, um zu uns zu gelangen. Diesen Ausgang haben wir jedoch zugemauert, um die Schwarzalben, die sich dort eingenistet haben, fernzuhalten. Wir haben deshalb Boten ausgesandt, um euch zu helfen. Sie sollten alle uns bekannten Ausgänge aus Untererde in der Nähe des Schlosses kontrollieren. Ich bin einer dieser Boten. Als ich vorhin Stimmen hörte, versteckte ich mich im Gebüsch. Ich wusste ja nicht, wer da im Dunkeln diesen selten gebrauchten Weg entlanggeht. Aber an eurem Gespräch habe ich erkannt, wer ihr seid. Die Träger der Amulette!«
    Dieser Bericht enthielt viele Informationen, die nur Eingeweihte wissen konnten. Die vier Gefährten fassten Vertrauen und kamen aus der Deckung hervor.
    »Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt, Elbachur«, sagte Chika.
    Der Lichtalb blickte unter seiner

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