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Das Amulett von Gan (German Edition)

Das Amulett von Gan (German Edition)

Titel: Das Amulett von Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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Die vier Gefährten waren zwar sehr müde, wollten es sich aber nicht anmerken lassen und stapften tapfer weiter. Alon aber merkte, dass sie an ihre Grenzen kamen. So sagte er nach einigen anstrengenden Stunden: »Es ist hier zwar nicht so gemütlich wie im Schloss, aber dort unterden Büschen finden wir bestimmt ein gutes Plätzchen zum Übernachten.«
    Die vier Freunde blickten ihn dankbar und erleichtert an. Die fünf setzten sich, stärkten sich mit Essen und Trinken aus den Taschen der Kinder – über die Alon nicht wenig staunte – und legten sich bald schlafen. Einer von ihnen hielt immer Wache. Es sollte nicht noch einmal so ein unglückliches Erwachen geben wie an dem Morgen, als die Bergmännchen über sie gestolpert waren.

    Beim ersten Morgendämmern mahnte Alon zum Aufbruch. Die meiste Zeit liefen sie schweigend hintereinander her. Sie waren noch viel zu müde zum Reden. Nach einer Stunde, es war immer noch nicht ganz hell, stieß der Waldpfad auf einen breiteren Weg.
    »Unser Pfad endet hier. Wir müssen etwa eine halbe Stunde diesem Weg folgen, bis wir erneut auf einem gut verborgenen weitergehen können.«
    Pendo, Chika, Finn und Joe wussten, was das bedeutete. Sie mussten jetzt besonders gut achtgeben, zogen sich ihre Kapuzen tiefer über die Köpfe und liefen möglichst nah an den Bäumen den Weg entlang. Ständig schauten sie zur Seite, nach oben zum wolkenlosen Himmel und auch nach hinten, ob irgendjemand sie beobachtete oder verfolgte. Aber die Gefahr kam aus einer anderen Richtung …
    Wenn es schon heller gewesen wäre, hätte Alon die Schnur, die sich plötzlich auf der Höhe seiner Fußgelenke spannte, vielleicht rechtzeitig erkannt, aber so war es zu spät: Er schlug hart vornüber auf den Boden und die anderen, die direkt hinter ihm liefen, kamen ins Straucheln und stolperten über ihn. Dann ging alles ganz schnell: Aus dem Gebüsch preschten vier Männer hervor, die die Gruppe im Handumdrehen entwaffneten und fesselten. An Widerstand war überhaupt nicht zu denken. Alon und dieKinder waren sich noch nicht einmal sicher, ob sie laut um Hilfe rufen sollten. Wer konnte wissen, wen sie mit ihren Rufen noch anlocken würden. Sie beschränkten sich darauf, die Kerle zornig anzustarren. Aber denen war das vollkommen egal. Sie jubelten über den Fang, der ihnen geglückt war.
    »Die Menschen auf dieser Insel sind schon wirklich selten blöd. Leicht wie die Kaninchen lassen sie sich einfangen«, grölte einer von ihnen laut.
    »Los, wir bringen sie erst mal in unser Versteck«, sagte ein anderer. Er musterte seine Beute: »Die sehen hier schon alle ziemlich seltsam aus. Schau dir nur diese Klamotten an, die die tragen. Waren die schon die ganze Zeit so weiß? Komisch!« Er verfolgte den Gedanken nicht weiter und zerrte seine Gefangenen tiefer in den Wald hinein.
    Etwa zweihundert Meter liefen sie zwischen den Bäumen hindurch, bis sie zu einer kleinen Lichtung kamen, auf der ein alter Schuppen stand.
    »Diese Schuppen benutzen wir Waldhüter, um Heu und anderes Futter für die Tiere im Winter zu lagern«, flüsterte Alon den anderen zu.
    Einer der Männer öffnete die Tür und stieß die Gefesselten in den Schuppen hinein. Dort saßen schon weitere Gefangene: drei Bergmännchen sowie ein Mann und eine Frau. Alle waren mit Stricken gefesselt und mit Knebeln zum Schweigen gebracht worden.
    »So, hier seid ihr vorerst gut aufgehoben. Wir wollen ja nicht, dass euch diese ekligen Dinger entdecken, die hier am Himmel herumfliegen«, sagte einer der Männer zufrieden.
    Finn konnte seine Neugierde nicht mehr zurückhalten. »Wer seid ihr denn? Woher kommt ihr?«
    »Wir? Wir sind Piraten! Sieht man das nicht?« Er schaute lachend an sich herunter.
    »Also, ich habe mir Piraten immer anders vorgestellt«, sagte Chika misstrauisch. »So mit Augenklappe und Säbel.«
    »Wofür soll das gut sein? Wir leben schließlich im 21. Jahrhundert«, sagte der Mann empört. »Da ist so was schon viel besser.« Er holte eine Pistole aus seiner Tasche und betrachtete sie mit leuchtenden Augen.
    Alon schaute verwundert zu den Gefährten. Sie deuteten seinen Blick richtig. So eine Art Waffe hatte er noch nie zuvor gesehen.
    So leise wie möglich flüsterte Pendo ihm ins Ohr: »Das ist eine Pistole. Eine ganz gefährliche Waffe aus unserer Welt.« Ungläubig starrte Alon sie an.
    »Dieses kleine Ding soll gefährlich sein?«, hauchte er und schüttelte den Kopf.
    »So was hast du wohl noch nicht gesehen, hä?«, sagte

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