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Das Amulett von Gan (German Edition)

Das Amulett von Gan (German Edition)

Titel: Das Amulett von Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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Gans. Alle schwiegen ehrfürchtig, so eindrucksvoll war der Stein. Dann sagte einer der Piraten aufgeregt:
    »Das ist ja der Hammer. Jetzt haben wir ausgesorgt! Mit diesem dicken Klunker können wir uns alles kaufen. ALLES! Gib ihn her! Ich will ihn auch mal anfassen.« Im nächsten Moment stürzten sich alle Männer gierig auf den Stein. Jeder wollte ihn berühren – ja, jeder wollte ihn haben. Doch plötzlich schrie einer der Männer laut auf. Es war derjenige, der Pendo den Stein aus der Tasche genommen hatte.
    »Aaah, was ist mit meinen Beinen? Hilfe!« Das blanke Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben. Seine Augen starrten Hilfe suchend zu seinen Kumpanen.
    Alle sahen fassungslos auf die Beine des Mannes, doch was sie da sahen, konnten sie nicht glauben: Zügig, von den Fersen weiter nach oben, verwandelten sie sich vor ihren Augen in Stein. Nach und nach breitete sich die Verwandlung über den gesamten Körper des Mannes aus. Zunächst schrie er noch verzweifelt um Hilfe, aber schon bald konnte er auch das nicht mehr.
    Die anderen Piraten versuchten, aus dem Schuppen zu fliehen, aber in diesem Moment setzte auch bei ihnen die Verwandlung ein. Sie alle hatten den Stein angefasst und wollten ihn an sich reißen. Jetzt fielen sie auf den Boden und verwandelten sich unter immer leiser werdendem Geschrei in Stein. Obwohl sie nun wie kunstvoll hergestellte Skulpturen aussahen, war es grausig, ihre panischen Gesichter anzusehen. Schmerzverkrümmt lagen sie auf dem Boden.
    Alle schwiegen. Sie waren zwar von den Piraten entführt und ausgeraubt worden, aber das, was sie gerade gesehen hatten, wünschten sie nicht mal ihren ärgsten Feinden.
    »Wir müssen die Fesseln loswerden«, sagte Finn, dem die Handgelenke furchtbar schmerzten. Sie schauten sich suchend um. Joe, der wie die anderen an den Füßen und mit den Händen auf dem Rücken gefesselt war, rutschte in die Ecke, in der die Piraten ihre Schätze aufbewahrten. Dort hatten sie auch die Waffen der Gefährten hingelegt.
    Alon sagte: »Wenn zwei versuchen, das Schwert festzuhalten, kann sich einer damit die Fesseln an den Händen durchschneiden.« Er rutschte gleich zu Joe und drückte mit seinen Füßen das Schwert gegen Joes Füße. Finn, der mittlerweile auch beim Schwert angekommen war, setzte sich mit dem Rücken zu den beiden und schabte mit seinen Fesseln an der Klinge entlang.
    »AUA! Oh, Mist. Diese Klinge ist einfach unglaublich scharf.« Beim ersten Versuch hatte er sich in die Hand geschnitten.
    »Sei bitte vorsichtig!«, rief Chika ihm besorgt zu.
    Finn versuchte es erneut. Ganz sachte führte er seine Fesseln an die Klinge, und nach nur wenigen Momenten waren seineHände frei. Alle freuten sich. Schnell ging er zu seinen Gefährten und löste ihre Fesseln. Dann liefen sie zu den Bergmännchen und dem Mann und der Frau und befreiten sie ebenfalls von ihren Fesseln und den Knebeln.
    »Danke, wir danken euch!«, sagte die Frau als Erstes. »Es war unerträglich mit diesem stinkenden Lappen im Mund.« Sie begann vor Glück fast zu weinen. Auch die anderen stimmten in den Dank ein. Die vier Gefährten holten aus ihren Taschen Getränke, um den Durst zu löschen, und auch Salbe und Verbandszeug, um Finns Schnittwunde zu versorgen und die wund geriebene Haut, die alle durch die Fesseln bekommen hatten, zu pflegen.
    »Vielleicht sollte wir uns erst mal einander vorstellen«, sagte Alon, als die größte Not gestillt war. »Ich bin vermutlich der Einzige hier, der alle kennt.« Mit einem freundlichen Zwinkern schaute er zu den drei Bergmännchen.
    Das Bergmännchen mit dem längsten Bart begann zu sprechen: »Wir sind Deorigg, Groderigg und Tolerigg. Wir treiben im Auftrag unseres Volkes Handel mit den Menschen.« Die drei machten eine kleine Verbeugung. »Auf unserem Weg wurden wir hinterlistig von diesen Piraten überfallen.« Vorwurfsvoll schauten sie zu den drei versteinerten Männern.
    »Und wir sind Daniel und Davina«, fuhr die Frau lächelnd fort. »Wir haben zwei Kinder, die uns vermutlich schon schrecklich vermissen.«
    »Wir kommen aus einem Ort namens Änosch«, ergänzte der Mann.
    »Und wen ihr hier vor euch habt, habt ihr, denke ich, ja schon ganz richtig erkannt. Es sind die Träger der vier Amulette«, sagte Alon. Finn, Joe, Pendo und Chika stellten sich den anderen vor.
    »Es ist uns eine große Ehre, euch kennenzulernen«, sagten Davina und Daniel und die Bergmännchen.
    Alon richtete das Wort an die Bewohner von Untererde: »Wir

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