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Das Amulett von Gan (German Edition)

Das Amulett von Gan (German Edition)

Titel: Das Amulett von Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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schrecklich«, jammerte Chika. »Diese eklige, schuppige Haut!«
    »Diese lange rote Zunge! Und diese rot glühenden Augen! Davon werde ich mein ganzes Leben träumen. Grauenhaft«, schnaufte Finn. Er hatte in der Gegenwart der Schwarzalben kaum gewagt, Luft zu holen und musste erst mal wieder zu Atem kommen.
    Nach und nach beruhigten sie sich und konnten wieder klarere Gedanken fassen.
    »Ich dachte, wir würden irgendwann richtig gegen die Schwarzalben kämpfen. Aber jetzt haben sie uns schon gefangen genommen, bevor wir überhaupt irgendwas tun konnten«, sagte Joe ernüchtert.
    »Lasst uns erst mal versuchen, die Fesseln loszuwerden. Das müsste doch gehen«, sagte Alon beschwichtigend. Da die Schwarzalben ihnen die Hände nicht hinter dem Rücken,sondern nur vorne zusammengebunden hatten, waren sie sie tatsächlich schnell los.
    »Da haben die Piraten sich mit dem Fesseln aber mehr Mühe gegeben. War doch seltsam, wie umständlich die uns zusammengeknotet haben, oder?«, wunderte sich Chika.
    »Ist dir nicht aufgefallen, wie bemüht sie waren, unsere Kleidung und unsere Waffen nicht zu berühren?«, erwiderte Finn.
    »Doch, doch, ich habe mich auch schon gewundert.«
    Alon mutmaßte: »Ich denke, sie wollten nichts berühren, was mit den Lichtalben zu tun hat. Unsere Waffen und vermutlich auch eure Kleider sind von Lichtalben hergestellt worden. Es schien fast, als ob ihnen etwas geschehen würde, wenn sie mit diesen Gegenständen in Berührung kommen. Darum haben sie uns zusammen mit den Sachen in die Höhle gesteckt. Wie sollten uns auch Schwerter an diesem Ort helfen? Es wird sich wohl kaum lohnen, gegen das Felsgestein zu schlagen.«
    Chika, die die Dunkelheit nicht leiden mochte, griff in ihre Tasche und holte einige Kerzen und Streichhölzer heraus. Als das Licht die Höhle erfüllte, schien der ganzen Gruppe die Situation nicht mehr ganz so ausweglos zu sein.
    »Vielleicht wurde diese Höhle ja mal von Bergmännchen gebaut; dann müsste es doch noch einen zweiten Ausgang geben – wie in der Höhle, in der wir gegen die bösen Zwerge gekämpft haben, oder?«, überlegte Pendo.
    »Wenn die Schwarzalben nicht genauso so dumm wie hässlich sind, werden sie das wohl kontrolliert haben. Aber wir können mal nachschauen«, meinte Finn. Die Gefährten standen auf und liefen mit den Kerzen in der Höhle umher. Sie schauten in alle Ecken und Winkel, konnten aber keinerlei Hebel oder auffällige Steine entdecken.
    »Alfrigg hatte sich damals vor die Steine gestellt und einen Satz gesagt, auf den hin sich die Wand geöffnet hatte. Wie ging der noch gleich?« Pendo grübelte, aber die Worte wollten ihr nicht einfallen.
    Joe schaute auf und sagte: »Ich glaube, ich weiß sie noch. Er sagte: ›Welt der Bergmännchen, öffne dich! Alfrigg erbittet Einlass.‹ Ich probiere es mal.« Joe wiederholte den Satz exakt so, wie Alfrigg ihn gesagt hatte, aber nichts geschah.
    »Wenn es einen Zauber in der Wand gibt, wird er natürlich bemerken, dass du nicht Alfrigg bist«, gab Alon zu bedenken.
    »Dann probiere ich es mal mit meinem Namen«, meinte Pendo. »Welt der Bergmännchen, öffne dich! Pendo erbittet Einlass.« Es passierte wieder nichts.
    »Nein, so kommen wir hier nicht raus«, sagte Chika enttäuscht.
    Finn lenkte ihre Überlegungen in eine ganz andere Richtung: »Ich frage mich die ganze Zeit, wer dieser Harah ist. Schon zweimal haben wir diesen Namen gehört. Das erste Mal, als der Wind uns das Gespräch der Schwarzalben zugetragen hat, und eben schon wieder. Harah, der Gebieter. Harah, der Zerstörer. So nennen sie ihn.«
    »Obwohl ich mein ganzes Leben in Gan verbracht habe, kenne ich diesen Namen nicht. In einer alten Sprache unseres Landes, die früher einmal hier gesprochen wurde, bedeutet das Wort Harah das Böse . Das würde gut zu dem Anführer der Schwarzalben passen«, erklärte Alon.
    »Bevor wir uns den Kopf über den geheimnisvollen Harah zermartern, sollten wir lieber überlegen, wie wir hier herauskommen«, schlug Pendo vor. »Immerhin wurden uns die Schätze Gans anvertraut. Wie sieht es damit aus?«
    »Du hast vollkommen recht«, wunderte sich Alon und lachte auf. »Wir laufen durch diese Höhle, suchen nach geheimen Ausgängen, sagen geheimnisvolle Sprüche auf – und vergessen vor lauter Eifer die Schätze von Gan!«
    »Mit der Kerze Orah können wir hier nichts anfangen«, stellte Joe fest. »Welche Wahrheit sollte hier schon ans Licht kommen?«
    »Der Diamant Marah ist auch keine Hilfe …

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