Das Angebot des Milliardaers
Anliegen am besten rüberbringen? Sie wollte, dass er sein Verhalten änderte, und war entschlossen, ihren Willen durchzusetzen.
Für den Abend wählte Ava ein mitternachtsblaues Etuikleid mit tiefem V-Ausschnitt. Ihre blonden Locken steckte sie locker hoch und ließ ein paar Strähnen lose an den Seiten herabfallen.
Als es sieben Uhr war, ging sie zu Caroline, um ihr eine gute Nacht zu wünschen. Das Kind sah sie ernst an und hielt den braunen Teddybären fest. Was in dem Mädchen wohl vorgehen mochte?
„Dein Onkel Will und ich gehen in die Oper. Wenn wir nach Hause kommen, guckt er auch noch mal bei dir rein.“
Wortlos starrte das Mädchen sie an, also lächelte Ava, wünschte Rosalyn eine gute Nacht und ging nach unten, um auf Will zu warten. Müßig betrachtete sie die in Leder gebundenen Bücher im Regal und fragte sich, ob Will die nur als Dekoration aufstellte oder auch wirklich las.
„Darauf habe ich mich den ganzen Tag gefreut“, hörte sie seine tiefe Stimme, als er schließlich in den Raum geschlendert kam.
Avas Herz setzte einen Schlag aus. Als sie sich umdrehte, war sein Anblick noch viel beeindruckender. Sie lächelte ihn an. In seinem schwarzen Smoking sah er besser aus denn je – oder kam ihr das nur so vor, weil sie ihn so lange nicht gesehen hatte?
„Du siehst umwerfend aus“, sagte Will. „Ich habe dich in den letzten zwei Wochen echt vermisst und freue mich, jetzt wieder zu Hause zu sein. Ich war schon eine halbe Stunde bei Caroline und habe ihr gesagt, dass ich den Tag morgen mit ihr verbringe.“
„Oh, gut, das wird ihr gefallen.“
„Ich nehme nicht an, dass sich bei ihr etwas geändert hat?“
„Nein, keine Veränderung, aber sie wirkt ganz zufrieden. Sie mag ihre Bücher und das Schwimmen.“
„Es tut mir leid. Mir ist so viel dazwischengekommen, dass ich nicht mit euch essen konnte. Ich werde es wiedergutmachen, aber zwischen hier und Florida gab es zwei Stürme, daher bin ich auf Nummer sicher gegangen.“
„Schon in Ordnung.“
„Hat es dir gar nichts ausgemacht, dass ich nicht nach Hause kommen konnte?“ Lächelnd ergriff er ihren Arm, als sie zum Auto gingen. Er sah entspannt und selbstbewusst aus.
„Ich habe vor, bald mit Caroline über das Thema Welpe zu sprechen“, kündigte er an. „Ich habe mich beim Tierarzt erkundigt, und er hat mir einen Bichon Frisé empfohlen. Das sind diese weißen Wollknäuel, sie sollen sehr geduldig sein.“
„Das ist toll. Ich hatte als Kind auch einen Hund und eine Katze.“
„Katze muss nicht sein, damit kenne ich mich nicht aus. Ein Haustier reicht. Es ist schon eine große Sache, sich einen Hund ins Haus zu holen.“
„Dein Haus ist nicht gerade haustierfreundlich“, sagte Ava amüsiert. „Sie wird den Hund lieben, da bin ich mir sicher. Wo wir gerade dabei sind, Will, ich wollte mit dir noch über eine andere Sache sprechen, die mir aufgefallen ist, seit ich hier bin.“
„Klar, was denn?“
„Caroline scheint mir eher zu reagieren, wenn du zu Hause bist. Sie redet und lächelt nicht, aber dann ist sie weniger in sich versunken. Ich denke, du solltest es so einrichten, dass du in den nächsten Monaten weniger auf Reisen und mehr zu Hause bist. Viel mehr.“
Schweigend sah Will sie an. „Ich werde es versuchen, wenn du meinst, dass es hilft“, gestand er schließlich zu.
„Ich kann mich irren, aber ich war gerade zwei Wochen lang mit ihr zusammen – wenn du weg bist, ist sie distanzierter.“
„Das wusste ich nicht.“
„Es fällt nicht direkt auf, aber mir kommt es so vor. Es wäre die Sache wert, es mal zu versuchen und zu sehen, ob das hilft.“
„Mein Terminkalender ist voll, ich habe für die nächsten drei Wochen wichtige Termine, und ich muss beruflich viel reisen. Nach Adams Tod bin ich eine Weile zu Hause geblieben. Das hat keinen Unterschied gemacht, und irgendwann habe ich mein altes Leben wieder aufgenommen. Ich kann nicht einfach alles absagen, ich muss alles neu arrangieren … Aber wenn du denkst, dass es hilft, versuche ich es.“
„Gut, du kannst sicher auch Aufgaben delegieren. Du versuchst nicht, Caroline aus dem Weg zu gehen, oder?“
Will sah sie scharf an. „Nein, ich werde es so einrichten, dass ich in der Stadt bleiben kann. Oder soll ich sogar von zu Hause aus arbeiten?“
„Nein, nein, ganz und gar nicht. Versuch einfach nur, an den Abenden da zu sein. Ich glaube, das wird ihr helfen.“
„Gut, dann werde ich häufiger zu Hause sein.“ Immer noch sah er sie
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