Das Areal: Thriller (German Edition)
einzige Weiße. Ich scheiße mir nicht so leicht in die Hose, und ich bin ein paranoider Hurensohn in einer paranoiden Welt. Ich hoffe, was Sie mir zu sagen haben, war den ganzen Aufstand wert.«
»F ür Sie hat mal jemand gearbeitet, Gelegenheitsjobs, hatte ein Auge auf Ihren Absatzmarkt im Areal«, sagte Thorne. »J arred Bayle. Ich glaube nicht, dass Sie ihn persönlich kennen. Ich will ihn haben. Sie bestimmen den Preis.«
»W arum?«
»E r ist durchgeknallt und tötet Menschen. Ich will ihn vor der Polizei fassen, und ich könnte mir vorstellen, dass Ihnen das ebenfalls lieber ist. Er hat keinen Wert für Sie; im Areal gibt es zahllose Gauner, die mit Freuden seinen Platz einnehmen würden. Nennen Sie Ihren Preis.«
McCain überlegte einen Moment, dann lächelte er. »K lar«, sagte er.
22
I m Van war es heiß und stickig. Die Schutzweste war unbequem, und vor Übermüdung brannten Kate die Augen. Die überlastete Federung ächzte, als Marquez ein Schlagloch überfuhr. Durch den Ruck wäre sie beinahe auf Sian Naylors Schoß gelandet. Sian zuckte bedauernd mit den Schultern und überprüfte zum hundertsten Mal ihre Ausrüstung. Sie waren bereit für die Jagd. Der Zielort lag nur eine gute Viertelmeile von der Werkstatt entfernt, doch Thorne hatte darauf bestanden, dass sie den Van nahmen. Er wollte vermeiden, dass das bewaffnete Team vorzeitig bemerkt und Bayle vorgewarnt wurde. Der Van war laut, aber weniger auffällig. Knightly warf ein paar Koffeinpillen ein und bot Kate die Packung an.
»D anke.« Sie schluckte trocken zwei Pillen und versuchte so zu tun, als wäre es nicht drei Uhr nachts. Seit der Rückkehr vom Zoo hatte sie höchstens eine halbe Stunde geschlafen. Thorne hatte gewollt, dass sie vor dem Einsatz McCains Informationen überprüften. Nicht dass da viel zu überprüfen gewesen wäre: McCain glaubte anscheinend, Bayle habe sich in einem Wohnhaus am Ufer des Murdoch River verkrochen, das seiner Firma gehörte. Jetzt blieb nichts weiter zu tun, als die Umgebung zu checken und dann reinzugehen. Während Marquez zu Fuß das verfallene Industriegebiet erkundete, hatte Kate sich ein wenig aufs Ohr gelegt. Aber gereicht hatte es nicht.
»I ch fresse die Dinger schon seit einer Stunde in mich rein«, sagte Knightly. »D ie bringen nichts. Da könnte ich ebenso gut M&Ms schlucken. Ich hätte mir irgendwo Speed besorgen sollen.«
»I ch wünschte, wir könnten vorher in Erfahrung bringen, ob er da ist.«
»M arquez hat gemeint, es gäbe in der ganzen Gegend keine Position, von der aus er das Haus mit gutem Gefühl beobachten könnte«, sagte Naylor. »J edenfalls keine sichere, und wir können nicht einfach davor parken und warten, ohne bemerkt zu werden. Ich schätze, wir müssen es halt drauf ankommen lassen.«
»S chon wieder«, sagte Kate, die daran denken musste, wie sie die Wohnung von Bayles Freundin gestürmt hatten.
»B leiben Sie in meiner Nähe und bauen Sie keinen Scheiß.« Knightly nestelte an seiner Ausrüstung. »W ie fühlen Sie sich?«
»I ch hab noch nicht häufig jemanden festzunehmen versucht, der die Eingeweide seines Opfers auf einem Parkplatz verteilt, aber alles in allem bin ich okay.« Plötzlich verspürte sie ein Kratzen im Hals und begann zu husten, spuckte Schleim in die vorgehaltene Hand, bis der Hustenreiz im Brennen ihrer überstrapazierten Kehle unterging. White hatte sich angewidert oder beschämt abgewendet, Nayle machte Anstalten, sich die Nase zuzuhalten, besann sich aber. »S chon gut«, sagte Kate, einen bitteren Geschmack im Mund. »D as ist doch nicht ansteckend, oder? Nur ich muss dran glauben.«
Schweigen.
»F alls es haarig wird«, sagte White, »h aben wir noch was in der Hinterhand. Aber nur, falls es richtig schlimm wird.«
Knightly schwitzte, und Kate hoffte, er würde keinen Herzinfarkt bekommen. »I n der Hinterhand? Soviel ich weiß, würden Liebers Leute ihren Arsch nicht mal mit beiden Händen und ’nem Atlas finden. Bestie hin oder her, der ist auch nur ein Mensch. Wir schnappen ihn uns, fahren nach Hause, und dann komme ich endlich raus aus diesem beschissenen Outfit. Die Weste stinkt wie Waschbärenpisse.«
White schüttelte den Kopf. »B ekommen Sie die oft zu riechen?«
»I ch trinke jeden Abend ein Pint davon, bevor ich Ihre Frau ficke.« Knightly blickte Kate an, die sich fragte, ob er jetzt wohl eine bescheuerte Entschuldigung von wegen »K raftausdrücke in Gegenwart einer Lady« vom Stapel lassen würde. Stattdessen sagte
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