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Das Arrangement

Das Arrangement

Titel: Das Arrangement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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Nächstes tun würden.
    Die Fairmonts waren von Anfang an leicht zu durchschauen gewesen, auch wenn Rebecca sich manchmal wünschte, es wäre anders. Nur zu gern hätte sie geglaubt, dass Bret in ihr jemanden sah, mit dem es sich lohnte, seine kostbare Zeit zu verbringen, und die sein Interesse verdiente, und dass Julia ihre Fähigkeiten anerkannte. Aber das Geld hatte sie alle gleichgültig werden lassen, oberflächlich – und gefühllos.
    Julia behandelte sie wie eine einfache Bedienstete. Rebecca war es gewohnt, zurückgewiesen, ja förmlich ignoriert zu werden. Die Reichen hatten diese Art, einem das Gefühl zu vermitteln, man sei nichts weiter als eine Sklavin, die sich um ihre Bedürfnisse zu kümmern hatte. Aber Julia hatte die Grenze überschritten, indem sie sich über Rebecca lustig machte, sie als fett und unfähig bezeichnete. Bret tat so, als sei er ihr Verbündeter, aber auch er behandelte sie wie das Letzte. Selbst Alison, die sie vor Julia in Schutz nahm, ließ es so aussehen, als wäre Rebecca ein armseliges Ding, das sich nicht selbst verteidigen konnte.
    Großer Irrtum. Sie konnte sich sehr wohl verteidigen.
    Ein zittriges Lächeln erschien auf ihren Lippen, und stille Vorfreude über diesen wunderbaren Plan, den sie verfolgte, machte sich in ihr breit.
Nun, dann seht mal alle zu, ihr werdet staunen!
    Sie erkannte Andrews Seite vom Bett an der vornehmen Lederbox auf dem Nachttisch. Sie enthielt seine Wertsachen und sonstige Kleinigkeiten, doch nichts von Interesse – nichts Verfängliches. Auch in seiner Schublade gab es nichts Erwähnenswertes zu entdecken, lediglich etwas Kleingeld, eine Packung Pfefferminzdragees, Flugzeugtickets und ein paar Quittungen. Rebecca war nicht sicher, ob er eine Ausnahme in der Regel bildete oder genau wusste, wo ein Schnüffler zuerst nachsah.
    Alisons Seite hingegen war eine wahre Fundgrube. Als Rebecca die Schublade des Nachttischs aufzog und den Revolver erspähte, musste sie sich die Hand vor den Mund halten, um nicht laut zu jubeln. “Es gibt doch einen gerechten Gott”, flüsterte sie.
    Sie öffnete die Schublade ein Stück weiter, weil sie herausfinden wollte, ob es sich um eine scharfe Waffe handelte. “Verdammt”, stieß sie leise aus, als die Munition und Gebrauchsanleitung in Sicht kamen.
Verdammt.
Das war ja perfekt. Sie spielten ihr direkt in die Hände, alle hier.
    Rebecca machte sich nicht viel aus Leuten wie den Fairmonts. Alles, was sie hatten, war ihnen in die Wiege gelegt worden, Geld, gesellschaftlicher Status – nichts mussten sie sich selbst verdienen. Keiner von ihnen hatte im Leben einen anständigen Job gehabt. Sie meckerten nur immer über alles und wussten nicht zu schätzen, was Rebecca für sie tat. Sie hatte hart geschuftet, sich kaputtgemacht – und wofür? Ein kleines Lob, eine angedeutete Anerkennung?
    Aber diese Pistole musste ein Zeichen dafür sein, dass sie das Richtige tat. Jemand musste die Fairmonts zurechtstutzen, und vielleicht sollte das ja tatsächlich sie sein. Irgendwie erschien ihr das gerecht.
    Himmel, sie hoffte, dass es stimmte.
    “Rebecca, was machst du denn hier?”
    Bret hatte die Tür weit geöffnet, sich gegen den Rahmen gelehnt und beobachtete sie. Sie fragte sich, wie lange er dort wohl schon stand und ob er mitbekommen hatte, was in der Schublade lag. Sie war entsetzt, dass sie ihn nicht gehört hatte, dass sie überhaupt nichts mitbekommen hatte.
    “Hallo, Bret, du bist ja ziemlich früh auf.” Sie wandte sich zu ihm um und lächelte, als freue sie sich, ihn zu sehen – und blockierte die Sicht auf den Nachttisch. “Alison hat mich gebeten, ein bisschen aufzuräumen, während sie unterwegs ist.”
    “Klingt ganz nach Alison.” Er verdrehte die Augen. “Die verzogene Göre sollte das selbst machen.”
    “Ja, wahrscheinlich.” Rebecca war immer noch nicht klar, welche Absichten Bret verfolgte. Sie trat ein Stück zurück, bis sie die Schublade am Bein spürte, und schob sie zu. “Ich bin aber gleich fertig.”
    Rebecca zog ein Staubtuch aus dem aufgekrempelten Ärmel ihrer Bluse, wischte über den Nachttisch und beschäftigte sich eingehend mit der Lampe. Sie hatte immer ein Tuch bei sich, für den Fall, dass Julia eine Stelle geputzt haben wollte. Das kam vor.
    Dummerweise war Bret nicht entgangen, dass sie ihre wahren Absichten zu vertuschen versuchte. Als sie zur Seite trat, starrte er immer noch auf die Schublade.
    Nach einigen endlos langen Sekunden blickte er sie besorgt an.

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