Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Arrangement

Das Arrangement

Titel: Das Arrangement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
Vom Netzwerk:
genug bei ihr gesehen hatte.
    Ihre alte Freundin starrte sie an, und der Schock zeichnete sich in ihren Zügen ab. Für ein paar Sekunden sagte sie keinen Ton, konnte den Blick jedoch nicht von dem geröteten Gesicht vor sich abwenden. Sie sagte nichts, aber sie wusste alles. Marnie spürte, dass LaDonna wusste, wer Alison Fairmont tatsächlich war.
    “Ich muss gehen”, sagte LaDonna mit einem Blick auf ihre Uhr. “Ich sollte schon längst wieder im Laden sein.”
    Sie ging auf den Lieferwagen der Drogerie zu, der vor dem Hintereingang geparkt war. Marnie lief ihr hinterher und begleitete sie.
    “Weißt du, ich glaube, Bret hat mir von diesem Gitarrenspieler erzählt”, sagte Marnie. “Irgendjemand jedenfalls, ich kann mich nur nicht mehr genau erinnern, wer das war.”
    “Schon gut.” LaDonna nickte abwesend, sah Marnie aber nicht an. “Vielen Dank für deine Unterstützung. Das war sehr nett.”
    Alles, was sie sagte, klang hohl und falsch. Schließlich blieb Marnie stehen und beobachtete, wie LaDonna in den Wagen stieg und losfuhr. Ein Gefühl der Verzweiflung überfiel sie, als ihr klar wurde, was sie getan hatte. LaDonna mochte vielleicht mal eine Freundin gewesen sein, aber sie war einfach zu indiskret und die letzte Person, der man ein Geheimnis anvertrauen sollte. Marnie musste sofort Maßnahmen ergreifen, und zwar schnell.

25. KAPITEL
    T ony Bogart blieb stehen und blickte zum immer dunkler werdenden Himmel empor. Die aufsteigende Mondsichel erinnerte ihn an den Stoßzahn eines Elefanten, doch dieses weiße leuchtende Ding hatte auch was Pornografisches. Er starrte eine Weile auf das merkwürdige Bild, bevor er weiter den menschenleeren Strand entlangging. Er fühlte sich ohnehin wie ein bescheuerter Perverser, während er hier im Dunkeln ziellos draußen herumlief, aber die Luft war immer noch warm und feucht, und in seinem Motelzimmer gab es keine Klimaanlage.
    Er musste einen klaren Kopf bekommen. In letzter Zeit waren seine Gedanken keinen Penny mehr wert. Er fühlte sich in seine Kindheitstage zurückversetzt, seit er hierher zurückgekommen war. Er hatte immer einen guten Riecher gehabt, auch vor seiner Ausbildung beim FBI, aber irgendwie war ihm diesmal sein Zielobjekt entwischt. Andrew Villard war verschwunden, und Tony hatte bereits jede verfügbare Quelle ausgeschöpft, um diesen Mann ausfindig zu machen.
    Er hatte sich tagelang in der Nähe der Fairmontvilla herumgetrieben, aber letzte Nacht war er eingeschlafen, und an diesem Morgen hatte er festgestellt, dass das Tor zum Anwesen offen stand. Er hatte unten im Ort herumgefragt und war durch einen verdammt glücklichen Zufall an einen hilfsbereiten Verkäufer geraten, der bei Dienstschluss um Mitternacht gesehen hatte, wie Villard im Taxi Richtung Autobahn gefahren war.
    Mirage Bay war um die Zeit wie ausgestorben, selbst im Hochsommer. Man sah nicht viele Taxis in der Gegend herumgondeln, deshalb war es nicht überraschend, dass der Ladenangestellte ihn bemerkt hatte. Tony hatte Villards Spur bis zum San Diego Flughafen verfolgen können, doch dort verlor sie sich. Tony war ein Risiko eingegangen und hatte seine FBI-Papiere benutzt, um Zugang zu den Flugplänen inklusive der Passagierlisten zu erhalten, gefunden hatte er nichts.
    Andrew Villard war verdammt noch mal verschwunden.
    Aus Verzweiflung hatte sich Tony an Alisons Fersen geheftet, um sie zum Verschwinden ihres Mannes zu befragen. Aber sie war patzig geworden und hatte ihn vom Boot komplimentiert, bevor er Gelegenheit hatte, sie auszufragen. Irgendwie war sie ihm anders vorgekommen. Gar nicht so beherrscht und kühl wie die Alison, die er kannte.
    Irgendwas stimmte ganz und gar nicht mit ihr. Vielleicht Drogen. Schmerztabletten oder Ähnliches. Bei all den Operationen hatte sie wohl genug Zeit und Gelegenheit gehabt, abhängig zu werden. Er würde das mal überprüfen müssen. Es nervte ihn auch, dass sein Informant sich nicht meldete – und ihn hängen ließ. Tony hatte versucht sich einzureden, dass die Sackgasse, in die er gelangt war, nicht auf sein Konto ging. Er hatte keinen Zugang zu den Gerichtsgutachten, die er benötigte. Trotzdem fühlte er sich wie ein Versager.
    Als er in der Nähe der Klippen angelangt war, blickte er erneut empor. Nicht, weil etwas seine Aufmerksamkeit erregt hätte. Wenn Satan's Teeth auftauchte, musste man einfach hochsehen und dieses ungeheuerliche Ding betrachten. Diese wie Zähne herausragenden Feldspitzen und die Legenden darum wirkten

Weitere Kostenlose Bücher